Ältere Arbeitnehmer meist motivierter

vom 10.01.2008, 05:19 Uhr

Obwohl man ihnen immer Altersträgheit nachgesagt wird konnte im Rahmen einer Befragung der Initiative Neue Qualität der Arbeit im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft nun nachgewiesen werden, dass ältere Arbeitnehmer oft genauso motiviert wie jüngere in den Arbeitstag gehen.

Vielen Menschen über 50 sei es demnach wichtig, dass sie durch eigene Arbeit und eigene Leistung noch etwas für sich erreichen können – auch wenn der Anteil bei jüngeren kaum niedriger ausfiel. Auch hinsichtlich ihrer Freude an der Arbeit konnten 2/3 sagen, dass sie diese noch dabei haben – bei den jüngeren fiel dieser Wert ähnlich hoch aus. Besser schnitten sie nur in der Frage ab, wie loyal sie ihrem Arbeitgeber gegenüber seien: bei den 50+ Befragten lag dieser Wert über 55 %, bei den unter 30jährigen nur bei 43 %.

Auch das landläufige Vorurteil, dass Arbeitgeber und junge Unternehmer ältere nicht gerne einstellen würden, konnte nicht bestätigt werden, da 70 % der befragten Unternehmer hier keinen Unterschied zwischen jung und alt machen würden, jedoch meinen 44 % dass sie weniger leisten könnten als jünger und 39 % meinten, dass sie zwar weniger leisten würden, aber dafür mehr Wissen hätten.

Angesichts des demographischen Wandels in unserer Gesellschaft müssen laut Analysten auch mehr und mehr Unternehmen dazu übergehen, wieder auf ältere Arbeitnehmer stärker zuzugehen, da der Anteil der 50+ Generation bei den Erwerbstätigen mittlerweile fast 26 % ausmache – 1998 waren es noch 22,6 %, was de facto einen Anstieg um 1,5 Millionen Arbeitnehmer bedeute. Bei den jüngeren Arbeitnehmern gäbe es jedoch kaum bedeutende Zuwächse.

Trotz der hochtechnisierten und moderneren Arbeit sei die Qualifikation der Alten laut Experten immernoch gefragt, da sie vor allem mehr Umsicht und mehr Verantwortungsbewusstsein zeigen würden, während jüngere Arbeitnehmer tendenziell eher risikobereiter, spontaner, mobiler und offener seien. In Kombination wäre eine Belegschaft die sich aus beiden Komponenten, jung und alt, zusammensetzen würde ein wertvoller Mix im Gegensatz zu einem Personal welches vornehmlich aus älteren oder aus jüngeren Mitarbeitern zusammensetzen würde.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich kenne einige wenige Unternehmen, die schon seit einigen Jahren darauf achten, dass die Belegschaft einen ausgewogenen Mix zwischen Alt und Jung hat.
Bei den älteren Arbeitnehmern ist es tatsächlich häufiger so, dass sie loyaler sind. Gerade jüngere Arbeitnehmer wechseln noch häufiger das Unternehmen, haben weniger Verständnis für unternehmensinterne Abläufe.
Ältere Arbetinehmer haben tatsächlich auch viele Vorteile, allerdings gibt es auch einige aus dieser Gruppe, die meinen, sie hätten auf Grund ihres Alters (gern auch schon 40+) einen Schonplatz bis zur Rente verdient. Und wenn man dann einige solcher älteren Arbeitnehmer hat (und das auch noch gleichzeitig), die ständig irgendwelche Atteste von Ärzten anbringen, Schonplätze beanspruchen und auch sonst kaum noch leistungsfähig sind, dann kann man schon ein anderes Bild von der Gesamtheit dieser Altersklasse bekommen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


hallo erstmal,
also die Studie kann ja wohl schon so stimmen, aber ich glaube dass die Befragungen der Arbeitgeber vielleicht etwas gründlicher und weiträumiger hätte stattfinden sollen.
Meine Meinung entspricht nicht mals annähernd dem Ergebnis der Befragung.
Ich mein aufgrund meines jungen Alters und und dadurch, dass ich noch zur Schule gehe (Abitur), habe ich von dem Verhältnis Arbeitgeber - Arbeitnehmer zwar nicht eigene persönliche Erfahrungen gemacht, aber dennoch bekommt man ja so einiges mit durch Medien etc.

