"Denkfehler" über Gott & Teufel

vom 10.01.2008, 19:04 Uhr

Hallo. Ich lese in den meisten Beiträgen "Wenn es den Teufel geben würde, bzw. der Teufel ist nicht existenz." OK, aber was ist mit Gott? Wer weiss ob es ihn gibt, warum wird sein Dasein nicht angezweifelt ? Weil er "der liebe ist"? Weil er keinem was tut? Wobei das ja nun mal garnicht stimmt.

Ich muss ehrlich sagen, ich glaube nicht an Gott, weil er mich (sollte es ihn doch geben) einfach schon zu oft "ich nenn es mal verarscht" hat. Menschen die ich liebte, und die zum grössten teil jünger sind als ich, sind gestorben, warum? Aber gut, das nicht das Thema hier. Das mit gut im Himmel und Böse in der Hölle (sollte es beides je geben) tue ich nur auf alten aberglauben ab, wo sowas praktiziert wurde. Alles ander kann und will ich nicht glauben.

» liebenauer » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,02 »



fraxmesh hat geschrieben:Allerdings: Wenn der Teufel die bösen Menschen quält, tut er damit nicht Gott einen Gefallen, indem er böse Menschen bestraft? Wäre es nicht viel logischer, wenn der Teufel, um Gott eins auszuwischen, seine Untertanen gut behandeln würde und von einer bestrafung absieht?

Sorry, aber DAS finde ich jetzt ziemlich abstrus. Im übrigen gibt es die Überlegung, ob die Hölle nicht einfach bedeutet, Gott fern zu sein, also ganz ohne die ganze Bestrafungen. Diese Gottesferne soll dann sozusagen schlimm genug sein.

» me. » Beiträge: 197 » Talkpoints: 2,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Findest du? Ich finde das gar nicht. Denn wenn man seine Gedanken aufgreift, ist das gar nicht mal so falsch, wie man denken würde. Ok, es erinnert eher an ein strategisches verhalten, als an den Glauben daran, dass der Teufel die bösen Menschen straft.

Aber vielleicht ist der Gedanke an Gott selbst und auch an den Teufel abstrus? Denn wer allein schon nicht an ihn/sie glaubt, der kann sich doch auch gut mit diesem Gedanken anfreunden. Da fällt mir jetzt gerade der Film Constantin ein, wo auch gesagt wird, dass Gott und der Teufel in einem ewigen Wettstreit sind.

» Freeze » Beiträge: 217 » Talkpoints: 5,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich weiß ja nicht ob du es wusstest ,aber der Teufel war ja mal ein Engel und ist aufgrund seiner Untaten vom Himmel gefallen . Ich bin selber überzeugende Atheistin aber nicht aus dem Grund weil es Ungereimtheiten zwischen Gott und dem Teufel gibt. So würde ich das auch nicht sehen. Denn bei den Katholiken ist es ja so, dass man beichten gehen kann, wenn man etwas unrechtes getan hat. Und wer seine Fehler nicht bereinigt verdient es auch nicht in dem Himmel zu kommen. Ich kann es also nicht ganz teilen ,dass es Ungereimtheiten zwischen Gott und Teufel gibt. Es ist einfach eine Möglichkeit den Menschen zu sagen wie sie handeln sollen um in Frieden zu sterben und was passiert wenn sie es nicht tun. Ich halte diese ganze Himmel Hölle Geschichte für den reinsten Blödsinn.

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde deinen Gedankengang gar nicht so unüberlegt. Aber es sagt doch niemand, dass Gott und Teufel Gegenspieler sind. Also das habe ich bisher jedenfalls noch nicht gehört. Ansonsten hättest du schon Recht, im Prinzip helfen sie sich ja gegeneinander. Ich selber befasse mich aber nur selten mit dem Thema und kenne daher auch nichts christliches oder überhaupt etwas Religiöses darüber.

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» POTWMarcel » Beiträge: 1118 » Talkpoints: 8,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Satan ist als Geistwesen, wie unzählige andere Geistwesen (Engel) auch, aus GOTT hervorgegangen. Satan entwickelte jedoch das Bewußtsein, GOTT ebenbürtig zu sein (was hinsichtlich seiner Geistesmacht auch nahezu zutrifft), GOTT daher nicht zu brauchen und wandte sich von GOTT ab, "entfernte" sich von GOTT, was später auch der erste Mensch - von Satan überlistet und verführt - ebenfalls tat.

