Sperrmüll einfach zu fremdem Müll dazustellen?

vom 25.04.2010, 14:55 Uhr

Wir wohnen in einem dicht besiedelten Wohngebiet. Hauptsächlich handelt es sich um Reihenhäuser, zu jeweils 4-6 Wohneinheiten. Nun hat sich im Laufe der Zeit bei uns in der Wohnung wieder Sperrmüll angesammelt. Damit wir diesen entsorgen können, müssen wir ihn schriftlich beantragen. Dabei wird besonderen Wert auf die Richtigkeit und Genauigkeit der Angaben gelegt. Es muss alles aufgezählt werden, was wir an Sperrmüll abholen lassen möchten. Wenn Gegenstände nicht mit aufgelistet werden, lässt die Sperrmüllabfuhr sie gnadenlos auf dem Gehweg zurück. Das ist schon ziemlich streng.

Nun haben wir allerdings das Problem, dass andere Leute unseren Sperrmüllhaufen als Anlass nehmen, ihren eigenen Müll dazuzustellen. Als Folge dessen, haben wir auf einmal einen riesigen Haufen Schrott und Möbel vor unserer Tür liegen. Auch den Sperrmüll morgens so spät wie möglich herauszustellen, hält die Leute nicht davon ab. Da wir berufstätig sind und nicht die ganze Zeit vor unserem Sperrmüllhaufen Wache schieben können, ist es unvermeidlich. Die Müllabfuhr lässt schließlich die Hälfte zurück. Und natürlich holt sich keiner seinen eigenen Sperrmüll wieder. Wir bleiben schließlich auf dem Müll anderer Leute sitzen.

Ich finde es dreist, seinen Müll ungefragt dazuzustellen. Noch dazu, wenn es mit der Sperrmüllentsorgung so streng genommen wird, wie in unserem Wohngebiet. Ist euch das auch schon passiert?

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» Svenja84 » Beiträge: 231 » Talkpoints: 6,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ja, das Problem kenne ich auch gut. Zuerst kamen alle, die sich Sachen weggeholt haben und da dachte ich schon, na ob da am nächsten Tag noch etwas übrig ist für den Sperrmüll. Aber über Nacht haben dann einige, meist Teppiche, dazu gelegt.

Ich finde das auch dreist, einfach etwas dazu zu legen. Schliesslich bezahlt derjenige, der die Müllabfuhr beauftragt dafür und die "Dazuleger" machen sich darüber überhaupt keine Gedanken. Denn wenn es zu viel ist, wird der Rest nicht abgeholt, bei uns ist es so, das nur das, was vorher auf dem Zettel eingetragen wird, abgeholt wird. Wenn etwas übrig bleiben sollte, ist man als Auftraggeber dafür verantwortlich, das wieder von der Strasse zu entfernen.

Und unter diesen Gesichtspunkten finde ich manche Leute echt nur dreist. Aber die machen das nachts, denn keiner schläft neben seinem Sperrmüll. Das müßte man allerdings mal machen, mit versteckter Kamera aufnehmen, wer da so alles ankommt und dann Spot an und mal sehen, was die dazu dann sagen.

Gut, bei uns war es bislang immer so, das alles mitgenommen wurde, auch die Sachen, die nicht auf der Liste standen, ich hoffe immer, das wiegt sich damit auf, das einige was wegnehmen und andere etwas dazu stellen.

Bei euch ist das allerdings echt sehr streng, wenn die Sachen nicht mitnehmen, was könnt ihr denn dafür, wenn Leute das einfach dazu stellen? Was habt ihr mit den restlichen Sachen gemacht?

» Futtich » Beiträge: 160 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei uns rät die Müllabfuhr davon ab, dass die Sachen auf die Straße gestellt werden und holen es lieber aus dem Keller raus. Wir müssen auch genau angeben, was abgeholt werden soll. Meistens wird dann ein Nachbar gefragt, ob er den Leuten vom Sperrmüll den Keller öffnet. Dies Vorgehen ist zwar nicht überall möglich, das ist mir schon klar, aber vielleicht könnt ihr es in Zukunft ja auch so machen.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde so ein Verhalten extrem dreist, wenn eure Nachbarn wirklich darum wissen, wie schlimm die Richtlinien sind und dass man so etwas erst einmal anmelden muss. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie das gar nicht wissen, bei uns ist das beispielsweise so, dass der Müll einfach so zu einem bestimmten Termin abgeholt wird. Vielleicht dachten deine Nachbarn, sie hätten von dem Termin einfach nur nichts mitbekommen und haben ihren Sperrmüll bei euch einfach mal dazu gestellt.

