Wieso betrinkt man sich eigentlich?

vom 06.04.2010, 12:37 Uhr

Schwer zu sagen, Alkohol braucht unser Körper eigentlich nicht unbedingt um funktionieren zu können. Ich denke aber dass es ja nach Alter, persönlichem Befindlichkeiten und vielleicht auch Geschlecht unterschiedliche Gründe gibt um sich zu betrinken. Wilhelm Busch hat schon gesagt „wer Sorgen hat, hat auch Likör“. Ich denke da ist viel Wahres dran, ob es sich nun um Einsamkeit, Wut, Verzweiflung, Stress oder große Freude handelt ist auch egal, ein Anlass findet sich immer.

Als Jugendlicher trifft man sich ja oft zwanglos in der Gruppe, meistens kreist dann auch die Flasche oder es steht eine Kiste Bier in der Mitte weil es irgendwie dazu gehört. Es ist in dem Alter cool ordentlich etwas vertragen zu können, anderen dabei zuzuschauen wie sie allmählich umkippen oder um seine Grenzen auszutesten. Gerade in dem Alter ist man doch eigentlich noch nicht so an den Alkohol und seine Wirkungsweise gewöhnt so dass manchmal der Unterschied zwischen einem leichten Schwips oder Koma nur eine Flasche Bier ausmacht. Mag sein dass es auch um den Gruppenzwang gilt, als Weichei will ja auch keiner gelten. Ich denke einfach man will der Umwelt zeigen und beweisen dass man ein Erwachsener ist.

Als Erwachsener müsste man diese Phase eigentlich schon hinter sich gelassen haben. Warum gerade unter den jungen Erwachsenen die Alkoholabstürze so beliebt sind kann ich mir auch nicht so richtig erklären. Vielleicht liegt es daran dass man über mehrere Stunden verteilt in der Disko oder auf Partys gar nicht mehr so einfach merkt wie der Alkoholpegel steigt. Man merkt nur dass man enthemmter ist und vielleicht lockere Sprüche drauf hat die gut ankommen als wenn man nüchtern ist. Allerdings funktioniert das alles nicht mehr wenn man sich richtig betrinkt und ist damit sinnlos.

Ich persönlich war in den letzten zwanzig Jahren vielleicht drei- oder viermal richtig betrunken so dass mir Übel wurde. Beim ersten mal war ich beim Schlachten und da gab es schon morgens um sechs Uhr den ersten Schnaps, ein paar Jahre später hat mich jemand betrunken gemacht, einmal musste ich eine Wartefrist bei Freunden überbrücken und da ich mich langweilte habe ich dann ordentlich zugegriffen und einmal hatte ich mich ziemlich über jemanden geärgert. Alles eigentlich Dinge die vorhersehbar waren, gemacht habe ich es aber trotzdem da es mir anscheinend schmeckte und ich auch den festen Willen hatte mich ordentlich zu betrinken.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Cool ist wirklich nicht das richtige Wort wenn sich Jugendliche oder zum Teil auch Erwachsene hemmungslos betrinken. Eigentlich finde ich es eher schon peinlich, wenn sich Gruppen treffen und gezielt vorhaben sich zu betrinken. Leider sehe ich das auch unter meinen Freunden, die sich ab und an bei jemandem aus der Gruppe treffen und nur Alkohol konsumieren. Solche Saufpartys sind in meinen Augen einfach nur sinnlos und ich habe noch nie an einer solchen teilgenommen.

Natürlich trinke ich auch ab und an einen Schluck Alkohol, aber das bewusst und nicht zu viel. Wie jeder Jugendliche hatte ich auch schon mal einen Kater am Morgen nach einer Party und genau daraus habe ich gelernt. Daher verstehe ich nicht, wieso einige Leute sich immer und immer wieder diesem schlimmen Folgen freiwillig aussetzen. Eigentlich sollte man doch aus seinen Fehlern lernen und diese nicht wieder und wieder begehen.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Was daran "cool" sein soll, nicht mehr Herr über seine Sinne durch den Alkohl zu sein, weiss ich auch nicht. Ich denke, dass es bei Jugendlichen daran liegt, dass sie ihre Grenzen austesten wollen und schauen, wieviel sie vertragen. Gerade in Cliquen wird man relativ leicht an Alkohol herangeführt. Alkohol verändert einen in dem Sinne, dass man vielleicht lockerer und "cooler" wirkt. Dadurch werden Erfolgserlebnisse erschaffen, was wiederum dazu führt, immer mehr davon haben zu wollen. Auch, dass man durch eine gewisse Trunkenheit Aufmerksamkeit bekommt, mag vielleicht ein Grund sein.

