Stark schwankende Kindergartengebühr von Ort zu Ort?

vom 15.02.2015, 22:18 Uhr

Wie ist das bei euren KITAs in Deutschland? Gibt es auch so viele preisliche Unterschiede von Ort zu Ort? Bei uns ist es ja so, dass wir einen Pauschalbeitrag für die Kinder verlangen, für die der Kindergarten noch keine Pflicht darstellt, also für die Drei- und Vierjährigen.

Dann gibt es auch noch ein Kindergartenpflichtjahr, für die fünfjährigen Kinder, die ja Vorschulkinder sind. Dadurch möchte man sich absichern, dass die Kinder optimal für die Schule vorbereitet sind und dazu zählt natürlich auch der Spracherwerb im Kindergarten.

Dieses Pflichtkindergartenjahr ist kostenlos und es werden nur die Nachmittage berechnet, wieder mit einem Pauschalbeitrag von derzeit etwa 48 Euro im Halbjahr, wenn ein Elternteil das Kind auch Montags, Dienstags und Donnerstags am Nachmittag in den Kindergarten schicken möchte.

Nun ist es so, dass diese Pauschalpreise aber nicht nur von Bundesland zu Bundesland stark schwanken, sondern schon von Dorf zu Dorf unterschiedlich gehandhabt werden. Für dieselben Öffnungszeiten und Leistungen (bei uns sind die Öffnungszeiten in jedem Kindergarten im ganzen Bundesland gleich), werden unterschiedliche Pauschalbeiträge erhoben. Das kommt ganz auf die Gemeinde an.

So bezahlt man zum Beispiel als Elternteil eines Kindes, der den Kindergarten in der Stadt besucht beinahe 50 Euro monatlich, während ein Kind, welches aus einem Nebendorf kommt, nur 30 Euro im Monat bezahlt. In meiner Praxis gab es schon Kindergärten, wo man für die Kinder nur 10 Euro pro Monat bezahlt hat.

Schwanken die Preise für dieselben Angebote und Leistungen bei euch auch so in den KITAS? Oder gibt es bei euch einheitliche Preise für dieselben Leistungen? Nach welchen Kriterien sucht ihr eure KITA aus?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 15.02.2015, 22:35, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich weiß auf jeden Fall, dass sich der Kindergartenbeitrag in einigen Regionen nach dem Einkommen der Eltern staffelt. In Rheinland-Pfalz ist der Kindergarten komplett kostenlos und in einigen Bundesländern kostet das letzte Jahr nichts. Ich wohne in Baden-Württemberg, weiß aber nicht, ob die Regelung hier für das ganze Bundesland gilt oder nur in meiner Gemeinde. Wir bezahlen pauschale Beträge, die pro Kind geringer je mehr Kinder man hat. Einkommensschwache Familien können die komplette Übernahme oder einen Zuschuss beantragen. Ich bezahle, da ich ein Einzelkind habe, um die 100€ pro Monat.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Da spielen doch mehrere Faktoren eine Rolle. So kann zum Beispiel die Kommune auch Geld besteuern, um die Preise niedrig zu halten. Dazu gibt es verschiedene Träger bei den Kindergärten, was eben auch unterschiedliche Preise nach sich zieht. Und es ist auch unterschiedlich, wie die Gebühren festgesetzt werden. Denn es gibt Kindergärten, wo alle für alle Kinder mit der selben Betreuungszeit die Preise gleich sind. In anderen Einrichtungen wird das nach dem Einkommen der Eltern berechnet.

Aber mich wundert es, dass du darüber nichts weißt, wie sich die Gebühren zusammensetzen, wo du doch selbst in einem Kindergarten arbeitest. Das ist doch nicht nur der Leitung der Einrichtung bekannt, sondern wissen auch die Erzieher, da die auch mal Auskunft geben müssen, wenn interessierte Eltern nachfragen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



In Deutschland legt jede Kommune im Grunde den Preis selber fest, da jede Kommune selber entscheiden kann, wie viel Geld sie bei den Kindergärten bezuschussen. Zudem gibt es auch schon von Länderseite gewisse Vorgaben, so wollen einige Länder teilweise kostenlose Jahre einführen, die dann das Bundesland bezahlen muss, andere haben schon seit Jahrzehnten einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung geschaffen und dies entsprechend subventioniert.

In einigen Bundesländern oder Kommunen wird auch nach Einkommen gestaffelt. Hier bei mir in der Stadt gibt es sogar einen stadteigenen Geschwisterbonus, sodass wir bei Vollzeitbetreuung für 2 Kinder in der Kita nicht einmal 200 Euro im Monat bezahlen. Da packt halt die Stadt noch einmal etwas mehr oben drauf für die Betreuung als es bei Einzelkindern ist. Dagegen habe ich Bekannte, die wohnen im Nachbarbundesland keine Stunde Autofahrt entfernt und die zahlen für nur ein Kind fast 400 Euro im Monat.

Also da gibt es sehr starke Schwankungen. Innerhalb einer Kommune sind die Sätze relativ ähnlich, da es ja auch seitens der Kita-Betreiber einen gewissen Konkurrenzkampf um die Kita-Kinder gibt und man sich da schon auch an den günstigen Betreibern orientieren muss. Deutliche Abweichungen nach oben gibt es da eigentlich nur, wenn die Kitas besondere Leistungen bereitstellen.

Mal ist die Tagesverpflegung dann schon komplett enthalten oder der Betreuungsschlüssel ist etwas besser als er sein müsste oder es werden mehr individuelle Fördermöglichkeiten angeboten. Das muss dann natürlich irgendwo auch bezahlt werden.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bei uns ist es so, dass die Städte die Entgeltordnung festlegen. Die ist nach Einkommen gestaffelt. Für Hartz 4 Empfänger und Geringverdiener ist der Kindergarten immer kostenlos. Man muss sämtliche Einkommensnachweise erbringen und bekommt dann von der Stadt einen Bescheid. Das gilt auch für alle kirchlichen Kindergärten.

Das letzte Kindergartenjahr ist beitragsfrei, auch wenn es hier keine Pflicht ist, ein Kind in den Kindergarten zu schicken. Die Stundenanzahl im letzten Kindergartenjahr ist auch egal. Es ist immer kostenlos, egal ob Halbtagsplatz oder Ganztagsplatz. Nur das Mittagessen muss bei einem Ganztagsplatz bezahlt werden.

Ansonsten unterscheiden sich die Preise in den umliegenden Städten bei uns nicht so stark, dass es sich lohnen würde, sein Kind dort hinzuschicken. Für mich war rein das Angebot und das Konzept ausschlaggebend. Nach dem Geld habe ich mich gar nicht gerichtet.

Was hier aber richtig ins Geld geht, sind die Ü3 Plätze. Da haben wir für unseren Sohn den Höchstsatz von 450€ für einen 25 Stunden Platz gezahlt. Als er nicht mehr Ü3 war, nur noch den Höchstsatz für Ü3 Kinder von 200€. Das ist im Vergleich mit anderen Bundesländern eher teuer, aber in der Stadt sind Plätze Mangelware und die Eltern zahlen das.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die Gebühren für den Kindergarten sind sehr unterschiedlich gestaltet und in den Großstädten teilweise deutlich höher als auf dem Land. Wobei es auch Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt. Rheinland-Pfalz beispielsweise erhebt gar keine Gebühren für den Kindergarten, daher fordern immer mehr Bundesländer, dass diese Regelung bundesweit so eingeführt wird. Ich weiß von einer Petition, die das Rheinland-Pfalz-Konzept ebenfalls für das eigene Bundesland fordert und bin gespannt, was daraus werden wird.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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