Tote Männer gegen den willen Sperma abnehmen

vom 12.01.2008, 18:31 Uhr

Hallo,
In meinem Ethik Unterricht hatten wir ein Thema über Kinder und unsere Lehrerin hat uns einen Zeitungsartikel raus kopiert und gegeben.
Dort stand das wie man toten Männern ihre Sperma entnehmen kann .

Wenn ein Man tot ist und die Witwe von Ihm ein Kind will dann bringen die Ärzte den toten Man noch einmal zur Erektion indem sie ihm durch den Anus biss sie eine bestimmte Reichweite erreicht haben verpassen sie dem Mann einen Stromschlag. Mit diesem Stromschlag wird der Man zur Erektion gezwungen.

Ich finde das was die dort machen ist schlecht weil erstens dem Man ohne seine Erlaubnis ihm Sperma abgenommen wird und zum zweiten das Kind was dann geboren wird hat keinen Vater und jeder sollte einen Vater haben.

» Flick » Beiträge: 267 » Talkpoints: -4,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hmmm da stellen sich mir 2 Fragen:
-Wie kann ein Toter einen Willen haben?
-Woher kennst du den Willen des Mannes?

Wenn es z.B. von Anfang an der Wille war zusammen ein Kind zu zeugen und der Mann plötzlich verstirbt, wieso sollte die Frau dann kein Kind von dem Mann mehr erhalten dürfen, wenn es doch beider Wille war?
Dein zweites Argument entkräftige ich indem ich sage, dass Menschen nicht immer alleine bleiben wenn sie verwitwet sind. Wer sagt also, dass es keinen Stiefvater geben kann, der das Kind genauso aufziehen kann wie der leibliche Vater?

Nur zur Klarstellung: Ich finde das ansich auch nicht OK, finde deine Argumente nur sehr schwach :) Des Weiteren glaub ich kaum, dass dies ein Arzt macht ohne eine schriftliche Bestätigung des Mannes zu haben wo explizit erwähnt wird, dass es sein Wille ist ein Kind zu zeugen (auch nach dem Tod).

Und nur zur Information: Eine Errektion alleine reicht noch nicht aus um Sperma zu gewinnen :D Meinst du vielleicht Ejakulation?

» Ditschi » Beiträge: 321 » Talkpoints: 0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn der Mann eh tot ist, glaube ich nicht, dass die da so eine Prozedur machen, dann kann man die Spermien auch direkt aus dem Nebenhoden punktieren.
Es gibt ja auch junge Männer, die Hodenkrebs bekommen und dann Spermien vielleicht schon mit 20 Jahren spenden müssen, damit sie später mal ein Kind haben können. Okay, das ist ja eigentlch was ganz anderes, aber das gibt es auch.
Und ob man es ethisch so gut finden soll, einen Toten noch mal zum Vater zu machen, weiß ich nicht, man kann ja Denjenigen nicht noch mal auferstehen lassen durch das Kind. Aber das muss ja jeder selbst wissen, ich habe im TV auch schon mal von so einem Fall gehört und wahrscheinlich kann man das erst nachvollziehen, wenn man selbst in der Situation ist.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo

also ich finde es ist schon nützlich sowas, aber es müsste dann ein "Vertrag" geben den der Mann unterschreiben sollte bevor er überhaupt stirbt und drin seine Einverständnisserklärung darüber formulieren.
Weil sonst finde ich es auch nicht so gut wenn die Frau einfach sagt ich will noch ein Kind von Ihm und es dann einfach macht.
OK ein toter Mann hat vielleicht keinen Willen aber als er noch lebte, schon.
Deswegen sollte das irgendwie geregelt werden aber sonst ist es schon in Ordnung.
Ich meine wenn beide einverstanden sind warum dann nicht.

mfg Tracer

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» Tracer » Beiträge: 330 » Talkpoints: -0,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hi,

ehrlich gesagt finde ich das moralisch absolut nicht vertretbar und ja, es ist auch für mich ekelerregend, egal, ob der Mann der Spermaentnahme zugestimmt hat oder nicht.
Mich würde mal interessieren, ob dies tatsächlich geschehen ist und wo das der Fall war.

