Italienischer Braten - Rezept

vom 26.04.2010, 21:21 Uhr

Meine Schwiegermutter kommt mich bald das erste Mal besuchen und da möchte ich natürlich was ganz besonderes auf den Tisch bringen. Ich habe mal von ihr gehört dass italienischer Braten ein Leibgericht von ihr ist.

Ich kenne das Gericht aber nicht und hoffe dass ihr mir verraten könnt wo ich das Rezept finde. In keinem meiner Kochbücher steht dazu was drin und von meinen Freundinnen kennt das auch keine. Nun stehe ich da und hoffe dass ihr mir da unter die Arme greifen könnt.

» UX1976 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich muss gestehen, dass ich nicht sicher bin, ob ich jemals auf einer italienischen Speisekarte in Italien den klassischen Braten, wie wir ihn hier kennen, gesehen habe. Sicherlich Lasagne, Pasta, Pizza & Meeresfrüchte waren da. Auch Gerichte mit Fleisch, aber der direkte Braten ist mir nicht geläufig. Ich kenne auch keinen einzigen Braten, der italienisch ist.

Doch ansonsten würde ich vielleicht dazu tendieren, typische italienische Gewürze zu nutzen, um den Braten indirekt mit italienischen Vorzügen zu bedecken. Thymian und Rosmarin zum Beispiel. Weine dürfen bei der Zubereitung dann wiederum nicht fehlen, Öl oder getrockenete Tomaten auch nicht.

Ansonsten finde ich in Google auch gefüllte Braten, die einfach nur mit Spinat gefüllt sind, was dann einen Hauch Italien darstellen soll. Das kann aber wohl kaum in Deinem Ermessen sein oder?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich hätte jetzt auch am ehesten vermutet, dass mit der Betitelung des Gerichts gemeint ist, dass der Braten mit italienischen Kräutern oder einer Füllung verfeinert wird, die an das Land erinnert. Es gibt ja viele italienische Kräutermischungen mit Basilikum, Oregano, Rosmarin und Co, aus denen sich bestimmt eine Marinade herstellen lässt, mit der man einen Braten einreiben kann. Auch kann man den Braten beispielsweise mit Parmaschinken, Tomate und Mozzarella oder mit einem Pesto füllen, sodass man eine italienische Note bekommt. Zum Servieren könnte man noch eine Bratensoße auf Basis eines italienischen Weins herstellen, wenn man das Prinzip zur Vollendung bringen will.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Kann es sein, dass hier der toskanische Schweinebraten "Arista alla fiorentina" gemeint ist? Dieser Braten wird mit Knoblauch, Fenchel und Rosmarin zubereitet und meistens mit kleinen, im Bratenfond mitgeschmorten Kartoffeln serviert. Für diesen Braten benötigen wir meistens so circa 1,5 Kilo Schweinerollbraten aus der Schulter im Bratennetz. Als Gewürze verwenden wir 5 Knoblauchzehen, 6 Zweige Rosmarin, 1 TL getrocknete Fenchelsamen, Pfeffer, Meersalz, Olivenöl, circa 250 ml Weißwein (also ein Glas) und natürlich noch kleine Kartöffelchen.

Als Werkzeug verwende ich meistens einen Mörser, ich bin ein großer Fan vom Mörsern von Kräutern. Ich gebe dann circa 2 EL vom Rosmarin, das Meersalz, die Fenchelsamen, Pfeffer in den Mörser und zerstoße die Gewürze sehr fein. Dann drücke ich den Knoblauch dazu und vermische das Ganze noch einmal. Zusätzlich kommt etwas Olivenöl dazu, damit man eine Art Paste daraus machen kann.

Für den Braten steche ich mit einem scharfen Messer einige Löcher in den Braten, natürlich gut verteilt und fülle diese mit der Paste. Zum Befüllen verwende ich meistens die Finger, das geht am Einfachsten. Die übriggebliebene Paste massiere ich in den Braten ein, so dass der komplette Braten schön eingerieben wird. Die übrigen Rosmarinzweige binde ich unter das Netz ein.

Dann wird der Backofen auf ungefähr 180 °C vorgeheizt und der Braten wird mit Olivenöl übergossen. Dann landet der Braten für circa 2 Stunden und 15 Minuten in den Backofen. Nach 90 Minuten kommen die Kartoffeln in den Bratenfond und werden mitgeschmort, der Braten wird immer wieder mit dem Bratenfond übergossen und ich gebe immer etwas Wasser dazu. Nach 45 Minuten wird der Braten auf 200°C hocherhitzt. Zum Überprüfen der Temperatur verwenden wir bei Braten einen "Meater", das ist ein Bratenthermometer, damit wir die Temperatur im Griff haben, denn Backöfen können ganz unterschiedlich sein.

Neben dem Schweinebraten gibt es aber noch den "Stracotto di Manzo", das ist ein gut durchgekochter Rinderbraten, der mehrere Stunden in einem Sud aus Rotwein und Rinderbrühe mit Karotten, Sellerie, Thymian, Rosmarin und Oregano durchgeschmort wird, so dass er ganz leicht auseinandergezupft werden kann. Schmeckt übrigens auch unheimlich lecker zu frischen Nudeln.

Ansonsten gibt es noch die Procetta, also ein gefüllter Spießbraten. Den lasse ich mir aber beim Metzger befüllen, der kann das hier wirklich gut. Schmoren und mit den Fingern Löcher in einem Braten befüllen lasse ich mir ja noch gefallen, aber einen Rollbraten befüllen? Das kann ich einfach nicht ordentlich genug. Aber eine Porcetta wird mit frischen italienischen Kräutern befüllt und natürlich mit Knoblauch. Was die Porcetta so besonders macht, ist die knusprige Kruste, die liebe ich zum Beispiel total, obwohl ich sehr wenig Schweinefleisch esse.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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