Fahrradpedal knackt

vom 23.07.2010, 13:29 Uhr

Ich wollte eben mal nach längerer Zeit mein Fahrrad wieder nutzen und habe es aus dem Keller geholt. Als ich ein paar Meter gefahren bin, ist mir aufgefallen, dass mein rechtes Pedal knackt, wenn ich es runtertrete. Das hört sich an, als wenn gerade etwas brechen will. Ich bin dann sofort wieder nachhause gefahren und habe das Fahrrad nun wieder im Keller stehen.

Was kann es sein, dass die rechte Pedale knackt, wenn ich runtertrete? Wird so eine Reparatur teuer werden? Sollte ich mit dem Fahrrad nicht mehr fahren? Was kann im schlimmsten Fall passieren, wenn ich doch fahre?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo,

also ich bin vom Beruf ZM aber eine Ferndiagnose ist immer etwas heikel. Wenn du runter trittst, hast du das Gefühl das es einen kleinen Hops in die Trittrichtung macht? Was hast du denn für ein Fahrrad? Oftmals handelt es sich dabei um das Tretlager. bei den noch robusteren Rädern liegt es meist an den Kugelkäfigen, die dann entweder verbogen sind oder Kugeln fehlen oder eben auch beides. In dem Fall brauch man "einfach" nur ein Kugelkäfig austauschen. Wenn du ein Industrietretlager hast (was die meisten Räder mittlerweile haben) wird das ganze Tretlager raus genommen und durch ein neues ersetzt. Beide Angelegenheiten sind für einen einen ZM eine Routineangelegenheit und sollte nicht den Geldbeutel sprengen. Man kann auch viel selber am Rad machen aber für einige Sachen bedarf es ein Spezialwerkzeug, was man aber eher nicht im Haus hat wenn man nicht selber ein leidenschaftlicher Schrauber ist.

Eine andere Möglichkeit wäre die Schaltung. Die knackt auch gerne mal. In dem Fall liegt es am Bowdenzug (Schaltzug) der nachgezogen werden müsste bzw. die Schaltung neu eingestellt.

In beiden Fällen handelt es sich eigentlich um eine recht simple Angelegenheit und kein Grund das Fahrrad aufzugeben. Solange bei dir nicht der Rahmen bricht oder er durch Sturz oder eine Quetschung stark verzogen/verbogen ist, kann man eigentlich fast alles am Rad wieder herstellen.

Mein Tip wäre, dass du das Rad zu einer Werkstatt bringst, die schauen sich das kurz an und können dir schon einen mündlichen Kostenvoranschlag machen. Auch beraten die dich soweit, je nach dem was es kosten würde, ob es sich noch rentiert. Solange du es dort nicht definitiv in Auftrag gibst, sind die Infos zum Rad meist kostenlos. Danach kannst du dich ja dann richten und entscheiden ob es dir das Wert ist oder nicht.

» FreeRiderOff » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 23.07.2010, 14:32, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Das Fahrrad ist ein wirklich uralten original holländisches Fahrrad. Es hatte bisher kaum Reparaturen, außer Reifen und die ganz normale Wartung (ölen, Kette schmieren usw). Wenn ich trete, dann knackt die rechte Pedale und man hat auch das Gefühl, dass sie ein wenig ruckt. Ich habe das aber eigentlich auf das Knacken geführt dass es auch ruckt.

Da ich mit dem Fahhrad auch noch nie hingefallen bin, denke ich nicht, dass es daran liegt, dass das Fahrrad verbogen ist. Oder kann sich ein Fahrrad auch verziehen, wenn es monatelang im Keller steht? Das Fahrrad ist wirklich schon sehr alt und deswegen frage ich auch, ob sich eine Reparatur lohnen würde.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo Diamante,
also teuer wird das ganze im Grunde nicht. Wenn es knackt würde ich damit auf keinen Fall mehr fahren. Das Problem ist ganz einfach. Wenn ein kleiner Riss ist oder es mal verkantet war, dann kann die Pedale am Gewinde abbrechen. Das kommt eigentlich nicht durchs stehen oder sonstiges, sondern dass die meisten Leute einfach nur falsch Fahrrad fahren und dadurch eine sehr große Belastung auf die Pedale legen.

Es sollte eigentlich nicht zum Bruch kommen, doch bei mir war es schon mal der Fall. Was dann passiert? Wenn du zum Beispiel beim anfahren oder am Berg so richtig kräftig rein trittst und es dann abbricht, dann bist du mit dem Bein auf dem Boden und wenn du nicht auf dem Sattel sitzt, dann kannst du sogar mit dem Gesicht auf dem Lenker aufschlagen. Glaub mir, das tat höllisch weh.