Bei Erwachsenen denke ich, liegt ein erhöhter Alkoholkonsum daran, dass sie etwas betäuben wollen. Sei es Einsamkeit, Arbeitslosigkeit, sich selbst. Sie werden dann mit der Situation, warum sie den Alkohol nun zu sich nehmen, nicht in dem Ausmaß konfrontiert, wie sie es vielleicht in einem nüchternen Zustand diese erleben.

Ich glaube nicht, dass die meisten Menschen, die sich betrinken, den Geschmack von alkoholischen Getränken so lieben. Man würde dann irgendwann wissen, dass es reicht. Es geht meiner Meinung wirklich darum, sich zu betäuben, um aufzufallen oder um angesehen zu sein.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich kann es auch nicht nachvollziehen und wenn ich denn überhaupt mal Alkohol zu mir nehme, dann ist es eines dieser viel geschundenen Mixgetränke, die ja fast schon bundesweit als Ursache für die viele Trinkerei verantwortlich gemacht werden. Mir persönlich macht das aber überhaupt rein gar nichts aus, ich trinke da meine eine Flasche an Bier, was ja auch kaum Alkohol beinhaltet, dafür eben auch viel mehr Zucker, und dann war es das aber auch. Zu mehr Alkohol sage ich immer strikt und einfach nein, und wenn mir jemand mit einer einfach bereits geöffneten Flasche kommt, wo alles Mögliche sich darin befinden könnte, dann lasse ich sowieso immer die Finger davon.

Warum sich jetzt Menschen wirklich genau betrinken, das musst du tatsächlich Leute fragen, die es tun, denn ich gehöre einfach nicht zu dieser nervigen Gruppe von Menschen. Wahrscheinlich stimmt es tatsächlich, dass es da immer Zugpferde gibt, die einen unbedingt zum Trinken animieren möchten und durch diese Leute wird man dann eben abhängig gemacht, wenn ich das an meinem Körper mir vorstelle, wie der mit Bier auf Tequila-Partys oder Ähnlichem vollgepumpt werden würde, allein von der Vorstellung bekomme ich bereits einen leichten Brechreiz, also ich weiß ebenfalls nicht so genau, wo da der tiefere Sinn dahinter stecken soll, aber das wusste meines Erachtens nach auch noch fast niemand, der sich auf Feiern betrunken hat.

Wo ich es ja noch halbwegs gut verstehen und nachvollziehen kann, das ist das Frustsaufen. Wenn man zum Beispiel im Arbeitsleben keinen Erfolg mehr hat und die Freundin ist auch nicht mehr das, was sie einmal gewesen ist und macht einem nur noch Stress und Streit im Hause und droht dauernd damit, dass sie einen verlassen möchte, dann ist es doch meines Erachtens nach sonnenklar, dass man irgend wo einen Ausweg sucht und die meisten Männer neigen dann eben dazu, diesen Ausweg im Alkohol zu finden, auch wenn ich natürlich auch weiß, dass diese Methode keinesfalls ein Ausweg ist, sondern eher als Teufelskreis angesehen werden sollte, aus dem man dann für einige Zeit nicht mehr heraus kommt. Das ist auch ein Grund für das Betrinken mancher Menschen, sie kommen einfach nicht mehr aus dieser Alkoholsucht heraus, denn Alkohol ist und bleibt eine Droge, wie die meisten wissen werden. Da könnte man die Frage genauso gut darauf ausweiten, warum die Menschen Drogen nehmen, da würden womöglich die selben Antworten heraus kommen wie bei der Frage nach Gründen für den übermäßigen Alkoholkonsum.

