Kopftücher an Schulen - Türken demonstrieren

vom 03.02.2008, 01:28 Uhr

Was es nicht alles gibt. In Ankara haben gestern (Samstag, 2.01.2008) über 100000 Menschen in Ankara demonstriert. Grund hierfür sei die geplante Aufhebung des Kopftuchverbotes an türkisch Schulen und Hochschulen. Die AKP (Regierungspartei) erstellte einen Gesetzesentwurf, welcher für das Tragen von Kopftüchern an Hochschulen sprach. Dies war schon immer verboten. Der Grund für diese Handeln liegt wahrscheinlich darin, wieder mit der EU verhandeln zu wollen, um auch in die europäische Union eintreten zu dürfen.

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» POTWMarcel » Beiträge: 1118 » Talkpoints: 8,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich dachte immer, die Kopftücher seien schon verboten. Aber danke für deine Aufklärung POTWMarcel. :-)

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» MrWolfskin » Beiträge: 107 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es ist doch auch verboten. Der Gesetzesentwurf steht für eine Einführung des Kopftuch tragens an türkischen Hochschulen. Zur Zeit ist es noch verboten.

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» POTWMarcel » Beiträge: 1118 » Talkpoints: 8,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich dachte das aber auch. So bekommt man immer neue Informationen. Ich finde es echt erstaunlich,dass dort kaum einer mit einem Kopftuch rumläuft und man hier so viele sieht. Ich frage mich warum das so ist.

Ich verstehe nicht warum das angeblich etwas mit dem Glauben zu tun hat und es in der Türkei nur sehr selten der Fall ist. Das hatte mich an meinem Urlaub auch sehr verblüfft. Solche Nachrichten zeigen das nur wieder.

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Früher waren die Türken, damals als das osmanische Reich, der Stolz der Moslems. Mittlerweile verachten viele arabische Staaten die Türkei, weil sie zu anti-islamisch geworden ist. Die Türkei kann ruhig modernisiert, aber das Muslimen in ihren eigenen Land gezwungen werden das Kopftuch auszuziehen ist hart. Das ist doch härter als im Vergleich mit anderen europäischen Ländern.

Und jetzt demonstrieren 100,000 Türken gegen die Aufhebung des Kopftuchverbots. Was geht es denen an, ob ein Mädchen oder eine Frau mit Kopftuch rumlaufen. Da kann man ja gleich verbieten mit Hosen rumzulaufen. Hosen anzuziehen ist Pflicht. Wer nackt rumläuft sündigt. Eine Hose ist genau wie ein Kopftuch kein religiöses Zeichen. Soll die jetzt verbietet werden oder was? Außerdem hatten nicht nur Moslems Kopftücher. Bei den Christen und Juden war es auch so.

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» *ilias* » Beiträge: 638 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das es schon so einen ähnlichen Beitrag gibt: So ein Kopftuchverbot ist nur teilweise sinnvoll, da zwar einerseits es jedem frei steht, ob er ein Kopftuch tragen darf oder nicht, auf der anderen Seite aber ein Kopftuch oft von vielen als Zeichen für Frömmigkeit gesehen wird, obwohl dies nicht im Koran steht. Die Diskussion dazu findet man im anderen Thread. :wink:

Und die Osmanen waren der Stolz der Muslime? Wohl kaum! Die Araber haben die Türken schon fast immer gehasst, weil sie:

a) als nicht arabischer Stamm angesehen wurden der
b) die Araber unterdrückt.

Da hat es auch nicht geholfen, dass sie gute Muslime waren und auch das ist ein Streitfall, da die Aleviten von vielen Strömungen als Ketzer angesehen werden. Araber schätzen fast nur sich selbst und keine fremden "Stämme". Die "Araber" Nordafrikas (Ausnahme Ägypten) gelten bei denen in Zentralarabien ja auch als minderwertig und werden als Berber ausgegrenzt und nicht als vollwertige Araber angesehen.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 09.05.2019, 20:54, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich weiß was du meinst. Aber heutzutage ist es noch schlimmer geworden. Bei den Osmanen konnte ein Moslem eigentlich schon relativ gute Arbeitschancen kriegen, wie beispielsweise Bosnier unter den Osmanen. Aber das mit den Berbern stimmt nur teilweise. Berber sind ja keine Araber um nochmal klar zu stellen. Ich weiß das, denn ich bin einer.

