Speisen vom Hotelbuffet heimlich ins Zimmer schmuggeln?

Als ich kürzlich nach Urlaubshotels geschaut habe, habe ich auch eine schlechte Bewertung für ein Hotel gelesen, die ich so allerdings nicht ganz nachvollziehen konnte. Die Person schreibt, dass sie ein paar Mal versucht hatte, Obst vom Frühstücksbuffet mit aufs Zimmer zu schmuggeln, dann aber immer Ärger bekommen hatte, als sie erwischt wurde. Die Person schreibt auch, dass sie so ein Verhalten so gar nicht nachvollziehen kann und es unverschämt findet, so einen Aufstand zu machen.

Sicher ist es nicht so schlimm, mal einen Apfel oder eine Banane mitzuschmuggeln - ich habe das auch schon so gemacht. Aber soweit ich weiß, ist das nirgends offiziell erlaubt und wenn das jeder machen und haufenweise Zeug aufs Zimmer schmuggeln würde, könnte man sich ja auch Mittag- und Abendessen sparen. Wie seht ihr das? Schmuggelt ihr öfter mal etwas vom Buffet aufs Zimmer?

Bei solchen Sachen bin ich immer ehrlich. Zum einen will ich mir keinen Ärger einhandeln, und zum anderen finde ich den Nutzen eines solchen Lebensmittelschmuggels auch nicht so hoch, dass sich der Aufwand für mich lohnen würde. Womöglich liegen die Sachen dann vermutlich sogar nur im Zimmer herum und werden gar nicht gegessen.

Ich finde es immer reichlich erbärmlich, wenn man sich einerseits offensichtlich einen ganz netten Urlaub leisten kann und/oder will, aber andererseits bei Kleinigkeiten, Centbeträgen und Trivialitäten auf einmal das Bescheißen und Tricksen anfängt. So versauen nämlich immer ein paar unersättliche Geizkrägen und Gierschlünder anderen die netten Kleinigkeiten und Boni, weil sie sie schamlos ausnutzen und letzten Endes mehr Arbeit und Ärger machen, als es das Ganze wert ist.

Wir sind schließlich glücklicherweise nicht gerade mitten im Krieg, als jede Kalorie wertvoll war und man an sich raffen musste, was ging, um sein Überleben zu sichern. Aber wenn ich manche (brave, deutsche, bürgerliche) Mitmenschen so in der Öffentlichkeit, im Restaurant oder eben auch im Urlaub beobachte, bekommst du echt den Eindruck, es handele sich um schwer traumatisierte mittellose Menschen, die panisch alles abgreifen müssen, was auch nur ansatzweise gratis oder als besonderer Service gedacht ist.

Da ich glücklicherweise nur den Status "Kriegsenkel" habe, habe ich selber kein Problem damit, mich auch an die Spielregeln zu halten, wenn man mir im Hotel schon den Hintern nachträgt, und mich im Großen und Ganzen so zu benehmen, dass ich es verantworten kann, wenn es alle anderen auch so machen. Natürlich mit Ausreißern, ich bin auch nicht heilig, aber "Obst aufs Zimmer schmuggeln" finde ich, wie gesagt, schon reichlich erbärmlich und raffgierig.

Ich finde es nicht in Ordnung, Lebensmittel ins Zimmer zu "schmuggeln". Man kann ja fragen, ob man etwa noch einen Apfel oder eine belegte Semmeln für unterwegs mitnehmen kann. Das habe ich auch schon gemacht. Als mein Freund mal krank war und nicht zum Frühstücksbuffet kommen wollte, habe ich auf Nachfrage, ob ich das tun könne, auch schon einmal ein komplettes Frühstück aufs Zimmer nehmen dürfen.

Allerdings, wenn ich mich ehrlich an meine Jugend mit wenig Geld erinnere ... Ich glaube, wir haben uns damals auch unseren Tagesproviant mit Hotelessen aufgewertet. Ich finde es andererseits nicht okay, wenn ein gutes Hotel deswegen den Aufstand probt. Es entsteht ja kein großer Schaden. Das Personal sollte da kulant sein und diskret darüber hinwegsehen. Ich glaube, der Imageschaden ist größer, wenn es die Gäste daraufhin anspricht.

Gibt es wirklich Leute, die sich ein Hotel mit Frühstücksbuffet leisten können, aber kein Geld haben um sich irgendwo unterwegs für ein paar Cent eine Banane zu kaufen? Und wenn das Geld wirklich so knapp ist, wäre es dann nicht eine verdammt gute Idee wenn man auf den Urlaub einfach komplett verzichtet oder zumindest etwas günstigeres bucht?

Ich nehme nur dann etwas vom Frühstück mit wenn das erwünscht ist. Bei bed and breakfast Zimmern oder in kleinen Pensionen gibt es ja nur wenige Gäste und teilweise gar keine Angestellten, deshalb wird man da beim Frühstück oft gefragt, ob man nicht ein paar belegte Brötchen mitnehmen möchte. Die müssten sonst ja weggeworfen werden.

