Schlechte Noten in Abschluss und Maturazeugnis, keine Arbeit
Ich bin eine Quereinsteigerin, arbeite also in einem anderen Beruf, als in dem, den ich ursprünglich erlernt habe. Nun ist es aber sehr wahrscheinlich so, dass wenn ich wieder in meinen ursprünglich erlernten Beruf einsteigen möchte, ich sehr wahrscheinlich meine Zeugnisse vorlegen muss. Die fallen aber wirklich nicht sonderlich gut aus, da ich im Abschlussjahr eine schwere Zeit hatte. Mein Freund wurde von meinen Eltern nicht akzeptiert, weil er Ausländer war und für mich brach eine Welt zusammen, als ich mich zwischen ihm und ihnen entscheiden musste. Ich zog dann zu ihm, weil ich vor die Wahl gestellt wurde.
Jedenfalls wollte ich die Schule und den Abschluss mit aller Gewalt durchziehen. Dies ging aber gewaltig in den Sand. In allen Hauptfächern und in der Praxis hatte ich nur ein "Genügend". Diejenige, bei der ich die Praxis gemacht habe, ist aber auch bei allen hintereinander gekommen und arbeitet jetzt auch nicht mehr dort, aber das wird meiner zukünftigen Chefin egal sein.
Nun meine Frage an euch: Kommt es wirklich auf die Noten drauf an? Wenn ich nämlich ehrlich bin, hätte ich auch Bedenken, wenn sich jemand bei mir bewirbt, der in den Hauptfächern, die man für die Arbeit benötigt durchgehend mit "Genügend" beurteilt wurde. Oder sehen die meisten Arbeitgeber über die Noten hinweg und stellen die Menschen trotzdem ein? Soll ich ein "Arbeiten zur Probe" anbieten, damit sie sich von meinen Qualifikationen überzeugen kann?
Zunächst ist es zwar für Dich sicher wichtig zu wissen, wie es zu den aus Deiner Sicht schlechten Zensuren gekommen ist. Aber für andere sind diese Gründe sicher schon deshalb eher uninteressant, weil sie weder geprüft werden können, noch nachweisbar ist, dass ohne die dazu geführten Schwierigkeiten die Noten besser gewesen wären.
Außerdem, fast noch kritischer zu beurteilen, wäre das so ein Indiz, dass Du mit Stresssituationen nicht umgehen kannst und sich Schwierigkeiten im privaten Umfeld sofort sehr negativ auf Deine beruflichen Leistungen auswirken. Also würde ich, wenn es mal zu einem Vorstellungsgespräch kommt, keinerlei Erklärungen in dieser Richtung machen. Schon gar nicht ungefragt. Aber Du hast ja auch schon geschrieben, dass Du weißt, dass es der zukünftigen Chefin egal sein dürfte. Ganz wichtig dennoch noch mal: die Schuld auch auf keinen Fall anderen zuschieben (also die, bei der Du die praktischen Prüfungen hast ablegen dürfen, weil sie „bei allen hintereinander gekommen“ ist). Das würde unter Garantie einen schlechten Eindruck hinterlassen.
Selbstverständlich ist es für keinen Arbeitgeber verpflichtend, nur nach den Noten zu gehen. Aber wenn man einen Menschen gar nicht kennt, dann liefern doch Zeugnisse einen ersten Eindruck, nach dem man die Person einschätzen kann. Wenn sich also um eine Stelle mehrere Leute bewerben, dann kannst Du Dir ja selbst überlegen, nach welchen Kriterien ein Sachbearbeiter in der Personalabteilung die Leute beurteilen könnte.
Ein besonders Anbiete von einem Arbeiten auf Probe ist übrigens nicht notwendig. Ich weiß zwar nicht sicher, wie das in Österreich gehandhabt wird. Aber in Deutschland wird ja beim Abschluss eines Arbeitsvertrages idR. auch eine Probezeit vereinbart. Die ist genau für diesen Zweck gedacht. Ist der Arbeitgeber von Deiner Qualifikation nicht überzeugt, wird er Dich in der Probezeit eben wieder ausstellen.
Entscheidend ist es also, überhaupt so weit zu kommen, dass Du für eine Einstellung in Frage kommst. Oder eben zum Gespräch geladen wirst. Denn hier hast Du die Möglichkeit durch die eigene Persönlichkeit und Überzeugungskraft Dein Gegenüber zu überzeugen.
