Start und Landung beim Fliegen am schlimmsten?

vom 03.03.2017, 11:00 Uhr

Ich bin zuletzt vor weit mehr als 20 Jahren geflogen und in diesem Jahr ist es wieder so weit und wir fliegen in den Urlaub. Nun habe ich schon mächtig Muffensausen vor dem Flug. Und immer wieder höre ich, dass die meisten Unfälle beim Fliegen kurz nach dem Start und bei der Landung passieren. Drum haben auch die meisten Leute eher vor dem Start und vor der Landung Angst.

Ist es wirklich so, dass der Start und die Landung am schlimmsten ist? Welche Erfahrung habt ihr beim Start und bei der Landung gemacht? Habt ihr angst vor dem Start und vor der Landung oder ist für euch der Flug selber schlimmer?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich weiß jetzt nicht, wie du "am schlimmsten" definierst, aber wenn man keine Flugerfahrung hat sind das sicher ungewohnte Situationen, weil man das Gefühl bei Start und Landung aus dem Alltag nicht kennt. Den ein oder anderen wird das deshalb sicher verunsichern. Und theoretisch kann es natürlich schon passieren, dass eine Landung oder ein Start mal nicht ganz perfekt klappt, vor allem wenn die Wetterbedingungen nicht optimal sind. Auch das wird den ein oder anderen verunsichern wenn er die Situation nicht einordnen kann.

Ich persönlich finde es allerdings wesentlich schlimmer, wenn ich unangenehme Mitreisende habe und tausche jedes schreiende Baby und seine überforderten Eltern gerne gegen einen Wackler bei der Landung ein.

Was ich auch unangenehmer finde sind die Luftdruckschwankungen, die ich bisher vor allem über dem Atlantik erlebt habe. In der Regel wird man davor rechtzeitig gewarnt und muss sich wegen Turbulenzen dann auch auf seinen Sitzplatz begeben und anschnallen, aber ein komisches Gefühl ist das immer. In etwa so, als würde man mit verbundenen Augen Achterbahn fahren. Man weiß, dass es irgendwann abwärts geht aber nicht wann.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wenn man nicht gerade oft fliegt, ist sicherlich alles nicht so angenehm. Ich würde mir an deiner Stelle dennoch irgendetwas suchen mit dem man sich ablenken kann. Immerhin passiert hochgerechnet doch eher selten etwas. Ich finde, dass man durchaus beim Start und bei der Landung bewusster wahrnimmt was passiert und das dann auch als schlimm empfindet, aber wenn man fliegen muss oder möchte muss man damit leben und ob etwas passiert oder nicht kann man auch nicht beeinflussen.

Turbulenzen finde ich da auch sehr unangenehm, Luftlöcher beispielsweise. Mein Mann ist mal mitgeflogen als das Flugzeug immer wieder nach unten gesackt ist, so dass die Leute richtig geschrien haben, das ist sicherlich richtig unangenehm, aber er kam auch sicher an. Das Personal und die Technik ist in der Regel doch so gut einiges überstehen zu können, weswegen du dich wirklich nicht sorgen solltest.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Eigentlich habe ich keine Flugangst. Das einzige, was ich überhaupt nicht mag, ist wenn die Maschine einfach mal alt und klapperig wirkt, dann fällt mir sehr schwer zu vertrauen, dass alles sicher schon gut gehen wird. Ich hatte damals mal einen Flug mit Aeroflot gebucht und die erste dort auf meiner Strecke eingesetzte Maschine war ein Modell das älter war als ich.

Zudem haben mir viele Menschen aus den alten Bundesländern schon vorher den wohlmeinenden Rat gegeben, ich solle umbuchen und doch nicht mit dieser Airline fliegen. Der Raum für die Passagiere war in dem ersten Flugzeug dieser Linie auf meinem Flug total abgewirtschaftet, die Sitze total platt gesessen und die Rückenlehnen ließen sich nach vorne auf die Sitzflächen legen oder sind von selbst bei Start und Landung umgeklappt. Die Antriebstechnik hat sich unangenehm laut angehört, was damals zum Zeitpunkt des Baus zwar vielleicht normal war, aber auch nicht gerade mein Vertrauen in dem Moment erhöht hat, dass wir wieder heil auf die Erde kommen.