Ich würde aber Hufeisen in ihrem letzten Punkt nicht wirklich zustimmen, denn nur weil im Fernsehen manchmal ganz am Rande einer getrunken wird, greifen doch jetzt nicht die ganzen Jugendlichen auch zum Alkohol. Und auch die Bierwerbungen finde ich meistens eher abschreckend als ansprechend, wenn ich das so an Krombacher oder Erdinger Weißbier denke. Ich glaube, dass sich da viele Jugendliche davon nicht zu dem Konsum hinreißen lassen, und auch wenn Charlie Sheen sich ein paar hochprozentige Sachen in seinen Serien eintrichtert, glaube ich kaum, dass dies so realistisch aussieht und auf die Jugendlichen "überschwappt", das halte ich doch für zu weit weg geholt. Aber steph hat das meines Erachtens nach total richtig, gesagt es dreht sich schon lange nicht mehr um den Genuss, das ist bei vielen Menschen nur noch abkippen, nur noch der Sucht nachkommen und sonst steckt meistens leider nicht mehr viel dahinter, und dann passiert es eben, wie bei so vielen Leuten.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich würde es auch nicht wirklich als cool bezeichnen, wenn sich jemand so richtig betrinkt. Alkohol zu trinken, toleriere ich ja, aber es gibt doch auch wirklich ein gewisses Maß und ich denke nicht, dass man es so übertreiben muss, dass man sich am nächsten Tag an nichts erinnert. Wenn es allerdings mal soweit kommt, würde ich mich deshalb eher peinlich berührt als cool fühlen, ehrlich gesagt.

Und ich bin auch immer wieder etwas irritiert, wenn ich von einer jungen ehemaligen Kollegen aus meinem letzten Job mitbekomme, wie diese bei Facebook irgendwelche Statusmeldungen postet, aus denen hervorgeht, dass sie jetzt „Party machen“ wird und es dabei ganz offenbar um nichts anderes geht als das Besäufnis, jedenfalls lassen die Kommentare, die sie auf ihre Meldung hin erhält, gar keinen anderen Schluss zu. Da schäme ich mich direkt ein bisschen fremd, allerdings ist das Mädel nun auch schon 23 Jahre alt und sollte insofern wissen, was sie tut. Dass sie ihre Abende mit dem übermäßigen Konsum von Alkohol ausgestaltet, ist einerseits sicherlich ihre Sache, ich finde es aber trotzdem bedenklich und peinlich, wenn ich das Gefühl bekomme, dass sich das Trinken zu einem Volkssport entwickelt zu haben scheint.

Mein bester Freund hat auch einige Kollegen, die gern mal zusammen trinken gehen und ihn dann auch hin und wieder schon angerufen haben, wenn wir am nächsten Tag zusammen weg waren, weil ihnen nach und nach wieder eingefallen ist, was am Vorabend los gewesen sein muss oder sie von anderen Leuten darauf hingewiesen wurden, die eben noch nicht so hackedicht waren, dass sie sich an nichts mehr erinnern konnten. Auf diese Weise erfahre ich auch von Geschichten, die sich im Suff ereignet haben und über die so manch einer sicherlich lachen könnte, aber ehrlich gesagt finde ich diese Geschichten einfach nur durch die Bank peinlich und überhaupt nicht amüsant.

Noch schlimmer, aber auch tiefblickender finde ich dann, wenn solche Geschichten auch noch bei Facebook veröffentlicht werden, weil sich derjenige, der die entsprechenden Statusmeldungen postet, sich offenbar mit seinem Zustand, an den er sich nicht mehr erinnern kann, rühmen will. Weshalb man so etwas tut, ist mir auch noch nicht klar geworden, wenn ich ehrlich sein soll. Allerdings wurde mir im Zuge meiner Kenntnisnahme all dieser Peinlichkeiten doch deutlich bewusst, dass ich ganz froh darüber bin, ein solches Gesamtverhalten nicht nachvollziehen zu können.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich trinke auch gerne mal etwas, weil es mir einfach schmeckt und es in gewissen Grenzen eben auch ein nettes Gefühl ist, wenn man mal etwas angeheitert ist, so wie ich finde. Aber ich kenne dabei immer noch meine Grenzen und das finde ich auch wichtig.

Ich kann mir viele Gründe vorstellen, warum man viel trinkt. Zum einen wäre da wohl, dass man versucht vor der Gegenwart zu flüchten und sich eben so besäuft, dass man einfach glücklich ist und seine Sorgen und Probleme vergisst. Da diese aber wieder kommen, sobald man nüchtern ist, versucht man eben so viel und so oft wie möglich zu trinken und gerät dann auch leicht in die Abhängigkeit, aber die soll hier ja nicht das Thema sein.

Zum anderen ist es sicher auch cool, sich einfach mal richtig die Kante zu geben. So ist das zu mindestens in einem gewissen Alter, man kann seine Grenzen auch absolut nicht einschätzen und trinkt einfach alles mit, was einem angeboten wird, damit man eben cool ist. Früher waren die Leute bei uns absolut in, die eben am meisten vertragen haben und da ist öfters mal jemand "abgestürzt", weil er zu viel intus hatte.

