Nicht scheiden lassen aus finanziellen Gründen

vom 18.09.2010, 01:47 Uhr

Ich habe einen Freund und schon seit fünf Jahren bekomme ich immer nur mit, dass es in seiner Ehe nur Streit gibt. Beide sind schon fremd gegangen, jedoch ist dies nicht mehr der Grund für Streits. Dass es zum Fremd gehen kam, ist einfach zu erklären. Er wurde immer kontrolliert und das aufs übelste, obwohl er nichts machte. Irgendwann kam es dann dazu und dazu auch noch mit der Schwester seiner Frau. Auf jeden Fall ging sie vorher schon fremd und dies nicht nur einmal.

Also in dieser Hinsicht ist das Vertrauen komplett im Eimer. Das Problem, welches zudem besteht ist, dass zwei Kinder da sind. Eins ist ihr Kind, welches sie in die Ehe gebracht hat und das andere auch, das hat er aber adoptiert. Auf jeden Fall, war es vor fünf Jahren noch so, dass sie ausgewiesen worden wäre, was aber heute nicht mehr der Fall wäre. Als ich heute wieder mit ihm das Gespräch hatte, dass es so ja nicht weiter gehen kann, meinte er nur, dass er sich nicht scheiden lassen kann. Denn dann müsste er ja für zwei Kinder, sein eigenes und das adoptierte, und die Frau Unterhalt zahlen und dann arbeitet er ja nur für den Unterhalt.

Daher ist hier schon mal eine Frage, ob es in so einem Fall nicht Hilfen gibt? Ich weiß ja nicht, ob für ihn, weil er dann so viel Unterhalt zahlen müsste, oder vom Staat her, Zwecks dem Unterhalt, oder was weiß ich. Denn es ist echt kein Zustand bei denen. Jetzt bahnt sich schon wieder ein riesen Streit an, wegen wirklich nichts. Er selber ist Busfahrer und traut sich nicht einmal auf der Arbeit mit jemanden zu reden, denn es könnte ja jemand da sein, der ihn sieht und es dann seiner Frau erzählt und dann ist sonst was wieder los.

Vor etwas mehr als vier Jahren, bin ich mal an einer Haltestelle gestanden und habe ihm drei CDs, Spiele für den Computer gegeben. Ich habe nichts gesagt, bin nur in den Bus rein, hab sie ihm hingelegt und bin mit den Worten Tschüß gegangen und sie hat in dem Bus ein Fass auf gemacht. Denn oft fährt sie mit, oder schickt ein Kind mit um ihn zu beaufsichtigen. In meinen Augen ist ihr Verhalten echt krank, doch das wird sich nicht mehr ändern.

Wir hatten auch lange Zeit keinen Kontakt, denn wie denn auch? Kontakt kam nur zu Stande, wenn er mit dem Hund mal weg war oder etwas besorgen musste, dass er mal auf ein Hallo kam. Jetzt sehen wir uns auch nur Nachts bei bestimmten Linien um einfach zu reden. In der Pause können wir uns auch nicht mehr treffen, denn sie fährt ja Abends in die Stadt um ihn zu spionieren.

Eigentlich bin ich immer der Ansicht, dass man an einer Ehe festhalten sollte, vor allem wenn Kinder im Spiel sind, doch hier macht es echt keinen Sinn mehr. Er ist an einer kürzeren Leine, als wenn mein Hund die ein Meter Leine dran hat. Er hat weiter keine Freunde, darf er ja nicht haben. Er ist nur auf der Arbeit, daheim im Bett zum schlafen oder zum Essen. Nun freut er sich aufs Wochenende, auf den Sonntag, denn da kommt seine Tochter, da er frei hat. Seine Frau muss arbeiten und er geht dann zu seiner Mama, da die Geburtstag hatte.

Das ist mal das einzige mal, dass er alleine ist und auch mit seiner Tochter, da sie wie gesagt auf Arbeit ist. Als sie nun drei Wochen im Urlaub war, hat er sich etwas erholt. War nur auf Arbeit, schlief und machte den Haushalt. Das er was unternahm kam nicht vor, denn sie sagte ja jedem Bescheid, dass sie nicht da sei und jeder hatte ein Auge auf ihn. So was ist doch nicht mehr normal. Wie kommt er aus der Ehe raus, ohne dass er dann im totalen Ruin ist?

Im Grunde hat er im Moment nichts. Das Auto welches seines war, hatte er wegen einer privaten Insolvenz auf seine Frau überschrieben. Die Insolvenz ist aufgelöst, da er seine Schulden ab bezahlt hat. Doch im Grunde gehört im nun gar nichts mehr. Weder das Auto, noch das Haus oder sonst was. Doch irgendwie muss man doch auch so einem Menschen helfen können. Wer kann einem da helfen? Wer kann einen da beraten oder sonst was? Würde ihm echt gerne helfen und es kann ja nicht am Geld liegen, dass einer mental total fertig ist und aus so einer Bindung nicht raus kann.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich möchte gerne deine Frage vom Anfang beantworten. Du fragst, ob man sich nur des Geldes wegen nicht scheiden lassen sollte? Ich glaube, darauf sollte man keine Rücksicht nehmen. Ist eine Beziehung vorbei und es gibt kein zurück, dann ändert sich daran auch nichts mehr. Zwar versuchen es viele noch mal, aber halten wird eine solche Beziehung in den meisten Fällen nicht lange.