Die ganze Zeit habe ich überlegt, ob die Antriebstechnik vielleicht genau wie die Sitze bis zum letzten bisschen abgewirtschaftet sein könnten oder ob das gar nicht zulässig ist. Oder dass vielleicht all die Leute, die mich vor der Airline gewarnt hatten doch recht gehabt haben könnten? Auf dem Flug habe ich das erste mal verstanden, was Menschen so plagt, die Flugangst haben. Ich war so dankbar wie selten in meinem Leben, als die alte Klapperkiste wieder ohne Zwischenfall gelandet war und ich festen Boden unter den Füßen hatte!

Und ich war froh, dass das nur die Maschine war, die das relativ kurze Stück von Deutschland nach Moskau geflogen ist und nicht den restlichen Langstreckenflug. Die anderen Maschinen auf dem Hin- und Rückflug waren aber alle so weit ordentlich, dass ich wieder entspannt fliegen konnte. Da hatten sich die Vorurteile gegen diese Linie zum Glück nicht nochmal bestätigt.

Als ich das Erlebnis hier später in den neuen Bundesländern erzählt habe, habe ich viel Gelächter geerntet und gehört, dass die alte Russentechnik aus der Zeit Ende der 60er und Anfang der 70er doch so unheimlich solide war, dass ich keine Angst zu haben gebraucht hätte. So kann man das natürlich auch sehen. Es ist letztlich immer eine Frage der Perspektive, wie sicher oder unsicher man sich fühlt.

Bei anderen Fluggesellschaften hatte ich so ein mulmiges Gefühl aber noch nie. Wenn das Flugzeug den Eindruck macht, dass es gepflegt und gut gewartet ist, kann ich dem ganzen Flug auch mit Zuversicht entgegen sehen. Mittlerweile ist in modernen Flugzeugen so viel Technik drin, dass den Piloten auch bei Starts und Landungen geholfen wird. Da ist in den letzten zwanzig Jahren viel an Entwicklung passiert. Und letztlich ist Fliegen halt von der Statistik her wirklich recht sicher, auch wenn man immer die spektakulären Einzelfälle eher im Kopf hat, wenn irgendwelche Zwischenfälle passieren und nicht die große Masse an Flugzeugen, die jeden Tag über Jahre abhebt und landet und völlig ohne Probleme den Dienst versieht. Letztlich sollte man sich auch nicht von all den Action Szenen in Filmen die man so sieht ins Bockshorn jagen. So ein Flugzeugunglück gibt natürlich viel Spannung, aber passiert längst nicht so oft, wie man durch die Unterhaltungsindustrie meinen könnte.

Wenn man trotz dem man sich mit den Fakten und Statistiken auseinander gesetzt hat immer noch ein komisches Gefühl hat, kann man ja gezielt einen Platz im Flugzeug reservieren lassen, der als besonders sicher gilt. Oder man spricht mit der behandelnden Hausärztin, welche Mittel gegen Panik oder Reiseübelkeit in deinem Fall zu empfehlen sind. Es muss ja nicht gleich ein Hammer sein, vielleicht helfen ja zum Beispiel Präparate mit Baldrian oder ähnlichen Kräutern auch schon ausreichend. Ansonsten gibt es noch ganz viele Möglichkeiten, an Bord für Entspannung zu sorgen. Zum Beispiel die Lieblingsmusik über MP3 Player. Oder wenn man es nicht selbst hat, borgt man sich eine Spielekonsole für den Flug bei Bekannten aus und lenkt sich mit einem netten Computerspiel von der Realität ab.

Ob Starts und Landungen wirklich rein statistisch gefährlicher als andere Flugphasen sind, weiß ich nicht. Vielleicht ist das auch einfach nur so eine Annahme, die sich hartnäckig hält? Immerhin merkt man beim Starten und Landen halt immer noch am stärksten, dass man gleich fliegen wird oder gleich nicht mehr fliegen wird, weil der Körper eben doch recht deutlich der positiven oder negativen Beschleunigung ausgesetzt ist. Das lässt sich schwerer ignorieren, als wenn man im ruhigen Flug oben auf der Zielhöhe vorwärts gleitet und sich relativ normal fühlt. Vielleicht wird das einfach durch das andere Gefühl als gefährlicher empfunden obwohl es das rein wissenschaftlich betrachtet gar nicht ist?