Dann ist es auch natürlich die Vorbildfunktion. Viele erwachsene Menschen trinken auch ziemlich viel und man bekommt es quasi vor gelebt, als sei Alkohol ein normales Getränk, welches eben einfach zu einer Party dazu gehört. Dann wird davon immer mehr konsumiert und dann ist man eben plötzlich so voll, dass es einfach zu viel war.

Man merkt es auch manchmal einfach gar nicht. Bei mir ist es beispielsweise so, dass ich es nicht sonderlich mag, wenn ich den Alkohol wirklich schmecke. So trinke ich eigentlich immer Getränke, bei denen man den Geschmack nur wenig spürt und davon trinke ich dann automatisch mehr, als wenn ich nun irgendwelches harte Zeug in mich hinein kippen würde. Dann merkt man auch oft gar nicht, dass man schon so viel getrunken hat und ist dann später betrunkener als man eigentlich erwartet hatte.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin 20 Jahre alt und kann stolz behaupten, dass ich noch nie betrunken war. Für mich gibt es absolut keinen Grund, dass ich mich betrinke. Ich bin generell nicht der Party-Mensch, trotzdem würde sich ja auch bei einem netten Zusammensitzen oder Geburtstagsfeiern die Gelegenheit dazu bieten. Ich trinke zwar dann ab und zu auch ein Stamperl Schnaps oder ein alkoholisches Mixgetränk, aber mich zu betrinken, auf die Idee bin ich noch nie gekommen. Was ich nämlich niemals möchte, ist, dass ich die Kontrolle über mich verliere. Und da ich von so vielen Bekannten weiß, wie schnell das passieren kann und man am nächsten Tag nicht mehr weiß, was so alles im Rausch passiert ist, würde ich das nie wollen. Allein die Gefahr, dass wirklich etwas Schlimmes passieren könnte, hält mich davon ab.

Meine Schwester ist 14 und hält Gott sei Dank auch nicht wirklich viel von Alkohol, aber wenn ich mir so ihre Freunde und Mitschüler ansehe, da schlägt es mir oft auf den Magen. Vor einem Jahr wurde damals ihre 14 jährige Freundin wegen einer Alkoholvergiftung ins Spital gebracht. Wobei Komasaufen leider auch keine Seltenheit ist in unserer Gegend. Und wenn ich dann an Clubbings oder andere Partys denke, wie es dann quasi am nächsten Tag aussieht und man die übrigen "Reste" findet, die sozusagen im nächsten Caféhaus lungern und noch immer stockbetrunken sind, dann fragt man sich schon, was in denen vorgeht! Ganz abgesehen davon, wie viel Müll im ganzen Ort liegt, den dann anständige Leute aufsammeln müssen! Und was diese ganzen Getränke kosten, da verstehe ich erst recht nicht, warum man sich dann so dermaßen betrinkt. Mir wäre da echt schade um mein Geld! Aber ich fürchte, einen eindeutigen Grund wird man wohl nicht finden können.

» Gismo1505 » Beiträge: 165 » Talkpoints: 121,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Frage ist erstmal, warum sich junge Mädchen und Jungs sinnlos besaufen. Sie haben manchmal gar keine Perspektive, wollen Cool sein und mit anderen mithalten. Es ist auch gar nicht so schwer als 15 Jährige an Alkohol zu kommen, da werden einfach die älteren vorgeschickt um Alkohol zu kaufen. Mittlerweile gibt es strenge Vorschriften und alle Händler halten sich nicht unbedingt daran, aber es gab auch schon oft Kontrollen, wo die Händler mit einer riesengroßen Strafe davon kamen.

Es kommen ja auch viele Berichte im Fernsehen, wo Jugendliche mit Alkoholvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Jugendlichen haben noch nicht gen Sinn vom Saufen und Genießen verstanden. Viele denken, dass Alkohol locker macht, alle Hemmungen sind verschwunden und Cool ist man. Ich hatte auf Arbeit eine 17 jährige Praktikantin und diese hat Anfang dieses Jahres einen Entzug mitgemacht, da habe ich auch geschluckt, wo ich dies erfahren habe. Ein 17 jähriges Mädchen jung und schon ein Alkoholproblem.