Nun zur Reparatur. Du schraubst einfach eine Pedale raus, gehst zum nächsten Fahrrad Handel oder Geschäft, zeigst denen die Pedale und sagst du willst zwei neue. Diese kosten so circa 10-20 Euro. Also ganz einfach und normale. Auch wenn es ein holländisches Fahrrad ist, so sollten doch die Gewinde ganz normal sein. Wieder anbringen und Fahrrad fahren ohne Schrecken.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ok, also wenn du ein altes Holland Fahrrad hast, wirst du vermutlich kein Industrietretlager haben, was in diesem Falle günstig ist, da du es unter Umständen selber machen kannst. Um weiter auszuschließen was das Problem ist, halte doch mal mit der linken Hand den linken Pedalarm fest und bewege mit der rechten Hand das rechte Pedal leicht hin und her. Wenn es dann deutlich wackelt, liegt es am Pedalarm. Bei den alten Rädern wird dieser meist mit einem Metallstift gehalten. Vermutlich hat er sich etwas gelockert mit der Zeit.

Wenn es bei hoch und runter Bewegungen knackt oder du das Gefühl hast springt so ein bisschen in Fahrtrichtung (weis nicht wie man das anders erklären soll) dann ist es vermutlich der Kugelkäfig. In dem Fall kannst du mal auf der knackenden Seite den Staubdeckel abnehmen und dann sieht man das meistens auch schon. dann nimmst du den Kugelkäfig als Muster mit zu einem Fahrradladen und lässt dir ein neues geben. Das setzt du dann einfach wieder drauf und schraubst den Staubdeckel wieder drauf.

Auf jeden Fall ist es, wie schon erwähnt, keine große Sache und die Holland Räder sind super und fast jede Reparatur wert. Verbiegen bzw. verziehen können sich die Räderrahmen im alltäglichen Gebrauch nur durch extreme äußerliche Einwirkung, nicht dadurch das es im Keller rumsteht. Was durch langes rumstehen porös werden kann sind die Decken ( oder auch Mäntel genannt).

» FreeRiderOff » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also nach deiner Beschreibung zu urteilen hätte ich als Laie jetzt gedacht, dass die Kette vielleicht nicht mehr ganz auf dem Zahnrad drauf ist an einer kleinen Stelle. Hat das Hollandfahrrad überhaupt eine Schaltung? Man soll ja auch nicht zu schnell hin- und her schalten. Hast Du das in der Vergangenheit berücksichtigt?

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei dem alten Fahrrad, das ich als Schülerin von meiner Omi übernommen hatte, kam das selbe Problem vor. Da waren einfach die Tretlager kaputt. Im Grunde ist das ein ganz normales Verschleißteil, das irgendwann den Geist aufgibt, wenn man viel gefahren ist.

Da ich Omis Rad immer dafür genommen habe, morgens zum Bahnhof zu fahren, wollte ich auch kein Geld investieren und bin einfach mit knackendem Lager weiter gefahren. Irgendwann fing es dann auch an der anderen Seite an zu knacken, aber ich damit jeden Tag 4 Kilometer über zwei Jahre gefahren. Wen es also bei Dir wirklich das Tretlager ist, hält das normalerweise schon noch eine Weile.

Im Grunde ist es kein Thema, die Pedalen selbst zu entfernen und das Lager zu öffnen. Man muss nur bedenken, dass jede Seite sich entgegengesetzt zur Tretrichtung öffnen lässt. Das ist ja auch logisch, weil sonst würde sich das Tretlager permanent selbst aufschrauben. Jeder halbwegs begabte Bastler in der Familie sollte so eine Reparatur bewerkstelligen können. Außerdem habe ich jetzt gesehen, dass es viele bebilderte Bücher über Fahrradreparatur gibt. Vielleicht wirst Du ja sogar in eurer örtlichen Bibliothek fündig.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



@ygil: Wenn es ein Kettenproblem ist würdest du ein relativ gleichmäßiges, dauerhaftes, schnarrendes Knacken hören unabhängig von der Trittseite. Hollandräder sind meist mit Nabenschaltungen ausgestattet. Dabei wird der Gang durch das Zugkettchen (oder Schaltkettchen) gesteuert. Bei Nabenschaltungen sind jeweils auch ein Ritzel und ein Kettenblatt verbaut.

Hingegen bei Kettenschaltungen, durch Steigungshilfen, bei Ritzel und Kettenblättern die Kette übergreift. Natürlich musst du vorher die Schaltung betätigen. Ich wollte nur kurz ein Beispiel bringen um es irgendwie vorstellbar zu machen. Bei den Kettenschaltungen mit Vielfachgängen verfügst du meist über 3 Kettenblättern und je nach der Anzahl der Gänge über eine bestimmte Anzahl von Ritzeln. Bei z.B 21 Gängen hast du 3 Kettenblätter und ein Ritzelpaket von 7 Ritzeln (3x7 = 21).

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Zuletzt geändert von Midgaardslang am 25.07.2010, 05:01, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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