Spitzensportlerin will nach Olympia ihr Leben beenden

Die belgische Spitzensportlerin Marieke Vervoort leidet schon seit ihrer Jugend an einer unheilbaren, sehr schmerzhaften Krankheit, die ihre Beine lähmt. Die Krankheit werde wohl immer schlimmer, sodass sie derzeit kaum noch trainieren kann. Bisher hat sie mit ihrem Handbike bereits mehrere Medaillen gewonnen. Dazu zählen Gold und Silber bei den Paralympics in London 2012, drei Siege bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften für Behinderte und vier Weltrekorde.

Jedoch werden die Paralympischen Spiele in Rio wahrscheinlich ihr letzter Wettkampf werden. Aufgrund ihrer fortschreitenden Krankheit werde ihr Leben inzwischen nahezu unerträglich, sodass sie inzwischen intensiv über aktive Sterbehilfe, welche in Belgien seit dem Jahr 2002 erlaubt ist, nachdenke. Laut ihrer Aussage sei der Sport für sie der einzige Grund leben zu wollen. Was ihr das Leben nach Olympia noch bietet weiß sie aktuell noch nicht. Jedoch wolle sie versuchen, die schönen Momente so gut es geht zu genießen.

Was haltet ihr von ihren Aussagen, habt ihr Verständnis und vielleicht sogar Respekt vor dieser Person? Oder könnt ihr eine solche Einstellung zum Leben nicht nachvollziehen beziehungsweise teilen? Oder aber seid ihr gegebenenfalls zweigeteilter Meinung diesbezüglich?

Ich kann Marieke schon verstehen, denn sie leidet an einer Nervenkrankheit die sie körperlich immer mehr beeinträchtigt und das auf Grund von unsagbaren Schmerzen. Die Schmerzen begleiten sie Tag für Tag und nur der Sport hat ihr geholfen diese für wenige kurze Moment zu vergessen. Mittlerweile verspürt sie die Schmerzen wohl auch beim Sport, so da sie gar keine schmerzfreien Momente mehr im Leben hat.

Man muß sich das einfach mal unabhängig vom Sport vorstellen, das man jeden Tag wahnsinnige Schmerzen hat wo keinerlei Medikamente mehr helfen und dazu das Wissen, das diese Schmerzen noch schlimmer werden und dazu auch weitere körperliche Beeinträchtigungen kommen. Ich denke da darf jeder für sich selbst die Frage durchaus beantworten, ob das Leben, dann für einen selber noch lebenswert ist.

Ich denke, dass man das als Außenstehender immer schlecht beurteilen kann, jedoch wenn sie es schon sagt, dann wird sie sich das gut überlegt und auch schon lange mit sich gekämpft haben. Einfach trifft man so eine Entscheidung sicherlich nicht, deswegen finde ich es sehr bemerkenswert, wie sie das öffentlich sagt und damit auch eine Diskussion auslöst über Sterbehilfe und was einem Mensch zugemutet werden muss und zugemutet werden darf.

Ihre Erkrankung wird ja auch nicht besser und wenn sie es nicht mehr aushalten kann und es den Alltag auch so negativ bestimmt, dann muss sie das so für sich entscheiden dürfen. Ich habe mich mit ihrer Person und mit dem Leben nicht auseinandergesetzt und kann daher nur darauf antworten mit den Fakten, die ich durch dich weiß, aber ich finde, dass ein Leben immer und bis in letzter Konsequenz selbstbestimmt und würdevoll sein muss. Wenn sie gehen will, dann sollte sie das in Würde dürfen. Wer sind wir, dass wir solche Menschen aufhalten wollen? Sie quält sich doch jeden Tag.

Also das verstehe ich jetzt nicht, wieso sie über aktive Sterbehilfe nachdenkt? Wenn sie noch zu Olympia reisen kann dann ist sie doch sicher noch gesund genug um sich selbst das Leben zu nehmen? Mir wäre das jedenfalls viel zu umständlich mich legal töten zu lassen.

Was ich ebenso nicht verstehe: Wenn sie so große Schmerzen hat dann nimmt sie doch sicher Morphium oder sowas. Wieso darf sie damit überhaupt bei Olympia starten? Ansonsten denke ich schon, dass eine Medaille bei Olympia ein schöner Lebensabschluss ist für jemanden der nicht mehr lange leben wird.