Sich von Arbeitskollegen in Liebesdinge reinziehen lassen

vom 04.04.2016, 08:22 Uhr

Ich habe einen Bekannten, der teils in verschiedenen Standorten von Firmen arbeiten und so einige Kollegen hat. Nun kam es dazu, dass er am Wochenende plötzlich von einer Kollegin angerufen wurde. Er hatte den Anruf jedoch erst später gesehen und ihr dann geschrieben und gefragt, was los ist.

Er war doch verwundert, dass sie sich gemeldet hatte, da er meinte, dass es beruflich eigentlich nichts zu besprechen gäbe und soweit alles geklärt wäre und es eben Wochenende war. Heraus kam dann, dass die Kollegin meinte, dass es sich eigentlich erledigt hätte und sie nur mal jemandem zum reden gebraucht hätte. Die Freundin meines Bekannten fand das doch schon komisch. Immerhin handelt es sich um Arbeitskollegen und nicht etwa um Freunde.

Mein Bekannter sagte dann, dass er zusammen mit dieser Kollegin in einem Büro sitzt und noch ein Kollege dort mitarbeitet und deren Freundin. Seine Arbeitskollegin würde genau auf diesen Kollegen stehen und dieser könnte sich quasi zwischen ihr und seiner Freundin nicht recht entscheiden. So wäre das wohl ein hin und her und die Freundin wüsste gar nichts davon. Mein Bekannter hat es als Seifenoper bezeichnet.

Ich fand es doch schon irgendwie riskant, sich in solche Liebesdinge einzumischen bzw. dort mit reinziehen zu lassen, wenn es sich immerhin um Arbeitskollegen handelt. Mein Bekannter meinte, dass sein Kollege und seine Freundin gar nicht wüssten, dass er über diese Sache Bescheid weiß. Nur die Kollegin, die ihn angerufen hatte, hatte ihm davon erzählt. Er hat dann ja auch eine Zeitlang mit ihr geschrieben und ihr wohl Ratschläge gegeben oder ähnliches.

Seine Freundin und ich waren beide der Meinung, dass es doch irgendwie riskant ist sich da hineinziehen zu lassen. Es könnte doch schnell Ärger geben, was dann am Arbeitsplatz ausgetragen wird und da doch eigentlich nichts zu suchen hat. Mein Bekannter meinte auch, dass er seiner Kollegin nicht angeboten hätte, mir ihren Problemen zu ihm zu kommen. Hättet ihr einem Arbeitskollegen oder einer Kollegin da auch Ratschläge gegeben oder eher geschaut, dass ihr euch da heraus haltet?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde, dass man Privatleben und Berufsleben nicht mischen sollte und das hat die Kollegin ja getan, in dem sie deinen Bekannten angerufen und ihm ihre privaten Sorgen mitgeteilt hat. Das finde ich deplatziert und nicht in Ordnung.

Ich glaube, ich hätte betont, dass ich keinerlei Interesse haben, mir Privatangelegenheiten von Arbeitskollegen belästigt zu werden. Ich finde es auch ziemlich frech, wenn man seine Arbeitskollegen außerhalb der Arbeitszeiten behelligt, wann soll man sich denn dann noch erholen?

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich lasse mich in solche Sachen nicht mit hineinziehen. Wenn man privat noch nicht genug zu tun hat, kann man das ja gerne machen, aber ich bin doch nicht Postbote und Freund von Kollegen. Das ist nicht meine Art und ich finde da muss man auch gleich einen Riegel vorschieben, wenn mit solchen Dingen angefangen wird. Das hat man bei mir auch probiert gehabt, dass ich da vermittle mit den Personen rede und so weiter. Da habe ich ganz klar gesagt, dass man das mit der Person selber klären muss und man nicht mehr in der Schule ist. Dann war es auch gut. Ich mische mich doch da nicht ein und habe dann am Ende wegen irgendeinen Ratschlag den Ärger.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde nicht unbedingt, dass man Arbeits- und Berufsleben immer strikt trennen muss und sollte. Wenn man sich mit den Arbeitskollegen wirklich gut versteht, dann spricht ja nichts dagegen, dass sich da auch eine Freundschaft draus entwickelt, die eben über das Arbeitsleben hinausgeht. Ich fände es schade, dass man Treffen mit Kollegen außerhalb der Arbeit ablehnt, nur weil man das so strikt trennen will. Ich war schon mit zahlreichen Arbeitskollegen gut befreundet und habe schon oft mit ihnen außerhalb der Arbeit etwas gemacht.

Genau aus diesem Grund finde ich schon, dass man mit den Arbeitskollegen auch über Liebesdinge sprechen kann, sofern man eben auch befreundet ist. Ich würde so etwas natürlich nicht mit jedem beliebigen Kollegen besprechen, aber wenn man sich allgemein gut versteht, dann spricht ja nichts dagegen, auch mal über das Privatleben zu sprechen.

