Arzt verbietet Begleitpersonen

vom 28.09.2010, 10:59 Uhr

Heute war ich notgedrungen beim Arzt, da meine Ohren in letzter Zeit einige Probleme machten. Ich gehe nicht gern dorthin und habe immer ziemliche Angst davor und drücke mich deswegen, solange es geht. Ich habe aber meine Mutter mitgenommen und dachte, dass sie mich etwas unterstützen könnte. Allerdings war der Arzt da anderer Meinung und hat ihr verboten mit in das Behandlungszimmer zu gehen. Das ist der erste Arzt gewesen, bei dem mir das passiert ist. Andere bitten teilweise sogar die Begleitpersonen mit in das Behandlungszimmer und haben extra einen Stuhl für diese in einer Ecke vorgesehen. Ich war leicht geschockt, musste es dann aber wohl oder übel allein ertragen, obwohl ich nicht verstehe, was an einer Begleitperson so schlimm ist.

Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Was ist das Problem dabei, wenn ich jemanden mitnehme, der mich unterstützt und darf er das überhaupt verbieten?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also das ist mir auch noch nie passiert und das würde ich mir auch nicht gefallen lassen. Ich muss zwar sagen, dass ich in der Situation wohl auch alleine hinein gegangen wäre, aber gerade wenn du dich dabei nicht wohl fühlst, würde ich das nächste Mal definitiv zu einem anderen Arzt gehen. In der Regel sind Begleitpersonen nämlich schon erlaubt!

Ein wirklicher Grund, dass Begleitpersonen nicht mit dürfen würde mir nicht einfallen. Bei Operationen oder dergleichen wäre es natürlich nachvollziehbar, eben aus hygienischen Gründen und dass nicht noch mehr im Weg herum stehen, aber bei einem normalen Arztbesuch kann ich es nicht verstehen.

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» tournesol » Beiträge: 7750 » Talkpoints: 66,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hi,
also so etwas habe ich auch noch nicht gehört, dass ein Arzt einer Begleitperson verbietet mit ins Sprechzimmer zu gehen. Ich finde das ehrichgesagt eine ziemliche Frechheit von ihm. Ich bin früher auch meistens mit meiner Mutter zum Arzt gegangen und das war nie ein Problem. Du bist schließlich so etwas wie ein "Kunde" für ihn, an dem er Geld verdient un dem er helfen soll. Da sollte er dich doch auch höflich behandeln. Und ausserdem kann es ihm doch egal sein ob noch jemand neben dir sitzt oder nicht.

Ob er dass überhaupt verbieten darf, weiss ich nicht, da kenne ich mich nicht aus. Aber vielleicht solltest du mal im Internet schauen oder dich bei der Ärztekammer informieren ob so etwas erlaubt ist oder nicht. Ich persönlich kann dir nur raten dir einen anderen, besseren Arzt zu suchen.

» josey » Beiträge: 346 » Talkpoints: 4,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ein Arzt darf, wenn es sich um eine Untersuchung handelt keine Begleitperson ablehnen. Es sei denn, dass ein operativer Eingriff gemacht werden soll und da gibt es schon Ärzte, die, wenn es nicht mit Vollnarkose gemacht wird, eine Begleitperson dulden. Jeder Patient kann und darf selber entscheiden, wen er mit zu einer Untersuchung nimmt. Denn in dem Moment, wo der Patient zustimmt eine Begleitperson mitzunehmen, entbindet der Patient den Arzt vor dieser Begleitperson von der Schweigepflicht.

Dein Arzt hat bestimmt deswegen so reagiert, weil im Sprechzimmer ja Diagnosen besprochen werden, die eigentlich keine dritte Person was angehen. Aber wenn du als Patient selber darauf bestehst eine gewisse Begleitperson mitzunehmen, dann kann kein Arzt dieses verbieten. Beim nächsten Mal bestehe auf diese Begleitperson oder wechsel den Arzt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wie hat denn der Arzt die Begleitperson verboten, hat er wirklich ausdrücklich die Begleitung abgelehnt oder hat er vielleicht eher vorausgesetzt, dass ein junger Erwachsener keine Begleitung mehr braucht und deswegen einfach mal so abgelehnt? Gerade wenn man sich unwohl fühlt nimmt man solche Kleinigkeiten schon mal anders wahr als sie eigentlich sind. Hast Du denn wirklich auf Deine Mutter als Begleitperson bestanden oder sah es vielleicht so aus, als ob eher Deine Mutter Dich unbedingt begleiten wollte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Erst einmal spielt dein Alter hierbei eine wesentliche Rolle, denn wenn du beispielsweise noch minderjährig bist, wird es kein Arzt verbieten. Das hat nämlich etwas mit der Geschäftsfähigkeit zu tun, denn du kannst noch nicht alle Entscheidungen selber treffen.