Ich bin nämlich der Meinung, dass die Arbeitgeber schon bevorzugt junge Leute einstellen, da diese einfach leistungsfähiger sind! Außerdem kommt hinzu, dass junge Leute auch länger in dem Beruf arbeiten können, und allein deswegens chon viel lieber die jungen, als die älteren genommen werde... was bringt es denn dem Arbeitgeber, wenn er einen sagen wir mal 58-jährigen eintsellt, der nach 3 oder 4 Jahren schon in Rente geht. Und Leute in diesem ALter sind auf keinen Fall genau so leistungsfähig wie jüngere...

Dass die Motivation der älteren höher ist, könnte ich nachvollziehen, denn im höher werdenen Alter schwinden meist auch Hobbies, wie z.B. der FUssball, wo die meisten im ALter von spätesten 45 aufhören... AUßerdem wird an den WOchenenden wohl nicht mehr so ausgiebig gefeiert wie es die Jugend tut, sodass einfach mehr Zeit für den Job bleibt und man sich darauf freuen kann, da dies noch eine andere Beschäftigung sit als nur zuhause herum,zusitzen...

MFG

» Bommelke » Beiträge: 42 » Talkpoints: 0,13 »



Guten Tag,

zunächst halte ich es für wichtig zu beachten, dass Pauschalisierungen hier absolut unangebracht sind. Thesen wie "Arbeitgeber stellen lieber ältere Arbeitnehmer an" sind für mich nicht nachvollziehbar.
Denn es ist ersichtlich dass das Alter des Arbeinehmers in jedem Beruf eine andere Rolle spielt.
Um es mal überspitzt darzustellen: Ein Manager eines Fußballklubs würde nie im Leben auf die Idee kommen, einen 58-jährigen Fußballspieler unter Vertrag zu nehmen. Der Manager eines Busunternehmens hätte damit dagegen weniger Probleme. Schon alleine aus diesem Grund halte ich derartige Studien nicht für wirklich hilfreich oder aussagekräftig.

Dann zu meinem Vorposter:
Dass Hobbies im Alter zurückgehen, möchte ich so auch nicht stehen lassen. Selbst wenn man für sportliche Tätigkeiten irgendwann zu alt wird, so gibt es weiterhin die Möglichkeit Sportereignisse zu verfolgen. Außerdem gibt es auch außerhalb des Sports sehr viele schöne Dinge, zum Beispiel Autos, Motorräder und so weiter. Und für so etwas wird man eigentlich nie zu alt.
Auch hier bin ich der Meinung, dass man das ganze differenzierter betrachten sollte.

Allgemein würde ich also sagen, dass es von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich ist, wie alt die bevorzugten Arbeitnehmer sind. Zum Einen, wie oben beschrieben, spielt die auszuführende Tätigkeit eine entscheidende Rolle, zum Anderen allerdings auch das Budget der Firma. Denn bei einem niedrigen Budget können es sich nur wenige Arbeitgeber erlauben, Arbeitnehmer mittleren Alters einzustellen, die schon einiges an Berufserfahrung gesammelt haben, allerdings auch noch lange Zeit weiter tätig sein können.

» ffiattt » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Natürlich ist es auch branchenabhängig - jedoch bin ich jetzt nicht vom Hauptarbeitgeber Profisport ausgegangen :wink:, auch wenn das überspitzt war. Diese Studien werden für den Regelfall erstellt und decken natürlich nicht alle Ausnahmen ab, was sie nicht könnten bzw. für die Mehrheit einfach nebensächlich bzw. unerheblich ist.

