Sind politische Statements im Profisport fehl am Platz?

vom 20.12.2022, 23:31 Uhr

Schon bei der Fußball-WM in Katar wurde schnell klar, politische Statements der Mannschaften sind nicht erwünscht. Nun wurde auch veröffentlicht, dass zukünftig auch im Formel 1-Sport politische Äußerungen nicht mehr gewollt sind. Der Dachverband des Automobilsports FIA verbietet in den neuen Regelungen das Zeigen sämtlicher politischer Botschaften ohne vorherige schriftliche Genehmigung. Ob und was letztendlich genehmigt wird, ist dabei fraglich.

Gerade Formel 1-Weltmeister Lewis Hamilton und Sebastian Vettel taten in den vergangenen Jahren des Öfteren Kund, was ihnen auf dem Herzen lag. Vettel trug z.B. ein Regenbogen-T-Shirt mit T-Shirt „Same Love“, um die LGBTQ+-Community zu unterstützen. In Kanada trug er die Aufschrift „Stoppt den Abbau von Teersand – Kanadas Klimaverbrechen“ und in Miami "„Miami 2060 – Erster Grand Prix unter Wasser. Handelt jetzt oder schwimmt später." Hamilton dagegen kämpft vor allem gegen Rassismus.

Könnt ihr Verbote von politischen, religiösen und persönlichen Statements im Profisport verstehen? Findet ihr solche Meinungsäußerungen im Profisport fehl am Platz, sollte es nur um den Sport gehen? Findet ihr es falsch, den Sportlern ihre Öffentlichkeitswirksamkeit auf diese Weise ein Stück weit zu nehmen?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde man muss selber wissen, wo man sich dann auch des Geldes wegen unterordnet. Zu Menschen gehören Meinungen und wenn jemand eine weltoffene Art vertritt, dann sollte man da nicht dagegen sprechen. Ich finde es einfach schlimm, wenn man selber kein Statement setzt und dann noch von Spielern erwartet, dass diese dann die Klappe halten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde politische, religiöse und persönliche Statements im Profisport fehl am Platz und kontraproduktiv für die Völkerverständigung. Die Veranstalter sollten sich vorher überlegen, in welchem Land man sportliche Events stattfinden lässt. Manche Dinge gehören zu den Menschenrechten und sollten natürlich von dem Land möglichst breit eingehalten werden, aber man weiß ja vorher, dass zum Beispiel in Afghanistan Frauen neuerdings keine Rechte mehr haben und würde dort keine Frauenfußballmeisterschaft stattfinden lassen und sich dann darüber echauffieren, dass dort nur an diesen Tagen Frauen in den Stadien zugelassen werden.

Stellen wir uns mal vor, ein Land, in dem Vielehe erlaubt ist, trägt eine Binde bei einer Veranstaltung in Deutschland, die aussagt, dass Monogamie die Rechte der Männer und Frauen verletzt. Oder ein veganes Land, wenn es denn eines geben sollte, trägt hier eine Binde, dass Tieresser Mörder sind. Oder ein Land, in dem wie bei den Bonobos immer überall und mit wem auch immer, öffentlich kopuliert werden darf und dieses Land dann eine entsprechende Binde trägt, die uns an den Pranger stellt. Ich weiß, dass das nicht mit den Menschenrechten vergleichbar und weit hergeholt ist, aber das wäre auch ein politisches oder religiöses oder persönliches Statement. Aber bei diesen Beispielen wird deutlich, dass es schwierig ist, eine Grenze festzulegen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde politische Statements schwierig abzugrenzen. Weil diese Say no to racism Kampagne fand ich sehr wichtig, weil im Profisport darf es kein Rassismus geben, weil das alles auch sehr international ist. Aber in dem Moment indem ein Land Rassismus systematisch ausübt, wird es direkt politisch. Wenn man Politik aus dem Profisport raushalten will kann man faktisch gar nichts mehr sagen.

» mr_morale » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,82 »



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