"Reinziehen" lassen würde ich mich aber generell nicht, egal wie gut das Verhältnis wäre. Ich habe bei so etwas immer gerne ein offenes Ohr und gebe Tipps und Ratschläge, schlage mich aber nicht auf eine bestimmte Seite und versuche auch nicht, die entsprechende Person in eine bestimmte Richtung zu lenken. Das steht mir als außenstehende Person einfach nicht zu, wie ich finde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Grundsätzlich bin ich eine große Freundin davon, Berufliches nicht mit Privatem zu vermischen. Insbesondere dann nicht, wenn es um Kumpel, Freundschaften und vor allem um Liebesbeziehungen geht. Das kann nie gut gehen und in so etwas möchte ich nur äußert ungern mit meiner forschen und ehrlichen Ruhrpottfresse zumuten müssen. Das kann nie gut gehen, und ich möchte mich auch nicht in andere Belange reinziehen lassen.

Auch auf meiner Arbeit hat sich schon das eine oder andere „Pärchen“ gebildet gehabt. Auch wurden Freundschaften gefrönt, die jedoch immer wieder mit Ärger endeten. Denn was privat ist, muss dort auch bleiben und man kann dann jemand beruflich nicht anders behandeln, nur weil man befreundet und verpartnert ist. Leider beginnt hier schon für viele das Problem und dem bin ich dann am Ende auch nicht gewachsen ohne, dass ich meine Fresse nicht halten kann. Muss ja dann auch nicht sein.

Grundsätzlich bin ich jedoch auch der Typ, dass ich keinerlei Freundschaften mit Arbeitskollegen führe. Noch nie getan, nie gemacht und werde ich auch nie. Das finde ich persönlich sogar sehr wichtig, weil ich einfach nicht möchte, dass sich hier etwas vermischt und gleichzeitig möchte ich auch nicht, dass am Ende der Ärger groß ist, wenn sich etwas beruflich im Sande verläuft sowie privat.

Deswegen geht mich das Liebesleben anderer ohnehin nichts an und schon gar nicht im Bezug auf die jeweiligen Arbeitskollegen. Das würde alles nur überdramatisieren und beruflich die Lage erschweren, was wiederum nicht in meinem Sinne ist. Deswegen halte ich mich da raus, und mache auch deutlich, dass ich damit nichts zu tun haben möchte.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Also ich kann das gar nicht nachvollziehen, warum man da etwas trennen sollte. Welchen Grund dafür sollte es denn geben, dass man sich nicht auch mit den Leuten am Arbeitsplatz gut bis sehr gut verstehen kann. Ein Großteil meines Freundeskreis besteht aus aktuellen und ehemaligen Arbeitskollegen.

Immerhin ist es ja nun einmal so, dass ich mehr als ein Drittel meines Tages mit den Kollegen verbringe, wenn ich dann noch Schlaf abziehe, nehmen die schon den größten Teil meines Tages ein. Natürlich ist da nicht jeder Kollege gleich und es gibt einige die sind eher Zweckgemeinschaft und andere sind fast Familie.

Bei uns auf Arbeit ist es aber eh so, dass wir da untereinander ein doch für viele vielleicht sehr offenes Verhältnis pflegen und über unsere Probleme reden. Und da gibt es durchaus auch oft Tipps fürs Liebesleben. Da werden auch öfter mal Ehekrisen ausgewertet oder Tipps wie man wieder mit dem Partner zusammen kommt oder es vielleicht doch eher sein lassen sollte.

Ich finde das auch eigentlich ganz gut, wenn man über solche intimen Sachen auch mal mit Leuten reden kann, die keinerlei Verbindung zum eigenen Partner haben. Da kann man noch offener über seine eigenen Gefühle reden ohne, dass man irgendwie Angst haben muss oder sich zurücknehmen muss aus der Angst, dass das über Umwege schlecht beim Partner ankommt.

Aber wie gesagt nicht mit jedem Kollegen mache ich das so, aber da sind schon einige bei, die wirklich gute Freunde geworden sind und wo ich auch weiß, dass ich mit denen über wirklich alles reden kann.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich verstehe die Situation deines Bekannten gut. Es kann schon schwierig sein, wenn man mit Kollegen eng zusammenarbeitet und dann auch noch mit deren persönlichen Problemen konfrontiert wird. Auf der einen Seite möchte man helfen und Unterstützung bieten, aber auf der anderen Seite besteht auch die Gefahr, dass man sich zu sehr in Angelegenheiten einmischt, die eigentlich nichts mit der Arbeit zu tun haben.

In diesem speziellen Fall sehe ich es jedoch auch als problematisch an, dass die Kollegin deines Bekannten ihn um Rat in Liebesangelegenheiten fragt. Es handelt sich hier schließlich um Arbeitskollegen und nicht um enge Freunde oder Familienmitglieder. Es besteht also ein gewisses Risiko, dass sich der Konflikt auf die Arbeit ausweitet und es zu Unstimmigkeiten und Problemen kommt.

Ich persönlich würde mich deshalb in solchen Fällen lieber zurückhalten und keine Ratschläge geben. Wenn die Kollegin oder der Kollege jemanden zum Reden braucht, kann man zwar zuhören und mitfühlen, aber man sollte sich nicht zu sehr einmischen. Denn wenn man sich in die Angelegenheiten anderer einmischt, kann das schnell nach hinten losgehen und zu Unstimmigkeiten führen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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