Ich habe als Jugendlicher auch gerne zum Tanz Alkohol getrunken und nie an den nächsten Tag gedacht. Am Tag danach wollte ich am liebsten sterben. Es ging mir so schlecht und der Sonntag war vorbei. Ich habe gelernt Alkohol zu genießen, weil ich einmal einen Blackout hatte und nicht unbedingt mich ordentlich und richtig verhalten habe. Alkohol kann auch vieles zerstören. Jetzt als Erwachsener betrinke ich mich nicht mehr, weil mir Folgen bekannt sind. Und ich musste auch erst lernen nicht alles durcheinander zu trinken. Ich denke das dass jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss, um zu verstehen. Aber leider endet es heute oft in Alkoholsucht.

» rola28 » Beiträge: 493 » Talkpoints: 0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wie ich das an den Freunden meines Bruders so sehe (alle zwischen 18 und 20), muss man sich betrinken, um "cool" zu sein. Ganz gleich, ob man es verträgt oder nicht. Hauptsache ordentlich was wegkippen. Und wenn alle bei einer Feier trinken, will man natürlich nicht als einziger mit einer Cola dastehen, da wird also auch unbewusst etwas Gruppenzwang ausgeübt, auch wenn die Freunde das vielleicht gar nicht vorhaben. Zum Glück kenne ich kaum junge Leute, die trinken, weil sie tatsächlich abhängig sind, aber auch so ist es keine schöne Sache. Manchen scheint der Alkohol nicht mal wirklich zu schmecken, aber manche scheinen ihn einfach zu brauchen, um in Feierlaune zu kommen.

Ich persönlich war noch nie soweit, dass ich richtig "betrunken" war, nur einmal, als mir eine Freundin ständig heimlich Wodka in den Orangensaft nach schüttete, war mir sehr schwindelig und das war nicht gut, weil ich mit dem Zug nach Hause fahren musste und Angst hatte, dass mir unterwegs was passiert. Nicht mehr zurechnungsfähig zu sein - und das sind die meisten betrunkenen jugendlichen - hat für mich nichts erstrebenswertes, von den gesundheitlichen Schäden mal abgesehen kann einem da viel passieren. In irgendeinem Eck dann betrunken einschlafen finde ich peinlich und der Kater am nächsten Morgen ist die Sache sicher auch nicht wert.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ein sehr schönes Thema und ein Frage die sicher einige Antworten aufwirft. In meinem Freundeskreis tritt dies leider sehr oft. Es begann auch schon mit 13 und 14 Jahren bei den meisten. Sie hatten bereits in diesen jungen Jahren ihren ersten total Absturz. Bei den Anfängen war ich dabei aber ich habe mir damals schon gesagt, dass es Schwachsinn ist und überhaupt keinen Sinn macht mich so zu betrinken. Was habe ich davon? Nichts. Meine Freunde haben dies aber hingenommen. Sie haben es sicher nicht zu einhundert Prozent verstanden aber sie haben es akzeptiert, was ich natürlich super fand. Man begründet diese Massen an Alkohol oft damit, dass man Spaß haben will. In dem Moment selber mag es ja ganz lustig sein aber was ist am Tag danach? Dann ist man erledigt und zu nichts mehr zu gebrauchen. Dieses Gefühl ist einfach nur mies und muss ich nicht haben.

Erst am Wochenende war ich auf einer Party wo natürlich auch mehr als genügend getrunken wurde. Auch hier waren die Gründe, dass man Spaß haben will und offener durch den Alkohol werden will. Klar wird man etwas offener gegenüber anderen Mitmenschen aber wer ein gesundes Selbstvertrauen an den Tag legt, sollte auch so keine allzu großen Problemen damit haben jemanden anzusprechen. Man will auch gewisse Hemmungen mit dem Alkohol loswerden. Mit der Zeit gehen die Hemmungen aber so weit zurück, dass man selbst im nüchternen Zustand keine mehr hat. Das muss sicher nicht nur am Alkohol liegen, könnte aber eine Ursache sein. Hier war aber die Akzeptanz von Leuten, die keinen Alkohol trinken, sehr hoch. Es hat mir keiner übel genommen, dass ich die ganze Zeit mit Cola durch die Gegend gerannt bin. Ich trinke prinzipiell nie etwas. Ich fahre auch immer selber denn so fühle ich mich am sichersten und weiß, dass ich sicher nach Hause komme.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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