Tiger tötet seinen Halter - Mitleid?

vom 12.01.2010, 13:12 Uhr

Wer wilde Raubtiere im Käfig hält, muss sich also nicht wundern, wenn er zerfleischt wird? Soso, dann muss sich also euer Opa, der 80 Jahre alt ist und seit 65 Jahren exzessiv raucht, auch nicht wundern, wenn er nach langem Leiden an Lungenkrebs stirbt? Mit dem habt ihr bestimmt auch kein Mitleid - wieso auch, er wusste doch schon mit 15, auf was er sich da einließ. Selbst schuld!

Theoretisch schon, klar wusste er das. Aber es gibt da noch einen kleinen Unterschied, der viele , mich eingeschlossen, hier so emotional reagieren lässt. Der Opa schadet keinem anderen Lebewesen(vom Passivrauchen hier mal abgesehen) wenn er sich seine Lunge zerstört. Es geht darum, dass man sich über ein anderes Lebewesen Macht verschafft und daher mit den Konsequenzen rechnen muss.

...allerdings weiß ja niemand von uns genau, wie klein sein Käfig denn nun wirklich war und ob der Tiger gequält wurde. Manchmal wird hier einfach zu schnell geurteilt.

Kein Käfig kann doch so groß sein, dass der Tiger ein artgerechtes Leben führen kann. Das wurde hier auch schon erwähnt, dass das nur in einem Reservat halbwegs möglich wäre. Selbst wenn er nicht gequält wurde, ist diese Art der Haltung Qual genug. Es wäre wie, als wenn man einen Menschen sein Leben lang in der Toilette einsperren würde.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe eigentlich kein Mitleid, bin selbst eine engagierte Tierschützerin und bin auf jeden Fall gegen Haltung solcher Tiere in kleinen Käfigen. Ich finde es sicherlich nicht so schön wenn ein Mensch stirbt, aber so einer, der Tiere ausnutzt um Geld zu verdienen, kann sich nicht beschweren, wenn sich die Tiere auch mal rächen. Es tut mir höchstens für die Familie und für die Freunde leit, die solche Menschen zurück lassen.

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» aannii » Beiträge: 697 » Talkpoints: 11,36 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Um jetzt einmal vom Bungee Jumping weg zu kommen, denn das ist etwas weit hergeholt, sei einfach mal die Verantwortung eines Tierhalters ins Spiel gebracht. Wer sich ein solch gefährliches Tier hält, muss die gesamten Risiken auch abschätzen können und gegebenenfalls Maßnahmen einleiten können.

Auch beispielsweise ein Hundehalter muss damit rechnen vom eigenen Hund gebissen zu werden. Daher sollte man bei solch gefährlichen Tieren wie einen Tiger wirklich genau ins Kalkül ziehen, ob man das Risiko überhaupt tragen kann. Der Besitzer hätte mit einem solchen Angriff rechnen müssen und für seinen eigenen Schutz sorgen müssen.

Selbstverständlich ist ein tragischer Unfall passiert, der jemanden das Leben gekostet hat. Auf jeden Fall ist hier ein Beileid an die Angehörigen auf jeden Fall angebracht. Ich finde das gehört sich einfach, dann man soll das Leben achten.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich habe um ehrlich zu sein auch kein großes Mitleid. Erstens wusste der Mann ganz genau auf was er sich da einlässt! Und ich stimme dir vollkommen zu, dass gerade Tiere wie Tiger, Löwen, Pumas etc. nicht in Gefangenschaft gehalten werden dürften. Diese Tiere sind keine Schoßhunde, sie benötigen Freilauf, sie sind Jäger.

Ob der Mann es verdient hat, dazu kann ich natürlich nichts sagen,da ich ihn nicht kenne und nicht weiß wie er genau die Tiere gehalten hat. Aber abschreckend wird es wohl kaum sein, es gibt immer Leute, denen eine Katze oder ein Hund nicht reicht, das ist genau wie bei Bungee Jumping oder Ähnlichem, wo man auch die Risiken kennt, aber dies trotzdem macht.