Aber ich denke auch, dass das nicht bei allen so ist. Einige werden das sicher ganz dreist schlicht und ergreifend ausnutzen, einfach nur, um ihren Müll auch loszuwerden und um sich nicht mehr darum kümmern zu müssen. Und so ein Verhalten nur unmöglich.

Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass die Leute nicht mehrere Kilometer anreisen, um ihren Müll vor deiner Tür abzuladen, deswegen habe ich jetzt immer von deinen Nachbarn gesprochen. Ich würde sie auch jeden Fall mal darauf ansprechen, gar nicht unfreundlich, einfach ganz sachlich und ihnen die Situation erklären. Dann müssten sie sich eigentlich einsichtig zeigen.

Aber um dieses Problem grundsätzlich zu vermeiden, kann ich dir nur raten, diesen Dienst für den Sperrmüll gar nicht mehr zu nutzen. Es ist nur furchtbar kompliziert und bringt jede Menge Probleme mit sich, du musst dich immer genau an die Zeiten halten und alles auflisten. Ich kann dir nur raten, deinen Sperrmüll einfach selber in dein Auto zu packen und damit zu örtlichen Müllkippe zu fahren. Eigentlich hat jede noch so kleine Stadt eine. Dort wirst du deinen Sperrmüll ganz einfach und direkt los.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke nicht, dass man hier die lieben Nachbarn von svenja alle über einen Kamm scheren sollte. Klar ist es sehr ärgerlich, wenn man fremden Sperrmüll entsorgen muss, weil andere Menschen einfach nicht daran denken, dass der Anmelder Probleme bekommen könnte.

Bei uns ist es auch so, dass man den Sperrmüll zur Entsorgung anmelden muss, allerdings nur so eine ungefähre Angabe, weil es von der Anmeldung bis zur Abfuhr schon mal bis zu 14 Tage dauern kann und sich in dieser Zeit vielleicht (oder eher sehr wahrscheinlich) noch etwas findet, was bei dieser Gelegenheit gleich mit entsorgt werden kann. Da kommt es dann eigentlich mit schöner Regelmäßigkeit vor, dass ein Nachbar auch noch etwas Sperrmüll mit dazu stellt; allerdings erst nachdem die Erlaubnis eingeholt wurde. Daher kann ich mir auch denken, dass manch Nachbar mit den strengen Vorschriften einfach nicht vertraut ist und sich vielleicht denkt, dass es das eine Teil auch nicht ausmacht.

Im oben beschriebenen Fall würde ich sicher zunächst versuchen bijins Tipp umzusetzen. Geht das nicht, dann würde ich den eigenen hinaus gestellten Sperrmüll dokumentieren, mit Fotos und eventuell auch mit Zeugen. Wenn dann wieder etwas hinzu gestellt wird, würde ich das Ordnungsamt rufen und darauf aufmerksam machen, dass da eben illegal Sperrmüll entsorgt wurde.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde es ebenfalls unverschämt, wenn andere Leute ihren Sperrmüll einfach dazustellen. Hier steht eigentlich nie Sperrmüll herum, aber selbst wenn das so wäre, würde ich nicht auf die Idee kommen, meinen Müll einfach dazuzustellen. In Köln habe ich es erlebt, dass dort an einer bestimmten Stelle auch immer Sperrmüll stand und der Müllberg wurde auch immer größer, bis er dann irgendwann mal abgeholt wurde. Insgesamt war das schon ein ziemlicher Schandfleck, da meistens an der gleichen Stelle immer neuer Müll stand und ich bezweifle, dass die Leute, die ihren Mist dort abgestellt haben, immer auch die Abholung beantragt haben. Oft wurde sicher einfach darauf gehofft, dass der Müll irgendwann schon abgeholt wird.

Ist die Abholung von Sperrmüll in eurer Stadt kostenlos? Falls ja, sollten die Leute froh sein, dass sie ihre alten Sachen so problemlos entsorgen können. Ein kleiner Antrag sollte doch wohl kein Hinderungsgrund sein. Ich kann kaum glauben, dass das für einige Leute schon zuviel verlangt ist. Hier in der Stadt kostet die Entsorgung von Sperrmüll grundsätzlich Geld und der Preis richtet sich unter anderem auch nach der Menge des Abfalls. Ich würde dabei auch darauf achten, dass nur meine Sachen mitgenommen werden, da ich es nicht einsehen würde, die Entsorgung fremder Sachen mitzubezahlen, nur weil jemand zu dumm oder faul ist, das Entsorgungsunternehmen anzurufen.

