Radio Paradiso verliert Sendelizenz ohne Fehltritt

vom 12.05.2010, 20:17 Uhr

Wer in Berlin wohnt, kennt Radio Paradiso, das sich seit 14 Jahren erfolgreich am Markt hält. Es handelt sich hier um einen privaten Sender. Dieser gehört hauptsächlich einem Krankenhaus und einer evangelischen Darlehnsgenossenschaft.

Nun ist es so, dass die Sendefrequenzen für Analogradio bekanntlich knapp sind. Zum 1. 12 2010 soll dieser Sender nun die Sendelizenz verlieren. Es gab meines Wissens keinen Skandal, keine Straftat, nichts. Der Sender ist auch nicht etwa pleite. Als Grund wurde heute einfach nur genannt, dass sich 10 Bewerber für diese Sendefrequenz beworben haben. Da die Sendefrequenz schon einmal verlängert wurde, ist der Radiosender jetzt halt mal dran, Platz zu machen. Statt dessen soll jetzt der Sender Oldiestar den Platz bekommen.

Ich kann so eine Entscheidung des Medienrates Berlin Brandenburg nicht verstehen. Unabhängig davon, ob man den Musikstil nun mag, oder nicht. Aber immerhin ist so ein Sender ja auch eine Firma mit Arbeitsplätzen, die jetzt gefährdet sind. Ist es nicht pervers, so mit Menschen umzuspringen?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Von dieser Sache habe ich gar nichts mitbekommen, finde es aber sehr interessant, wie das so geregelt ist und wurde. Nun habe ich gelesen, dass der Sender seit 2015 für 10 Jahre einen neuen Vertrag für eine andere Sendefrequenz hat und somit wieder senden darf. Was dann am Ende der Vertragslaufzeit ist, wird sich wohl zeigen müssen. Aber es ist doch schön, dass zumindest im Moment die Arbeitsplätze und der Sendeplatz sicher sind.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


So gesehen ist das schon schön, dass es auf einer anderen Frequenz wieder geklappt hat. Aber der Sinn so eines Vorgehens erschließt sich mir trotzdem nicht. Wenn Sender A auf Frequenz 1 nicht mehr senden kann und umverlegt wird und statt dessen Sender B auf Frequenz 1 sendet, dann spart man doch auch keinen Platz auf dem Frequenzband. Das einzige was passiert ist, dass viele Gelegenheitshörer denken, den Sender gibt es nicht mehr und ein Sender so unnötig Hörer verliert. Schließlich investiert ein Sender ja auch Geld in Werbung um sein Senderprofil und seine Frequenz bekannt zu machen.

Und der Staat geht ja auch nicht zur namhaften Keksfabrik und sagt, die Plätze im Industriegebiet sind knapp, ziehen sie doch mal ein paar Straßen weiter. Ich weiß der Vergleich hinkt. Aber welchen Sinn macht das bei Radiosendern? Was kann denn ein Radiosender dafür, dass die analoge Sendetechnik mittlerweile hoffnungslos veraltet ist?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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