Natürlich sollte man eine Beziehung, in der es Kinder gibt, nicht leichtfertig aufgeben, aber nur zusammenzubleiben, weil es so günstiger ist, ist nicht die Lösung. Da sind dann die Partner unglücklich und das Kind bekommt das auch mit. Ich glaube, Kinder wären lieber bei glücklichen und getrenntlebenden Eltern, als in einem Elternhaus, in dem es nur Streitereien gibt. Ich halte das für verlorene Zeit, denn so verplempert man wertvolle Zeit, in der man sich ein neues und glückliches Leben aufbauen könnte.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Eine Sache kapiere ich nicht: warum sollte man für ein Kind Unterhalt zahlen müssen, das weder das eigene Fleisch und Blut ist und das auch nicht adoptiert worden ist? Ich kenne einige Scheidungskinder, aber da musste immer der biologische Vater des Kindes den Unterhalt zahlen, auch dann noch, wenn die Mutter neu verheiratet war und mit dem neuen Partner weitere Kinder bekommen hat.

Das klingt vielleicht hart, aber aus diesem Grund hätte ich persönlich nie ein Kind adoptiert, das nicht mir gehören würde. Das Risiko wäre mir einfach zu groß. Dass die Frau im Beispiel wegen ihrer eigenen Untreue dem Partner ständig Untreue unterstellt hat und ihn daher kontrolliert hat, ist gar nicht so ungewöhnlich.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ist es denn nicht so, dass man nur für Kinder zahlen muss, die in der Ehe geboren wurden oder adoptiert wurden sind? So dachte ich das zumindest. Geld sollte aber dennoch kein Grund sein. Im schlechtesten Fall muss man eben zahlen, aber man hat dann ja dennoch eine soziale Zukunft, kann wieder einen Partner finden, glücklich sein. Hilfen kann man von staatlicher Seite sicherlich bekommen, aber da wird dann auch das eigene Einkommen beachtet und wenn dies zu hoch ist bekommt man nichts.

Finanzielle Gründe kann man sicherlich haben sich nicht scheiden zu lassen, aber glücklich kann man dann ja auch nicht werden und so macht man auf Dauer auch Minus, nicht finanziell, sondern sozial gesehen. Geld sollte kein Grund sein eine unglückliche Beziehung zu führen. Es ist auch für Kinder nicht schön so etwas zu erleben, denn diese bekommen auch so genug mit, auch wenn man das manchmal nicht denkt.

Man sollte auch nicht nur wegen der Kinder zusammenbleiben. Letztendlich sollte man sich ganz bewusst für eine Person entscheiden, weil man sie liebt und nicht weil es die Gesellschaft so will, man Kinder hat oder man sich eine Scheidung finanziell nicht leisten kann. Das eigene Glück sollte hierbei auch wichtig sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Steht doch da, das eine Kind ist sein eigenes dafür zahlt er so oder so. Das andere hat er angenommen in der Ehe und damit ist er derjenige, der dafür aufkommen muss. Mit der Adoption und der Ehe ist der leibliche Vater vom Unterhalt direkt raus gewesen, denn er musste dieser Zustimmen und wenn er bereits verstorben ist, dann zahlt den Unterhalt derjenige, der das Kind angenommen hat.

Hingegen der Meinung, dass man nur für Kinder zahlen muss die in der Ehe geboren werden. Man zahlt für jedes Kind was in einer Ehe geboren worden ist, ganz gleich ob es das eigene ist oder nicht. Kinder die in einer Ehe geboren werden von der Ehefrau, gelten automatisch zugehörig zum Ehepartner der dafür aufkommen muss.

Ist er nicht der leibliche Vater, dann muss er das anfechten vor Gericht mit einer Vaterschaftsanerkennungsklage und nur so kommt er damit raus. Gleiches ist es ebenfalls, wenn Kinder mit in eine neue Ehe gebracht werden. Zuerst ist der dran, bei dem das Kind untergebracht ist und das ist hier der Ehemann der das Kind angenommen hat. Mit der neuen Ehe war der leibliche Vater vom Kind auch direkt raus mit Ehegattenunterhalt und oftmals auch direkt mit dem Kindesunterhalt. Somit wird der Kelch weiter gereicht.

Auch die Annahme, dass er nur für den Unterhalt arbeiten geht ist falsch. Man hat auch hierbei einen Selbstbehalt und selbst wenn die gute Dame Summe X fordert, wenn es nicht zu leisten ist und das übliche nach Tabelle übersteigt, dann muss man der das auch nicht in den Hals werfen und auch nicht der eigenen Brut. Reicht ihr das mit dem Unterhalt nicht, dann soll die gute Dame bitte selbst arbeiten gehen und irgendwann ist die Brut auch groß genug, damit sie etwas zur Haushaltskasse beisteuern kann.

Ich frage mich ganz ehrlich, warum heiratet man so etwas? Denn das ganze ist nicht von heute auf morgen so geworden sondern schon lange und wenn sich das abzeichnet, warum ist man so dämlich und hält das noch Jahrelang aus? Weil man meint, dass man hinterher nur der Goldesel ist der Unterhalt berappen muss? Lieber zahle ich Unterhalt anstatt mir solch ein nerviges Weib mit der Brut zu unterhalten und nur weil Kinder da sind, wird es auch nicht besser. Die bekommen auch alles mit was abgeht und sind nicht dumm, darunter leidet nicht nur man selbst, sondern auch die Kinder. Eine Trennung kann auch deutliche Vorteile für eine Beziehung mit den Kindern haben!

Und wenn es nur um das Geld geht und er nichts mehr hat, dann kann er auch nicht zur Kasse gebeten werden. Denn auch bei einer Scheidung kommt noch der Ehegattenversorgungsausgleich zum tragen und wenn noch eine Gütergemeinschaft vereinbart worden ist, dann kann er auf diese Weise auch wieder einen Teil seiner Dinge die nun der Dame gehören zurück erlangen. Denn es ist noch lange nicht gesagt, dass sie alles behalten kann und darf bei einer Scheidung, und der vorangegangenen Insolvenz.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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