Sind eure Überstunden eher geplant oder spontan?

vom 06.04.2017, 06:20 Uhr

Da bei uns auf Arbeit sehr viel Rücksprache gehalten ist und man eben auch weiß, wie der aktuelle Stand ist und bis wann die Deadline für gewisse Aufgaben geht, kann man in der Regel in etwa abschätzen, wann man wird Überstunden machen müssen und wann man eher davon verschont wird. In der Regel zeichnet sich das schon 1-2 Tage vorher ab, wann man wird länger bleiben müssen, manchmal auch eine Woche vorher, je nachdem.

Bei meinem Partner auf Arbeit ist das jedoch ganz anders. Der bekommt das in der Regel erst wenige Stunden vorher mitgeteilt, dass er länger arbeiten muss oder eben nicht. Daher muss er oft spontan reagieren und Absprachen in dem Sinne gibt es gar nicht. Wie schnell bekommt ihr mit, wann Überstunden anstehen? Sind diese bei euch eher geplant oder spontan? Welche Variante findet ihr besser und warum?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In meinem vorherigen Job im Rettungsdienst wusstest du das nie, bis es entweder 6 Uhr oder auch 18 Uhr war, die Ablösung noch nicht vor Ort und der Melder hat geklingelt. Somit alles ungeplant. Brauchte man bei einem Einsatz der vorher begonnen hatte länger, dann konnte man in etwa abschätzen ob es 19 Uhr, 20 Uhr oder auch mal 23 Uhr geworden ist und musste dann entsprechend den Hintergrunddienst verständigen damit dieser für die nächste Schicht am nächsten Morgen einen Ersatz sucht für ein paar Stunden, damit die Ruhezeiten eingehalten werden. Mit Pech hatte man das alle Schichten in der Woche, mit viel Glück dann einige Monate gar nicht.

Jetzt sieht es ein wenig anders aus in meinem "neuen" Job, den ich auch schon wieder ein paar Jahre mache. Dort wurde Anfang des Jahres die EU Arbeitsrichtlinie umgesetzt und seither kann ich keine Überstunden mehr schreiben weil ich es möchte oder mit meiner Arbeit nicht fertig werde. Wäre das der Fall, dann müssten mehrere Leute dafür gerade stehen und sich rechtfertigen warum das der Fall ist und am Ende hat man nur Ärger, aber keine Stunden am Konto.

Deswegen fällt bei mir der Hammer pünktlich, egal wie weit ich bin da ich darauf keine Lust habe mich wieder streiten zu müssen aber es auch nicht einsehe, dass ich unbezahlt noch viele Stunden nach Dienstschluss dort sitze damit ich fertig werde. Das hätten sich die werten Entscheider dann mal eher überlegen sollen wie man damit umgeht und sollen sich einen Kopf machen, ob sie das weiterhin so beibehalten. Die Überstunden die ich bekomme, sind hier von langer Hand geplant. Sprich die Wachdienste, die inzwischen alle weggefallen sind, der OvD der dann auch über das Wochenende in der Kaserne sein muss, da bekommt man noch Überstunden und diese sind mindestens 4 Wochen im voraus bekannt.

Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wenn man das ganze weiß wann sie anfallen, dann kann man damit auch sein restliches Leben damit besser einplanen und macht an dem Tag direkt nach der Arbeit keine Termin aus. Hat man die Überstunden spontan und etwas ausgemacht, dann wird es zeitlich schon manchmal eng oder man muss das auch fallen lassen. Ärgerlich ist es dann, wenn das z.B. Facharzt Termine sind auf die man mehrere Woche gewartet hat die wegen solch einer Sache auf einmal gekippt werden und man dann wieder warten kann.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich kann mir glücklicherweise selber aussuchen, wann ich Überstunden mache. Meistens versuche ich mir die Wochenarbeitszeit so einzuteilen, dass ich am Freitag mindestens eine Stunde früher Feierabend machen kann, und generell schaue ich natürlich darauf, dass ich nicht zu sehr ins Minus rutsche, etwa wenn ein Arzttermin ansteht oder ich auch mal unter der Woche sonst etwas unternehmen möchte oder erledigen muss.