» Amaelle » Beiträge: 18 » Talkpoints: 7,08 »



-luzie- hat geschrieben:Soso, dann muss sich also euer Opa, der 80 Jahre alt ist und seit 65 Jahren exzessiv raucht, auch nicht wundern, wenn er nach langem Leiden an Lungenkrebs stirbt? Mit dem habt ihr bestimmt auch kein Mitleid - wieso auch, er wusste doch schon mit 15, auf was er sich da einließ. Selbst schuld!

Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch kein großes Mitleid empfinde. Klar ist das etwas Schreckliches, wenn ein Mensch bei lebendigem Leibe zerfleischt wurde, aber es ist ja tatsächlich so, dass er wußte, worauf er sich da einlässt.

Und nun ja, wenn ich so einen Fall wie oben beschrieben in der Familie hätte, dann würde mir das natürlich sehr nahe gehen, da es sich um einen Angehörigen und nicht um eine fremde Person handelt, aber objektiv gesehen würde ich auch verstehen, wenn das Umfeld dieser stark rauchenden Person kein Mitleid hat, denn auch wenn es ein Angehöriger ist, dann ist er auch selbst schuld, wenn er Kette raucht und dadurch ein Lungenkarzinom bekommt.

Raubtiere sind nun mal wie der Name bereits sagt, Fleischfresser und es ist deren natürlicher Trieb, Beute zu erlegen. So etwas passiert nicht zum ersten Mal, daher kann man sich eigentlich denken, dass diese Tiere eben auch nicht davor zurückschrecken, eine vertraute Person zu zerfleischen. Ich nehme einmal an, dass es einfach ein bestimmter Schlüsselreflex war, der dieses Verhalten ausgelöst hat. Tiere sind nun mal triebgesteuert.

Deswegen würde ich den Mann jetzt auch nicht verurteilen nach dem Motto, es sei ihm als Tierquäler recht geschen, das geht finde ich auch etwas zu weit. Nur gibt es eben tagtäglich tragischere Unfälle wo Menschen zu Tode kommen, die wirklich Null komma nichts für die Situation können, und da habe ich dann natürlich eher Mitleid mit den Betroffenen als in diesem Fall.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also ich persönlich finde es schon sehr schlimm, wenn der Halter eines solchen Tigers getötet wird von dem Tier. Allerdings weiß jeder, der so etwas ausübt wie gefährlich es ist und geht dieses Risiko einfach ein. Meiner Meinung nach müsste jeder wissen, dass Tiger unberechenbar sind.

Ich denke bei vielen Leuten, die mit solchen Tieren auftreten oder sonstiges ist das auch gerade der 'Kick' dabei. Nichts desto trotz ist so ein Vorfall natürlich sehr schlimm und vor allem schmerzhaft für die Angehörigen des Toten.

» Makspe92 » Beiträge: 76 » Talkpoints: 0,24 »


Bei mir kommt bei dieser Geschichte auch kein Mitleid auf, da es mir persönlich egal ist, ob irgendein fremder Mensch, zu dem ich keinen Bezug habe, von einen Tier angefallen wird, das eben auch nicht ungefährlich ist. Wenn man solche Tiere in Gefangenschaft hält, muss man immer damit rechnen, dass das Tier irgendwann mal zurückschlägt und zur tödlichen Gefahr wird. Wer einen Tiger, Löwen oder ein ähnliches Tier einsperrt, muss sich über das Risiko im Klaren sein, das mit der Einsperrung dieser Tiere verbunden ist. Wildtiere gehören nicht in Gefangenschaft und jeder, der ein solches Tier einsperrt, ist selbst schuld, wenn er irgendwann von dem Tier verstümmelt oder gar getötet wird.

Mitleid habe ich höchstens mit dem Tier, das in der Gefangenschaft absolut kein artgerechtes Leben führen konnte.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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