LG Steph

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Wenn ich mir vorstelle, meine Mutter würde mir eröffnen, dass mein Vater bereits tot war, als ich gezeugt würde, wäre ich als Kind/Jugendliche sicher traumtisiert gewesen.
Außerdem, wenn sich die Frau eh nen neuen Mann sucht, wieso dann das Kind vom alten Mann, der neue wird es doch sicher auch viel besser finden, wenn er der leibliche Vater der Kinder ist.
Also so einen richtigen vertretbaren Grund sehe ich in der ganzen Aktion absolut nicht.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


ich sehe das ähnlich wie die anderen hier: wie soll man als Kind leben wenn man weis man ist die ehemalige Eizelle eines Toten. Einfach grauenhaft, ecklig und unmoralisch diese Vorstellung. Zudem wird das Kind dann wahrscheinlich in der Schule viel gemobbt und bekomm verletzende Spitznamen. Also ich find schlecht.

» kampf-zwerg » Beiträge: 103 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wieso sollte solch ein Kind gemobbt werden ?
Ich glaube nicht, dass die Mutter ihrem Kind das erzählt wenn es noch klein ist sondern auch wartet bis es Erwachsen ist. Dann ist es immer noch die Sache des Kindes, ob es in der Schule rumgeht oder nicht denn die Mutter wird wohl kaum das dort verbreiten.

Inzwischen werden einige Kinder durch künstliche Befruchtung gezeugt und sogar verbotenerweise mit einer Leihmutterschaft. Das erzählen die Eltern den Kindern allerdings nicht ... und die leben ganz normal, wie natürlich gezeugte Kinder auch. Was ist das Problem das Kind anzulügen und zu sagen, der Zeugungszeitpunkt lag vor dem Tod ? Und der Zeugungspunkt kann 2 Wochen hin und her varrieren, denn dann ist die Lüge immer noch glaubwürdig sollte sich jemand damit näher befassen.

Es ist auch nicht gesagt, dass eine Schwangerschaft davon herrausgeht wenn sie einem Toten Spermien entnehmen. Zudem müsste es sehr rasch nach dem Todeseintritt gemacht werden, denn wenn der Körper bereits kalt wäre, würden die Spermien nicht überlebt haben. Es gibt sogar Leute die sich mit 25 Jahren Eizellen eingefrieren lassen, damit sie mit 60 nochmal ein Kind bekommen ... und was hälst du davon ? Denn das sind auch schon Scheintote Mütter ... und dort ist die Hänselei garantiert, da man die "Oma-Mutter" noch rumlaufen sieht.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich finde das Thema ist ziemlich kompliziert.
Eigendlich bin ich der Meinung, das mit Einwilligung aller Beteiligten jede Aktion gerechtfertigt ist (auch ein Mord, wobei hier auch Trauernde zu den Beteiligten gehören). Doch hier kann man ja nicht die Einversändnis aller einhohlen. Die des Mannes kann vielleicht schon vor dem Ableben erfolgt sein. Die Frau kann man auch fragen.

Aber wie soll man das Kind fragen??? Hier ist wirklich die Frage, ob man sagen kann, das Kind hat das nicht zu entscheiden, des kann sich ja auch im Normalfall seine leiblichen Eltern nicht aussuchen, oder ob man sagt, dass das Kind in diesem Fall Produkt einer unethischen Zeugungsweise geworden ist, und hierfür die Zustimmung des Kindes nötig wäre, was ja nicht geht, womit dieser Eingriff dann generell verboten wäre.

Ich persönlich vertrete die Meinung, man sollte diesen Eingriff erlauben, genau so wie man erlaubt, dass Schwerstverbrecher Kinder großziehen (nachdem sie ihre Strafe abgesessen haben).

MfG
DeadMansHorror

P.S.: Ja meine letzte Äußerung war eine Kritik an der Erlaubnis aller Kinder zu kriegen.

» DeadMansHorror » Beiträge: 55 » Talkpoints: 2,80 »


Ich bin zu erstmal sehr überrascht das es sowas gibt, habe noch nie zuvor gehört das es Kinder gäbe die von einem verstorbenen Mann stammen!?!
Meines Erachtens ist sowas "unfair " dem Kind gegenüber da von Anfang an klar ist das es nie einen leiblichen Vater haben "wird" und ich weis nicht wie ich es aushalten würde wenn mich die ganze Zeit der Gedanke umgibt das ich von einem toten Mann abstamme.
Mal ehrlich es gibt bestimmt auch nicht viele Frauen die sowas machen wollen.
greetz

» MaxXn » Beiträge: 61 » Talkpoints: 0,16 »


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