Deswegen sind meine Überstunden einerseits nicht völlig spontan, weil ich versuche, jede Woche an zwei Wochentagen länger im Büro zu bleiben, aber auch nicht auf Wochen im Voraus geplant. Diese relative Flexibilität macht mir den Job schon ziemlich erträglich, das muss ich sagen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Bei meinem Partner gibt es keine Absprachen für Überstunden, diese kommen dann meist unvorhergesehen. Meistens sagt er mir aber an dem Tag Bescheid, wenn schon abzusehen ist, dass er länger arbeiten muss. Aber geplant ist das so eher noch nicht vorgekommen.

Es gab schon mal den Fall, dass er an einem Projekt arbeiten musste, dass sich schon etwas zog und bei dem er mich dann schon vorgewarnt hatte, dass es möglich wäre, dass er Überstunden machen müsste. Die Firma ist eigentlich eher darauf aus, möglichst Überstunden zu meiden. Aber das klappt ja bekanntlich nicht immer.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



In meinem ersten Arbeitsleben konnte man Überstunden nur durch Erfahrung abschätzen. Weihnachten bringen sich beispielsweise ganz viele Hunde und Katzen mit den Resten des Weihnachtsessens halb um. An den ersten warmen Tagen im Frühjahr gehen die ganzen Schönwetterhundehalter plötzlich spazieren und leinen ihre Hunde ab. Autounfälle, Kreuzbandrisse und Bisswunden haben dann Hochkonjunktur.

In den Sommerferien und zu Weihnachten stehen Wühltischwelpen hoch im Kurs. Staupe, Parvovirose, schwere Durchfälle, Würmer und so weiter werden dann gerne mal zum Notfall, weil die armen Viecher innerhalb von Stunden vor den Augen der Besitzer verfallen. Nach dem Ferien sind es dann die eingeschmuggelten und todkranken Urlaubsmitbringsel.

In meinem zweiten Jobleben war klar, von November bis in den Februar hinein sind Überstunden angesagt, Die kann man im Sommer locker wieder abfeiern. Aber jetzt stehen Steuern, Jahresabschluss und Bilanzen an und da arbeitet man jeden Tag länger und den Samstag noch dazu.

Mittlerweile arbeite ich freiberuflich und versuche nur an drei Tagen pro Woche etwa sechs Stunden zu arbeiten. Finanziell reicht das locker. Aber trotzdem machen einem regelmäßig Kunden einen Strich durch die Rechnung, weil sie noch schnell etwas brauchen oder eine Idee hatten. Das kommt eigentlich immer überraschend und ungelegen. Aber ablehnen geht eben auch nur schlecht.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


In meinem alten Job konnte ich vieles absehen, ob das länger dauert oder nicht und ob ich das noch schaffen kann oder eben nicht. Da hatte ich immer schon eine gute Einschätzung, wann ich mal länger im Büro bleibe, zumindest wenn es um die meisten normalen Dinge ging oder auch regelmäßige Sachen, die sich eben monatlich oder jährlich wiederholt haben.

Leider hatte meine Chefin aber regelmäßig noch so lustige Einfälle, das ihr spontan um 4 nachmittags einfiel, das sie ja noch dringend etwas bis zum nächsten Tag bräuchte und das waren dann natürlich Sachen, die nicht in 1-2 Stunden fertig waren und das hieß dann Überstunden schieben, ohne Rücksicht auf Verluste und egal ob ich privat noch einen Termin hatte oder nicht. Manchmal saß ich dann durchaus bis 8 oder 9 im Büro und das eigentlich nur, weil sie regelmäßig vergessen hat mir früher Bescheid zu geben.

Ich bin mehrfach dahinter gekommen, dass sie schon teilweise 1-2 Wochen früher wusste, dass sie das doch zu dem Datum brauchte. Das fördert die Motivation natürlich unheimlich, ausbaden, was die Chefin verbockt. Die hat dann an den Tagen natürlich trotzdem pünktlich Feierabend gemacht. Irgendwann hatte ich aber auch für solche Dinge einen Riecher oder wusste, das so was anstehen könnte, einfach aus der Erfahrung heraus und habe häufig schon Dinge vorbereitet oder geschaut auf welche Basis ich zurückgreifen konnte.

