Die Entstehung einer Zeitung

vom 22.12.2007, 12:47 Uhr

Am Mittwoch besuchte ich das Druckzentrum der Basler Zeitung (BaZ). Dort hatte ich einen spannende Führung und mir wurde Folgendes beigebracht:

Wie eine Zeitung entsteht...
Die ersten Schritte finden in der Redaktion statt. Einen Tag bevor die Zeitung ausgeliefert wird, findet am Morgen einen Redaktionsitzung statt. In dieser Sitzung wird das Wichtigste besprochen. Als nächstes recherchieren Journalisten unter anderem via Telefon, aber hauptsächlich via Internet. Auch werden Pressemitteilungen oder sonstige, aufregende Geschehnisse besucht. Die Information werden zusammen getragen, es werden Texte geschrieben und passende Bilder gesucht. Pro Tag werden mehrere tausend Franken für Informationen ausgegeben. Diese werden oft bei Nachrichten-Agenturen, wie zum Beispiel bei der SDA gekauft. Die geschriebenen Texte und die Bilder werden in ein Layout, das mit dem Programm Quark X-Press erstellt wurde, eingefügt.

Die fertigen Texte werden zum Korrektorat gebracht. Die Mitarbeiter dort lesen die Texte durch und korrigieren Rechtschreibfehler. In die Zeitung werden auch viele Inserate gedruckt, da Diese dreiviertel des Gewinns ausmachen. Um 17 Uhr findet nochmals einen Teamsitzung statt, in der alles nochmals überprüft wird. Jetzt ist die Zeitung eigentlich fertig, nur noch sehr aktuelle Ereignisse, wie zum Beispiel ein Fußballmatsch, werden noch hinzugefügt. Wenn so ein Ereignis statt finden sollte, werden die Texte von den Reportern vor Ort direkt in die Redaktion geschickt und dort in die Layouts eingefügt. Um Mitternacht ist Redaktionsschluss. Nun wird die elektronische Zeitung an die Druckerei geschickt. Dort werden die Druckplatten erstellt und es wird gedruckt. Um 5 Uhr morgens beginnt die Auslieferung.

Der Druck
Die Druckmaschine druckt mit dem so genannten Offsetdruck. Als erstes wird eine Aluplatte belichtet, sodass der Teil der schwarz oder farbig sein soll wasserabstoßend ist. Beim anderen Teil, also diese Stellen auf die keine Farbe kommen soll, ist es genau umgekehrt. Damit sehr schnell gedruckt werden kann, wird mit der Aluplatte die Zeitungsseiten auf einen Zylinder gedruckt. Die Seite ist auf diesem Druckzylinder Spiegelverkehrt. Dieser Zylinder druckt dann den Text und die Bilder richtig auf das Papier. Insgesamt gibt es vier Farben, die die Druckmaschine benötigt: Rot (Magenta), Blau (Cyan), Gelb (Yellow) und Schwarz (Key). Insgesamt benötigt die Basler Nachrichten AG 400 Tonnen Farbe pro Jahr. Die meist gebrauchte Farbe ist gelb, da man sie sehr oft für das aufhellen von Bildern benötigt. Für jede Farbe und für jede Seite gibt es einen anderen Zylinder.

Die neue Druckmaschine hat drei Druckwalzen. Mindestens einen von diesen dreien ist immer im Einsatz. Für die Baz werden 2 Druckwalzen benötigt. Eine druckt 16 Seiten gleichzeitig. Zuerst wird die Vorderseite, dann die Rückseite bedruckt. Wenn die Zeitungen fertig gedruckt sind werden sie zu etwa zwei Metern hohe Rollen zusammengerollt. Das Zeitungspapier besteht aus 90% Altpapier und pro Tag werden davon bis zu 100 Tonnen benötigt. Wenn eine große Zeitungpapierrolle aufgebraucht ist, wird eine Neue an die Alte angeklebt. Das geschieht vollkommen automatisch. Der Rest von der alten Rolle wird zurück zum Hersteller geschickt. Das ganze System ist also recht umweltfreundlich.

» janno » Beiträge: 75 » Talkpoints: -0,48 »



Ich hab eine Frage und zwar aus was besteht die Druckertinte? Das würde mich echt interessieren. Die kann ja nicht so Umweltfreundlich sein.

euer albrecht

» albrecht » Beiträge: 30 » Talkpoints: 0,12 »


Die redaktionellen Abläufe sind aber nicht überall gleich. Zum Beispiel wird bei uns (Freie Presse) nur Montags und Donnerstags eine Redaktionssitzung gemacht. Da werden die wichtigsten Themen besprochen und wer sie bearbeitet. Alles andere wird Tagesaktuell von den festangestellten Journalisten entschieden, ob es gedruckt wird oder nicht.

Viele Dinge erfährt man dann übers Radio und recherchiert dann nochmal nach. Andere Termine werden der Redaktion mitgeteilt und man entscheidet über was man berichten will. Vor allem bei den Veranstaltungen kommen eine Vielzahl an Meldungen in den Redaktionen an und man muss eine Auswahl treffen, so das die Dinge auch alle Leser ansprechen.

Heisst im Endeffekt, man kann am Montag nicht von fünf verschiedenen Feuerwehrfesten berichten. Da kann halt nur eines in der Presse erscheinen. Dazu werden halt auch politische Themen verarbeitet, wobei man da aufpassen muss, das diese auch neutral geschrieben sind. Normale Tageszeitungen dürfen da keine eigene Wertung einbringen.

Dazu kommt noch täglich der Polizeibericht per Email und auch dort wird geschaut, ob Dinge passiert sind, die in der Presse mitgeteilt werden sollten. Besonders gern werden Einbruchserien in Gartenanlagen oder auch bei Autos genommen. Weil sie eben gleichzeitig auch eine Warnung darstellen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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