Ich finde es toll, wenn in manchen Städten der Sperrmüll aus dem Keller geholt wird. Das ist wohl die beste Lösung und ich fände es toll, wenn mehr Entsorgungsunternehmen diesen Service anbieten würden. Auf der einen Seite muss man dann nicht damit rechnen, dass irgendwelche Deppen sich dazu animiert fühlen, ihren Müll einfach dazuzustellen und auf der anderen Seite spart man sich das lästige Herumgetrage der Sachen.

Es ist ja ganz schön, seinen Müll selbst wegzubringen. Es gibt aber auch einige Leute, für die das leider nicht in Frage kommt. Ich fahre einen Roadster mit einem so kleinen Kofferraum, dass ich nicht einmal eine Kiste Wasser dort transportieren kann, da die Höhe nicht ausreicht. Ich kenne auch Leute, die nur ein Motorrad zur Verfügung haben. In dem Fall müsste man erst einen Transporter anmieten und den Aufwand finde ich einfach zu groß. Da ist es dann doch praktischer, den Sperrmüllwagen zu bestellen.

Weißt du denn zufällig, wem der Müll gehört? Falls ja, könntest du die Leute ja mal direkt ansprechen oder irgendwo melden, dass diese Leute ihren Müll auf die Straße gestellt haben, ohne dass sie das Entsorgungsunternehmen bestellt haben. Ich fände es ziemlich unschön, wenn hier vor dem Haus Sperrmüll liegen würde, womöglich noch mehrere Tage lang. Das sieht total asozial aus und muss einfach nicht sein.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kenne es leider auch so, wie du. Bei uns muss man den Sperrmüll auch schriftlich anmelden und bekomt dann gesagt, wann der Sperrmüll abgeholt wird. Leider gibt es immer wieder Leute, die nicht ihren eigenen Sperrmüll beantragen, sondern einfach ihren Schrott irgendwoanders bei fremden Leuten mit dazu stellen.

Da bei uns nur eine begrenzte Anzahl an Sperrmüllabholungen kostenlos beantragt werden kann und es nach dem zweiten oder dritten Mal (genau weiß ich es nicht) dann etwas kostet, denke ich, dass viele ihr Kontingent ausgeschöpft haben und ihren Sperrmüll nur gegen Bares loswerden würden. Oder sie sind einfach zu faul, um ihren eigene Sperrmüllabholung zu beantragen.

Im Grunde genommen bist du als Berufstätige machtlos. Außer du stellst jemanden bekanntes ab, der den Sperrmüll solange bewacht, bis dieser abgeholt wird. Ansonsten kannst du nicht viel gegen dieses Verhalten der Leute machen. Mich würde es auch tierisch nerven. Das einzige, was mir noch einfällt wäre, dass du den Sperrmüll selber zu einem Recyclinghof fährst. Die Annahme von verschiedenen Geräten kostet allerdings etwas (jedenfalls bei uns), im Gegensatz zum Sperrmüll.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also bei uns ist das ganze sehr streng. Bestellt man den Sperrmüll, muss man wirklich nahezu exakt angeben, was man abholen lassen will und wie groß jedes Teil in etwa ist. Kommt noch etwas dazu, sollte man bestenfalls anrufen und die rechtzeitig darüber informieren, ansonsten schreiben Sie aber lieber vorher die Sachen, die man eventuell noch dazu stellt, schon einmal auf.

Dann darf man bei uns nicht einfach etwas vor die Tür stellen, in den Hausflur ist es ebenso verboten, so dass wir die Sachen kurz vor der Abholung erst in eine Nische im Hausflur getragen haben, die dann mein guter Freund zusammen mit den Männern vom Sperrmüll herunter getragen hat. Also wie man das dann hätte bewerkstelligen sollen, ohne dass man Zuhause ist während der Abholung, weiß ich auch nicht.

Diese Regelung wurde extra so verschärft, weil es immer wieder dazu kam, dass auf einmal andere Mietparteien oder halt Leute, die den Sperrmüll draußen gesehen haben, noch etwas hinzu gestellt haben. Vielleicht haben sich daraufhin zu viele Leute beim Ordnungsamt beschwert?

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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