Luftlöcher oder Turbulenzen mag ich hingegen recht gerne. Das einzige was ich daran nicht mag ist, wenn sich die Leute dann neben einem übergeben müssen und man dann das Erbrochene riecht. Erbrochenes finde ich auch auf der festen Erde so ekelhaft, dass mir dann selbst leicht schlecht wird. Dagegen hilft mir aber, wenn ich vorsorglich scharfe Lutschbonbons wie Fishermans Friends oder ähnliches im Handgepäck habe, dass ich durch den Nebel der ätherischen Öle den Geruch der Körperprodukte der anderen nicht mehr riechen muss. Alternativ kann man sich auch eine starke Erkältungssalbe direkt unter die Nase reiben, nur darf das Töpfchen nicht so groß sein, dass es einem wegen der Sicherheitsbestimmungen weg genommen wird.

Und außerdem ist Landung auch nicht gleich Landung. Dass möglicherweise auf speziellen Flughäfen bei der Landung mehr passiert, als bei anderen, weil zum Beispiel die Landebahn extrem kurz ist, oder man direkt mitten in städtischem Gebiet landen muss oder auf einem Flugzeugträger und da mehr Techniken beherrschen muss, als beim Landen auf einer 0815 Standard Bahn, das kann ich mir schon vorstellen. Aber solche erschwerten Bedingungen dürften eher der Einzelfall und nicht die Regel sein. Wenn auf der Reise wirklich einer der super riskanten Flughäfen dabei sein sollte, kann man ja sehen, ob man möglicherweise die Reiseroute modifizieren kann. Aber auch auf diesen Strecken werden normalerweise nur erfahrene Piloten eingesetzt, die mit den speziellen Anforderungen gut umgehen können.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich bin nun schon ziemlich oft geflogen und muss sagen, dass ich den Start und die Landung bei einem Flug eigentlich am schönsten finde, weil man dann für einen kurzen Moment die Geschwindigkeit des Flugzeuges mal so richtig mitbekommt. Aber genau das kann einem natürlich auch Angst machen, wenn man sich dann Gedanken darüber macht, dass bei der Geschwindigkeit vielleicht ein Fehler für heftige Probleme sorgt.

Wenn man erst in der Luft ist, bekommt man die Geschwindigkeit gar nicht mehr so mit. Natürlich liest man es auch schon mal, dass die meisten Unfälle beim Start oder bei der Landung passieren und das sorgt dann nicht gerade für Beruhigung. Ich sehe es auf meinen Flügen auch immer wieder, dass viele andere Reisende sich während Start und Landung ablenken, indem sie etwas lesen. Das scheint dann auch ganz gut zu funktionieren.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich bin auch schon unzählige Male geflogen - ich kann gar nicht einschätzen wie oft, aber es müssten sicher mindestens an die 40 Flüge gewesen sein - wobei ich bisher noch nie mit Flugangst zu kämpfen hatte. Ich hatte aber auch schon vor meinem ersten Flug überhaupt keine Angst, wobei sich da nie was dran geändert hat. Ehrlich gesagt finde ich es sogar sehr angenehm zu fliegen und mag die ganze Atmosphäre immer sehr gerne.

Weder Start noch Landung habe ich daher bisher je als schlimm empfunden. Ich freue mich sogar immer drauf, wenn das Flugzeug startet, weil es dann endlich nach der ganzen Warterei losgeht. Und wenn das Flugzeug landet, freue ich mich auch, nach dem Flug dann endlich angekommen zu sein. Von daher kann ich da nichts Schlechtes dazu sagen.

Ich habe auch schon oft davon gehört, dass Start und Landung am gefährlichsten sein sollen. Allerdings muss man auch bedenken, dass es dann auch in der Luft immer wieder zu Turbulenzen kommen kann. Von daher werden wohl Leute mit Flugangst den ganzen Flug als schlimm empfinden.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich fliege nicht sehr oft - also im Vergleich zu Fahrten mit Bus, Bahn oder Auto - aber ich finde nicht, dass es irgendwelchen schlimmen Aspekte beim Fliegen gibt. Mir macht weder der Start noch die Landung etwas aus, ich habe keine Flugangst und ich genieße den Flug regelrecht. Man muss sich nur während der Reise gut zu beschäftigen wissen, ansonsten habe ich da keine Probleme mit.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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