Siemens will ein Kohlekraftwerk in Australien bauen

vom 12.01.2020, 23:46 Uhr

Was sollen die Pläne von Siemens und warum macht niemand etwas dagegen? In Zeiten des Klimaschutzes kann es doch nicht sein, dass man ernsthaft darüber nachdenkt ein Kohlekraftwerk in Australien zu bauen und den Transport der Kohle über das Great Barrier Reef zu organisieren.

Siemens beruft sich darauf genug Wissenschaftler und Experten an der Seite zu haben. Aber das rechtfertigt den Wahnsinn doch nicht. Es soll eines der größten Kohlebergwerkes der Welt werden. Es soll fünf Untertagminen das bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr fördert. :wall:

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist doch mal wieder ein typischer Fall von Fehlinformationen. Ich verstehe auch nicht so ganz die Aufregung Siemens gegenüber. Siemens baut kein Kohlekraftwerk, das ist Quatsch. Ein indisches unternehmen baut ein Kohlekraftwerk und ja sie schürfen dafür die Kohle in Australien. Natürlich ist das für das Klima nicht gut, wenn immer weiter Kohle verbrannt wird, aber ich verstehe nicht, warum man Siemens jetzt die Schuld daran geben will.

Auch die Demonstrationen hier in Deutschland, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Siemens baut und installiert lediglich die Ampelanlagen bzw. Signalanlagen, die den Zugverkehr für dieses Projekt, bzw. für den Abbau der Kohle regeln. Das bringt Siemens ca 18 Millionen ein. Natürlich ist die Art und Weise womit man dann das Geld verdient etwas Fragwürdig, aber man weiß auch, dass die Konjunktur in Deutschland nicht mehr ganz so positiv ist. So ein Auftrag sichert nun mal Arbeitsplätze und die Menschen die bei Siemens arbeiten, haben auch Familien zu ernähren.

Der Klimawandel ist da und es muss auch etwas dagegen getan werden, aber das Problem wird schon seit Jahrzehnten verschleppt. Wissenschaftler haben das Alles schon vor langer Zeit prognostiziert und niemand hat was getan. Man kann aber auch nicht erwarten, dass alles in 1 bis 2 Jahren hinzubekommen, das funktioniert einfach nicht. Es gibt so viele Dinge für die es wesentlich wichtiger wäre zu Demonstrieren als ein Auftrag den Siemens angenommen hat. Aber das sind ja dann Themen die nicht populär genug sind. Altersarmut zum Beispiel, aber das betrifft die Demonstrierenden ja nicht direkt.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Na, Kodi, da machst du es dir jetzt aber etwas einfach. Siemens ist das einzige Unternehmen weltweit, das bereit ist, die Signalanlagen zu bauen. Ohne die Siemens-Technik könnte das Unternehmen die Sicherheitsauflagen nicht erfüllen und das Bergwerk wäre gestorben.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich denke schon dass es nicht so kompliziert ist, wie es dargestellt wird. Es mag sein, dass Siemens im Moment die einzigen sind, die diese Art von Anlage anbieten, aber mit Sicherheit nicht die Einzigen, die eine solche Anlagen bauen und in Betrieb nehmen können. So enorm kompliziert ist so eine Anlage heut zu Tage nicht mehr. Da aber Siemens zu den Firmen gehört, die solche Anlagen Quasi aus ihrer Schublade ziehen können, wäre es natürlich wesentlich einfacher, auf eine Firma wie Siemens zurückgreifen zu können, die eine solche Anlage nicht erst jahrelang Planen müssen.

Ich glaube auch nicht, dass die Vorschriften in Australien so enorm eng gestrickt sind, dass es nicht auch für andere Firmen möglich wäre diese Anlage zu bauen, ohne gleich Komplikationen mit irgendwelchen Behörden zu bekommen. Ansonsten wären die ganzen Roadtrains die Quer durch Australien donnern auch nicht möglich. Da Fahren dann diese Trucks mit 2 bis 3 zusätzlichen Anhängern, wenn nicht sogar mehr.

Ich will mir das Alles damit nicht einfacher machen, ich versuche nur die Realität aufzuzeigen. Das Projekt würde niemals sterben, dafür steckt da zu viel Geld drin. Es würde sich vielleicht verschieben oder verzögern, aber nicht komplett sterben. Der Hambacher Forst ist für mich genauso ein Thema. Es wurde mal richtig aufgebauscht und jetzt hört man nichts mehr davon und irgendwann, wenn mal so richtig Gras drüber gewachsen ist, wird auch dieser dem Erdboden gleich gemacht. Da steckt eben sehr viel Geld drin, und das ist nun mal der Faktor, der die Welt regiert. Wenn man X-Milliarden mit etwas verdienen kann, dann kann man auch Y-Milliarden ausgeben um immer noch genug Profit zu machen.