Jetzt ist es eigentlich so, das ich immer schon ganz gut weiß, wann wir viel zu tun haben, da gibt es eigentlich immer eine Woche im Monat wo ein großer Aufgabenblock erledigt bzw. fertig sein muss, komme was wolle, das ist dann für mich schon mehr oder weniger geplant. Denn ich kann zwar diese Aufgabe einschätzen, aber nicht unbedingt was zusätzlich noch rein kommt und wenn das zu viel wird, dann heißt es Überstunden machen.

Allerdings ist es auch so, dass diese regelmäßige Arbeit ein Stück weit vorbereitet werden kann und ich versuche auch da, es immer schon etwas vorzubereiten, so das alles sich ein wenig entzerrt. Klar kommt es auch so mal vor, das ich eine Stunde länger im Büro bin, aber das sehe ich noch nicht wirklich als Überstunden, denn dafür habe ich zum Glück ja auch Gleitzeit und wenn es passt, dann geh ich an einem anderen Tag eben eher, wenn nicht bleiben die Stunden auf meinem Konto stehen und ich nehme dann eben mal einen ganzen Tag frei.

Wenn es über die üblichen 5-7 Stunden die Woche hinausgeht, dann ist das aber im Vorfeld auch schon bekannt, meist in der Woche vorher, so dass ich das auch als geplant ansehen würde. So Attacken, wie meine Ex-Chefin regelmäßig hatte, habe ich so bisher noch nicht gehabt und da bin ich auch wirklich froh drüber. Ich habe definitiv nichts gegen Überstunden, aber es darf eben nicht so weit gehen, dass ein Chef mehr oder weniger über das gesamte Privatleben von Montag bis Freitag mitbestimmt.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn bei uns Überstunden geplant sind, dann werden diese im Dienstplan vorher schon festgehalten. Da ich in der Kinder- und Jugendhilfe tätig bin, kommt es aber häufig vor, dass ich wegen verschiedenen Vorkommnissen oder Terminen früher zur Arbeit kommen muss oder nach einem Nachtdienst länger bleiben muss. Dies können dann Schulgespräche, Arzttermine oder in der Schule auftretende Krankheiten sein. Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten.

Am häufigsten mache ich Überstunden, wenn mal ein Kollege oder eine Kollegin krank wird. Dann werden wir von unserem Chef gefragt, ob wir diese Dienste übernehmen können. Wenn ich keine wichtigen Termine habe, dann vertrete ich diese Dienste auch gern. Es wird dann im nächsten Monat auch sehr darauf geachtet, dass wir diese Überstunden wieder abbummeln können. So hat man dann im nächsten Monat auch mal einen Tag mehr frei.

Ich hatte auch mal eine Arbeitsstelle, bei der die Überstunden dann zwischendurch ausgezahlt wurden sind, da sich wegen Unterbesetzung und längeren Krankheitsfällen teilweise extrem viele Überstunden angesammelt haben. Vom Auszahlen hat man zwar etwas mehr Geld zur Verfügung, aber die Freizeit bekommt man natürlich nicht zurück. Somit bin ich bei meiner jetzigen Arbeitsstelle sehr zufrieden und finde es toll, dass man die Freizeit sogesehen zurück bekommt, indem man dann im nächsten Monat weniger arbeiten muss. Das habe ich sehr zu schätzen gelernt und mache somit auch gern mal Überstunden oder Vertretungsdienste.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei mir ist es so, dass ich nur recht selten Überstunden machen muss, aber dann meistens doch eher spontan, wenn zum Beispiel eine Kollegin krankheitsbedingt ausfällt oder etwas in der Art. Manchmal ist es auch so, dass ich Überstunden mache, wenn Kollegen im Urlaub sind und das ist dann schon geplant. Aber das versucht mein Chef eher zu vermeiden, so dass die Überstunden häufiger eben doch spontan sein müssen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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