Ich finde es unmöglich, wenn man versucht, Sachen vom Buffet zu schmuggeln. In meinen Augen ist das Diebstahl. Zwar bezahlt man für das Buffet, aber die Kosten decken eben nur das, was man an Ort und Stelle verzehren kann. Es heißt schließlich "All you can eat" und nicht "All you can stuff in your pocket". Würde sich jeder Gast fleißig mehrere Stücke Obst, ganze Brötchen und diverse Häppchen mit aufs Zimmer nehmen, dann würde der Betrieb ganz schöne Verluste machen und noch dazu die Einnahmen der Mini-Bar auf dem Zimmer einbüßen. Dementsprechend kann ich den Ärger, den die Person im Beispiel bekommen hat, gut nachvollziehen.

Gibt es wirklich Leute, die sich ein Hotel mit Frühstücksbuffet leisten können, aber kein Geld haben um sich irgendwo unterwegs für ein paar Cent eine Banane zu kaufen? Und wenn das Geld wirklich so knapp ist, wäre es dann nicht eine verdammt gute Idee wenn man auf den Urlaub einfach komplett verzichtet oder zumindest etwas günstigeres bucht?

Es gibt doch auch den Fall, dass man dazu gezwungen ist, bestimmte Fahrten mitzumachen. Wer sagt denn, dass eine Reise immer freiwillig ist? In meinem Studium musste man zum Beispiel Exkursionen unternehmen und als Student hat man nun mal wenig Geld. Wenn der Dozent dann vorschreibt, dass das im Semester X erledigt sein muss und der dann noch (je nach Interessen des Dozenten) das Reiseziel festlegt und auch die Unterkunft bucht hat man gar keine andere Wahl als sich anzupassen.

Endlos arbeiten geht als Student auch nicht wegen der Krankenversicherung und einfach abwarten bis man genug Geld hat geht auch nicht. Da habe ich es dann häufiger beobachten können, dass Studenten sich dann vom Hotelbuffet was gemopst haben damit sie unterwegs was zu Essen haben und nicht verhungern. Gerade dann wenn das Reiseland ziemlich teuer war, kam das häufiger vor. Natürlich ist das nicht gut für das Ho(s)tel, aber ich verstehe auch die andere Seite.

Mal ganz ehrlich, wenn man sich etwas Obst mitnimmt, dann geht wohl auch keiner pleite. Natürlich gibt es Menschen, die auch den Rest mitnehmen und das geht gar nicht. Den ein oder anderen Apfel habe ich mir aber auch schon mitgenommen oder auch mal Pfirsich, weil ich ihn mir genommen, aber nicht mehr geschafft habe. Großartig darüber nachgedacht habe ich noch nie, aber auch keinen Ärger bekommen.

Ich meine ich habe nie Unmengen herausgeschleppt, sondern einen Apfel, den ich nicht mehr geschafft habe und ich finde das vollkommen in Ordnung. Wenn man das aber übertreibt oder sich Dinge dann extra noch holt, finde ich das nicht fair.

Ich denke, fragen kostet nichts und hätte einfach im Hotel gefragt, ob ich etwas Obst nehmen darf. Ansonsten hätte ich das wohl nur gemacht, wenn ich das Obst auf meinem Teller hatte und es einfach nicht mehr aufessen konnte. Da sagt sicherlich niemand etwas dagegen, bevor man es entsorgen müsste. Ich hätte aber nicht gedacht, dass es so ein Problem ist, wenn man sich vom Buffet noch etwas für unterwegs mitnimmt. Ich würde da einfach sicherheitshalber mal fragen und mir ansonsten eben irgendwo etwas kaufen, wenn das Hotel dies nicht gerne sieht und man sich deswegen vielleicht Ärger einhandelt.

Ich packe mir im Hotel immer sehr offensichtlich mal etwas Obst oder ein Brötchen ein und bisher hat niemand etwas gesagt. Ich wurde sogar sehr zuvorkommend behandelt, als ich den Blick der Mitarbeiterin damit kommentiert habe, dass ich eine lange Fahrt vor mir habe und ich nicht unbedingt an überfüllten Raststätten anhalten möchte. Im Gegenteil, man hat mir sogar noch ein Extra mitgegeben und das fand ich bisher sehr cool.

Auf mein Zimmer habe ich mir auch öfters eine Banane oder etwas Obst mitgenommen, welches aber auch nicht liegengeblieben ist, sondern verzehrt wurde. Ich muss offen sagen, beim Schmuggeln hätte ich ein schlechtes Gewissen, ich verpacke das Nahrungsmittel oft sogar offen vor den Augen anderer und das hat noch nie zu Problemen geführt.

Und ja, ich bin teilweise zu geizig, mir unterwegs eine Banane zu kaufen. Beziehungsweise eher zu vergesslich, weil ich manchmal auch schlichtweg vergesse zu essen. Und wenn ich etwas mitführe, dann muss ich essen, sonst wäre es Verschwendung und irgendwann fängt mein Kreislauf auch an schlappzumachen.