Ich kenne sehr viele Arbeitgeber die Zeugnisse und Unterlagen direkt für Berufseinsteiger, also Schulabgänger sehen wollen. Auch bei mir war es bei dem ersten Arbeitgeber so, sie haben mein Maturazeugnis sehen wollen und auch das Zeugnis meines letzten Schuljahres.
Bei meiner zweiten Arbeitsstelle, fast zwei Jahre später wurde dies allerdings nicht mehr gefordert. Niemand wollte mehr meine Zeugnisse sehen und das wichtigste war mein Arbeitszeugnis der letzten Arbeitsstelle. Ich habe sehr viele Bekannte, welche in der Schule eher schlecht als recht abschnitten und nun auch sehr gute Arbeitsplätze haben. Auch mein Freund, total intelligent und gebildet, war in der Schule leider sehr faul und hatte im Endzeugnis viele schlechte Noten. Trotzdem hat er nun einen gut bezahlten Job in einer großen Firma und hat auch gute Aufstiegsmöglichkeiten.
Daher würde ich an deiner Stelle versuchen, die Zeugnisse nicht von Anfang an beizulegen. Das heißt nur nach Bitte diese zu zeigen. Einige legen keinen Wert darauf, die wollen diese dann sicher auch nicht sehen. Wenn eine Firma die Mitarbeiter nach den Beurteilungen aufnimmt, wirst du wahrscheinlich schlechtere Chancen haben. Aber Probieren geht über Studieren.
Ich verstehe deinen Eröffnungspost nicht. Welches Zeugnis ist nun so schlecht, das Matura Zeugnis oder das Lehrabschlusszeugnis? Und Matura ist doch wie das deutsche Abitur oder?
Ich habe auch immer mein Realschulzeugnis mit dabei gelegt. Und das war ziemlich mies. Allerdings waren die folgenden Zeugnisse halt super gut. Leider in meinem Fall. Ich habe irgendwann davon Abstand genommen, mein Realschulzeugnis mit dabei zu legen.
Deine Lehrabschlussprüfung hast du doch bestanden? Aber dann nicht mehr in dem Beruf gearbeitet? Sehe ich das richtig? Bei uns ist es so, das man ein Prüfungszeugnis bekommt. In meinem steht da nur die Gesamtnote drin. Also das Ergebnis der praktischen Prüfung und das Ergebnis der theoretischen Prüfung. Hast du sowas auch? Sieht das vielleicht besser aus, als wenn alle Noten einzeln aufgelistet sind?
Für viele Arbeitgeber sind an sich auch die Arbeitszeugnisse der vorherigen Arbeitgeber interessant. Es geht ja auch um so Sachen wie Ehrlichkeit, Pünktlichkeit und wie man als Arbeitsnehmer halt im Betrieb und mit Kollegen und eventuell auch Kunden zurecht kam. Und Arbeitszeugnisse hast du doch sicherlich?
Und vielleicht hilft dir das. Wir waren in der Berufsschule nur vier Schülerinnen. Von denen war eine richtig schlecht, aber der Beruf machte ihr weitgehenst Spass. Trotzdem waren die Zeugnisse nicht der Hit. Sie ist die einzige von uns die in den letzten Jahren immer einen Arbeitsplatz hatte und auch nie Probleme hatte eine neue Stelle zu finden, wenn sie wechseln wollte.
Die Zeugnisse sind ja in der Bewerbung und damit auch sowas wie der erste Eindruck. Man kann einfach nicht behaupten, dass diese dann keine Rolle spielen.
Was aber auch wichtig ist, ist die Berufserfahrung. Man kann ein weniger gutes Zeugnis haben. Wenn man dann aber durchweg sehr gute Beurteilungen hat und Weiterbildungen gemacht hat, dann kann man auch auf diese Weise punkten.
Davonmal abgesehen kann man nach der Matura auch noch studieren. Somit ist dein beruflicher Werdegang unter Umständen noch nicht abgeschlossen.
Übrigens: jemand mit Spitzen-Abitur der aber unzuverlässig und unpünktlich ist kann kein Chef gebrauchen. Das man eine gute Auffassungsgabe hat und trotzdem nicht dumm ist kann man ja beweisen.
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