Für sowas müsste die ganze Politik komplett umdenken, das tun sie aber nicht, weil sie eben aus den Steuereinnahmen leben. Geld regiert die Welt, und solange diese Spruch nicht enorm an Bedeutung verliert, wird man immer einen Weg finden aus irgendwas Profit zu schlagen, ob mit oder ohne einer Firma wie Siemens.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Natürlich sind die Vorschriften in Australien nicht unerfüllbar. Nur wollen andere Unternehmen den Auftrag nicht. Selbst die Deutsche Bank, die nun nicht für moralische Bedenken bekannt ist, hat beispielsweise die Finanzierung abgelehnt, und das lag nicht an mangelnden Sicherheiten. Du musst zugeben, dass das Projekt in Australien stark umstritten ist. Und der Miniauftrag entspricht nun gar nicht den Umweltzielen, die Siemens seit Jahren vollmundig propagiert.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


China baut gerade 60 neue Kraftwerke in anderen Staaten. Diese haben ungefähr die zehnfache Leistung der deutschen Kohlekraftwerke. Insgesamt stehen weltweit wohl über 1.300 Neubauten von Kohlekraftwerken an. Wenn diese in Betrieb gehen, dann dampft es aber richtig. Ich bin mir sicher, dass man dafür auch noch Kohle finden wird.

Diese Aktion kommt nun allerdings bei beteiligten Staaten wie Indien rüber wie Neokolonialismus. Warum soll man mit deutschen Unternehmen verhandeln, wenn im Hintergrund irgendwelche Umweltschützer ihre Intrigen spinnen. Und hierzulande baut oder erweitert auch keiner mehr seine Fabriken, wenn einem dauernd irgendwelche Öko-Faschisten dumm kommen. Der Greta-Wahnsinn zeigt immer deutlicher sein wahres Gesicht.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ob man jetzt die kleine Greta als Galionsfigur für den Klimawandel ausschlachtet, mag mal dahin gestellt sein. Aber vor den Fakten des Klimawandel darf man inzwischen nicht mehr die Augen verschließen. Der Klimawandel ist nur da, sondern hat schon vor langer Zeit begonnen. Vor Jahrzehnten haben Wissenschaftler schon davor gewarnt, aber niemand hat zugehört, war schließlich auch nicht wirklich zu spüren.

Witziger Weise habe ich mir aus nostalgischen Gründen und weil es bei Amazon Prime grade verfügbar ist, nochmal die alten Folgen von dem "Prince of Bel Air" angesehen. Auch wenn das jetzt erstmal merkwürdig klingt, wurde da auch schon auf den anstehenden Klimawandel hingewiesen. Damals hat sich über die Gags keiner einen Kopf gemacht, heute sieht man diese Serienscherze mit ganz anderen Augen.

Der Klimawandel ist so spürbar wie noch nie, das hat nichts mit irgendwelchen Klimafaschisten zu tun. Ich habe ja auch nicht gesagt, dass das gut was Siemens da tut. Aber dass sie ein Kohlekraftwerk bauen ist nun mal schlichtweg falsch. Sie liefern lediglich die Signalanlage für eine Zugverbindung, die für den Transport der Kohle benötigt wird. Man kann ihnen Vorwerfen, dass sie sich zu einem gewissen Teil an dem Bau des Kraftwerks beteiligen, aber wirklich bauen und betreiben, tun sie es am Ende nicht selbst. Und diese Signalanlage könnte auch durchaus ein anderes Unternehmen auf die Beine stellen.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Dass es jemand anderes machen könnte, ist aber etwas billig, oder? Denn bisher möchte es kein anderes Unternehmen bauen. Und die Ausrede, dass es sonst ein anderer macht, ist keine vernünftige Rechtfertigung. Damit kann man bequem jede Sauerei in Privaten, Geschäftlichen und der Politik vermeintlich rechtfertigen, ohne Verantwortung zu übernehmen.

Außerdem schießt sich ein Unternehmen mit einem sorgsam aufgebauten grünen Image damit selbst ins Knie und das für einen finanziell unbedeutenden Auftrag. Denn Kohle und der Klimawandel sind ja nur die Spitze des Eisbergs. Drängender sind sicherlich die Probleme der Ureinwohner, der abartig hohe Grundwasserverbrauch und das Great Barrier Reef. Zumindest wenn sich ein Unternehmen die Tätigkeit zum Wohle der Allgemeinheit auf die Fahnen schreibt.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Wir hatten hier im Saarland den Fall, dass eine Firma eine neue Fabrik mit mehreren hundert Arbeitsplätzen aufmachen wollte. Prompt tauchten irgendwelche Umweltspinner auf und streikten dagegen. Diesmal ging es den Leuten aber zu weit. Die Firma war international und kann jederzeit woanders produzieren. Inzwischen sieht man, wohin es führen soll: Mit Hilfe des Umweltschutzes werden Arbeitsplätze und CO2 ins Ausland verlagert.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Und wieder kommt der Vergleich von Äpfeln und Birnen, man kennt es ja. Ein Kohlebergwerk hat nichts mit einer Fabrik zu tun. Selbst die sollte klar sein, dass das nur da rentabel ist, wo Kohle leicht in Massen zu fördern ist. Übrigens sind Ureinwohner keine Umweltspinner. Und sauberes Wasser brauchen sogar so weltfremde Menschen wie du.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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