Hast du denn beim betreffenden Arzt direkt einmal nach dem genauen Grund gefragt? Eine Antwort hätte er dir dann allerdings geben müssen. Ob du nun mit seiner Antwort einverstanden gewesen wärst, ist wieder eine ganz andere Frage und ist auch immer situationsabhängig.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke, dass es eigentlich egal sein dürfte, welche Gründe der Arzt hat, bei einer solchen Untersuchung die Begleitperson abzulehnen. Ich finde es nicht in Ordnung und hätte vermutlich solange rebelliert bis der Arzt meine Mutter mit ins Behandlungszimmer gebeten hätte.

Ich kann mir keinen Grund vorstellen, der eine Begleitperson ausschließen würde, außer den bereits erwähnten Operationen oder den speziellen Untersuchungsmethoden, wie zum Beispiel beim Röntgen oder Kernspintomographie, wo man selber durch muss und wo eine Begleitperson wirklich fehl am Platz ist.

Mir selber ist so etwas noch nie passiert. Im Gegeneteil. Wenn jemand seither bei mir dabei war, wurde derjenige meistens gefragt, ob er denn mitkommen möchte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Naja, der Arzt ist in seiner Praxis der Chef. Du willst ja was von ihm (die Behandlung) und nicht umgekehrt. Deswegen kann er schon entscheiden und bestimmen, wer sich wo aufhalten darf und wer nicht. Also darf er das grundsätzlich schon verbieten.

Allerdings kann ich es nicht verstehen, wenn ein Arzt so etwas verbietet. Bei jüngeren Patienten ist ja auch meistens ein Elternteil dabei, da verstehe ich nicht, warum der Arzt da bei dir was dagegen hatte. Das Problem hat aber eher der Arzt, weil ich denke, dass du zu so einem Arzt nicht noch weiter gehen wirst und er dadurch Patienten verlieren könnte.

Ich habe damit noch gar keine negativen Erfahrungen gemacht. Meistens gehe ich alleine zum Arzt. Aber einmal war ich mit meinem Freund beim Arzt und sollte eine Infusion bekommen. Er saß da zwar noch im Wartezimmer, aber wurde extra gerufen, weil eine Infusion ja etwas länger dauert. Ich hatte da noch nicht mal nach gebeten, dass er auch dabei sein könnte, daher fand ich das schon ganz nett von dem Arzt.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


pepsi-light hat geschrieben:Naja, der Arzt ist in seiner Praxis der Chef. Du willst ja was von ihm (die Behandlung) und nicht umgekehrt. Deswegen kann er schon entscheiden und bestimmen, wer sich wo aufhalten darf und wer nicht. Also darf er das grundsätzlich schon verbieten.

Du hast anscheinend Diamantes Beitrag nicht gelesen. Auch wenn er der Chef ist, kann er sich nicht alles herausnehmen. Diamante hat damit Recht, dass ein Arzt eine Begleitperson nur in bestimmten Ausnahmen ablehnen darf. Man möchte zwar eine Behandlung vom Arzt, aber diese kann man sich auch bei einem anderen Arzt notfalls holen, wenn es nötig sein sollte, da in Deutschland immer noch die freie Arztwahl besteht!

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Naja, egal was Diamante schreibt: Der Arzt hat immer noch das Hausrecht in seiner Praxis und kann damit auch entscheiden, wer während seiner Arbeit dabei sitzt und wer sich in seiner Praxis aufhält. Er kann die Begleitperson auch raus schmeißen. Dass man zu einem anderen Arzt gehen kann, wenn einem das nicht passt, hab ich doch selbst geschrieben.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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