Insofern hat me. Recht, als dass "Hölle" (ebenso wie "Sünde" während der irdischen Existenz) im Kern die dauerhafte (geistige) Entferntheit zu GOTT während der jenseitigen Existenz meint. Aber auch während dieses Zustandes gewährt GOTT in der Regel die Möglichkeit, im Rahmen eines geistigen Lern- und Läuterungsprozesses wieder in seine unmittelbare Nähe zu gelangen. Allerdings ist dieser Prozess um so langwieriger und schmerzhafter, je mehr ein Mensch bei Eintritt in die jenseitige Welt von GOTT geistig entfernt war.

Es besteht zwar eine "Feindschaft" zwischen GOTT und Satan, jedoch nur aus der Sicht Satans. Dieser bekämpft GOTT, indem er dessen Schöpfung bekämpft. GOTT seinerseits versucht Satan zu überwinden, indem er diesen wieder für sich gewinnt, da GOTT die Liebe ist und somit auch Satan mit Liebe betrachtet. Zu diesem Zweck erschuf GOTT das materielle Universum, um Satan in einem materiell-geistigen Entwicklungsprozess die Möglichkeit zu geben, sich wieder GOTT zuzuwenden.

Nachdem auch der Mensch, der ursprünglich von GOTT geschaffen wurde, um in der göttlichen Ordnung (d. h. in unmittelbarer Verbindung zu GOTT) zu leben, sich von GOTT abgewandt hat, bietet GOTT auch dem Menschen diese Möglichkeit der Umkehr.

Hängt ein Mensch geistig nicht GOTT an, so hängt er (geistig) Satan an. Jedoch bestraft Satan Menschen nicht, sondern benutzt sie allenfalls dazu, sich selbst (geistig und im schlimmsten Fall auch körperlich) zu vernichten. Wer sich vom Bösen benutzen läßt, wird von vom Bösen "ausgespuckt" (vernichtet), wenn der Zweck, den das Böse verfolgt hat, erfüllt ist. GOTT benutzt Menschen allenfalls dazu, diese und andere Menschen zu ihm - und damit zum Leben - zurückzuführen.

» Sachwat » Beiträge: 19 » Talkpoints: 0,25 »


Wahnsinn, so habe ich das ganze noch nie gesehen! Das ist echt eine spannende Frage. Allerdings glaube ich, dass in meinem letzten Seminar (ich studiere Religionswissenschaften) kurz darauf eingegangen wurde. Bereits im Alten Testament wird Satan namentlich genannt, allerdings werden Herkunft und Ursprung von Dämonen erst im Neuen Testament beschrieben . Der „Teufel“ ist keine einzelne Persönlichkeit sondern wird durch unzählige dämonische Heerscharen verkörpert, sei es beispielsweise Luzifer, Beelzebub, Satan oder auch Herodes. Bei diesen Dämonen handelt es sich um Engel, die gesündigt haben und daraufhin von Gott verstoßen wurden entweder in die Hölle oder aber auf die Erde. Im Gegensatz zu sündvollen Menschen können die gefallen Engel aber nicht mehr auf die Gnade Gottes hoffen.

Im Neuen Testament wird Satan „Fürst dieser Welt“ genannt und „Gott dieser Weltzeit“ , allerdings nicht als ein von Anfang an existierendes, böses Prinzip, sondern als von Gott als gut erschaffene, dann in Folge der Willensfreiheit zu Sündern gewordene Geschöpfe, die sich gegen Gott gewandt haben. Und ich glaube, genau hier liegt der springende Punkt zu deinem Widerspruch. Ich formuliere das jetzt mal lapidar, der Einfachheit halber, bin aber selber irgendwo zwischen Agnostizismus und Atheismus anzusiedeln. Also: Gott hat alle Geschöpfe mit einer Willensfreiheit ausgestattet, woher auch das Böse in dieser Welt kommt, an dem Gott nach diesen Vorstellungen nicht schuld ist. Auch die ehemaligen Engel besaßen diese Willensfreiheit und haben infolgedessen gesündigt, sind zu "gefallenen Engeln" geworden, zu Dämonen und Teufeln, zum "Bösen". ihre Willensfreiheit haben sie aber dadurch nicht verloren.

Sooo, und jetzt meine Schlussfolgerung: Diese gefallenen Engel, diese Teufel sind einfach saublöd! Ich meine, das manifestiert sich darin, dass sie überhaupt versucht haben, wie Gott zu sein, ihrem allmächtigen Schöpfer, der Plan war doch von vornherein zum Scheitern verurteilt! Aber anscheinend waren die Jungs nicht helle genug, das zu durchblicken. Und genau deshalb tun sie Gott den "Gefallen" und strafen die Sündigen! Weil sie erstens, wahrscheinlich einfach Spaß daran haben, Menschen zu quälen und zweitens, nicht durchblicken, dass sie Gott damit eigentlich einen Dienst erweisen. ;) So eine spontane Interpretation von mir zu der ganzen Sache!

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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