Bommelke hat geschrieben:Ich bin nämlich der Meinung, dass die Arbeitgeber schon bevorzugt junge Leute einstellen, da diese einfach leistungsfähiger sind! Außerdem kommt hinzu, dass junge Leute auch länger in dem Beruf arbeiten können, und allein deswegens chon viel lieber die jungen, als die älteren genommen werde... was bringt es denn dem Arbeitgeber, wenn er einen sagen wir mal 58-jährigen eintsellt, der nach 3 oder 4 Jahren schon in Rente geht. Und Leute in diesem ALter sind auf keinen Fall genau so leistungsfähig wie jüngere...

Dass die jüngeren leistungsfähiger sind als die älteren haben auch die Arbeitgeber anerkannt! Jedoch haben sie einfach Nachteile was die Erfahrung und Einstellung zur Arbeit angeht, was ich wiederum bestätigen kann durch Beispiel aus meiner Familie. Jüngere Arbeitskräfte neigen öfter dazu:
- Fehler zu machen (aus Unerfahrenheit)
- unmotivierter zu sein (durch verschiedene Situationen von denen sie sich leichter entmutigen lassen)
- verantwortungsloser zu sein (verkatert zur Arbeit)
- weniger loyal dem Arbeitgeber gegenüber zu sein (da keine lange Betriebsangehörigkeit).

Der Vorteil eines älteren Arbeitnehmers ergibt sich aus dessen Erfahrung, die prozessoptimierend ist. Natürlich kann er nicht soviel leisten, aber das muss er in der Regel auch nicht, da man in eher in höhere Positionen verwendet. Am persönlichen Beispiel sehe ich es daran, dass ein erfahrener Arbeitnehmer einem jüngeren unerfahrenen darauf hinweisen kann, welche Arbeitsschritte er unterlassen, welche er besser und welche er effektiver ausführen kann, wenn er es so oder so macht, was für den Arbeitgeber meist einen Gewinn durch das Sparen an Arbeitszeit, Arbeitsmaterial und Zugewinn durch Qualitätssteigerung bedeutet. Deswegen stellt man einen älteren Arbeitnehmer lieber ein - jedoch trifft das natürlich wie gesagt mehr auf größere Firmen zu, wo sich diese Effekte, wenn mehrere jüngere gleichzeitig geleitet werden, in der Summe deutlich bemerkbar machen.

Die Motivation ist aus verschiedenen Faktoren meist höher, und eher nicht weil man weniger Hobbys, sondern weil man mehr Hobbys hat, die einem auch außerhalb der Arbeit "gut stimmen". Im Gegensatz zu jüngeren sind deutlich mehr ältere Arbeitnehmer in Vereinen & Co organisiert.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hallöchen,

Erstmal ist das natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich, dass ist klar. Es gibt faule Jüngere und mobile Ältere und andersherum.
Aber generell kann man ja sagen, dass Jüngere Arbeitnehmer reintheopraktisch leistungsfähiger und mobiler sein sollten, einfach aufgrund der körperlichen Vorraussetzungen. Ebenso ist es wohl, dass die Älteren aber gewissenhafter arbeiten, was daran liegt, dass sie wesentlich mehr Erfahrung im Laufe der Jahre gesammelt haben. Augrund der Erfahrung sind sie eventuell auch in der Lage, genauso schnell oder schneller ihre Arbeiten zu erledigen, da die jüngeren einfach ihre Zeit brauchen um genauso routiniert zu arbeiten.

So wie ich das gesehen habe, werden aber natürlich lieber jüngere eingestellt. Diese kann man "formen" und man geht davon aus, dass sie dem "Team" länger erhalten bleiben. Mit Altersbedingten Wehwechen muss da auch noch nicht gerechnet werden.
Das Problem besteht dann wirklcih darin,dass viele das gar nicht zu schätzen wissen und dem zufolge unmotiviert an ihre Arbeit gehen weil es für sie eine selbstverständlichkeit darstellt.

Die Älteren haben oft Probleme überhaupt noch Arbeit zu finden ab einem gewissen Alter, wenn sie eine Arbeit erstmal verloren haben. Hier ist ihr Vorteil eben scheinbar wirklcih nur die Erfahrung. Aber biele ältere sind rüstiger,als man es vermutet. Sie gehen mit Freude an ihre Arbeit.


Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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