In Nordafrika gibt es Araber und Berber (die Ureinwohner). Also ein bekannter von mir, ein Araber aus Marokko und wohnte in den USA. Araber lieben irgendwie Amerikaner für sich zu arbeiten lassen.Er hatte zudem keinen typischen muslimischen Namen. Dieser Mann hatte einen Job in den Emiraten und hatte einen ordentliches Gehalt. Als mal seine Chefs sich auf arabisch unterhielten und er mal mitredete, wunderten sie sich, warum er arabisch sprechen kann. Dann hat er sie aufgeklärt und ihnen gesagt dass er aus Marokko stammt. Am nächsten Tag wurde ihm sein Gehalt um 65% gekürzt. Daraufhin hat er seinen Job gekündigt und ist in die USA zurück gekehrt. Tja, um nochmal auf das Thema zurück zu kehren.

Osmanen waren auch beliebte Partner der Araber, vor allem der Algerier.

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» *ilias* » Beiträge: 638 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Naja, vielleicht haben sich die Araber auch geschmäht gefühlt, nicht umsonst gibt es eine Unterteilung in Maghreb und Maschrek, wobei das Arabisch des Maghreb ja nicht mit dem gleichzusetzen ist, welches im Maschrek gesprochen wird, zu dem im weitesten Sinne die UAE noch gehören.

Und ja die Osmanen waren teilweise beliebte Partner, jedoch hier wieder eher der Berber, wahrscheinlich weil sowohl die Berber als auch die Turkvölker von den Arabern gemieden werden. Die Araber mochten sie nie so wirklich und sahen in ihnen eher Besatzer und fast schon Feinde und betrachteten sich immer als etwas besseres als die "Einwanderer".

Vielleicht rührt daher auch die "Feindschaft" oder Abneigung gegenüber deinem Freund aus Marokko. Hätte er gesagt er käme aus Jordanien oder Ägypten wäre er vielleicht noch besser weggekommen. :wink:

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 09.05.2019, 20:57, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Da sieht man mal, was möglich ist. Wenn es in der Türkei möglich war, sollte es auch in Deutschland möglich sein. Insbesondere ein Vermummungsverbot wäre wünschenswert. Da sieht man allerdings auch, wie sehr Erdogan sein Land wieder in Richtung einer islamischen Republik geführt hat. Es muss niemand Kopftuch tragen, aber Frauen, die in der Türkei Karriere machen wollen, bekommen dies schon beigebracht.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Schön, dass die Kopftücher in türkischen Schulen an vielen Stellen auch nicht Gang und Gäbe waren. Auch das Kopftuch im Allgemeinen war in vielen Gebieten der Türkei nicht salonfähig. In Dorfregionen wird man es häufiger finden, als in der Stadt Istanbul, Antalya usw. Das ist schon sehr komisch und da merkt man nämlich, wo der moderne Islam ist und der Hinterwäldler-Islam.

Ich finde es schon komisch, wenn man die Türkei aber jetzt mal betrachtet. Der Herr Erdogan hat schon in vielen Gebieten ein wenig sein wahres Gesicht gezeigt und auch seine Wähler. Einige tragen mittlerweile wieder das Kopftuch, was ihnen freiwillig freigestellt sein mag. Doch wenn es unter Zwang ist, weil Erdogans Alter einen trägt und er den Harem feiert usw, dann habe ich dafür kein Verständnis.

Doch mit Erdogan wird das Land bald auch weiter in die alten Islamreihen zurückrudern und nicht mehr eines der wohl offenherzigsten Länder mit Ägypten sein, wo der Islam ist. Denn diese beiden Länder waren für mich Vorzeigeländer, wie man Islam, Tourismus und Kultur zusammen vereinbaren konnte, aber das wird bei beiden Ländern derzeit auch nicht immer geiler.

Erdogan wird es nie ganz schaffen, wieder altmodische Werte so zu verkörpern, wie er es womöglich möchte, aber einige sind schon durchaus etwas zurück ins Mittelalter gerutscht, was man mehr als Schade finden kann.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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