Sich als Uni-Absolvent für FH-Stellen bewerben?
Mein Cousin hat vor kurzem seinen Bachelor an einer Universität abgeschlossen und ist aktuell am Schauen, wie viele Stellen es dafür überhaupt gibt. Alternativ würde er ab Herbst eben den Master an seiner Universität machen. Nun hat er eine sehr interessante Stelle für sich entdeckt, die bei einer Behörde in seiner Stadt ist. Dort wird laut Stellenausschreibung aber ausdrücklich ein FH-Absolvent verlangt und niemand von der Universität.
Nun hat er den Rat bekommen, sich einfach trotzdem zu bewerben und zu schauen, ob das eben klappt oder nicht. Meiner Erfahrung nach sind gerade die Behörden ziemlich pingelig in dieser Hinsicht. Wenn da nach einem FH-Absolventen explizit gesucht wird, heißt das normalerweise, dass kein Geld für einen Universitäts-Absolventen da ist, der in der Regel mehr verdient (und dass man jemanden mit mehr Praxis-Erfahrung sucht und keinen Theoretiker). Würdet ihr euch mit dem Abschluss der "falschen" Hochschule trotzdem bewerben? Oder bringt das eurer Meinung nach nichts und wäre nur reinste Zeitverschwendung?
Warum sollte das mit dem Geld zusammen hängen? Sicherlich kann er sich auf eine FH Stelle bewerben, aber er wird dann auch nur auf dem Niveau eines FH Absolventen bezahlt werden und bekommt nicht auf einmal ein Universitätsgehalt nur weil er höher abgeschlossen hat. Damit muss man dann halt rechnen und auch klar kommen, da das aber vielen nicht reicht auf die lange Sicht und Behörden für lange bzw. am besten für immer, die Stellen besetzen wollen, sucht man sich direkt am liebsten jemanden der sich dann nicht mehr Rar machen wird.
Bewerben kann man sich immer und bei Eignung wird man auch eingeladen und weiter befragt werden. Dort wird man dann auch darauf hingewiesen werden, dass es eben geringer bezahlt wird eben nur auf FH Niveau, und man keine Menschen sucht die alle 2 Jahre etwas neues machen sondern am liebsten direkt für immer und ewig. Das wird dem Bewerber klar gemacht und warum nicht?
Ich habe auch jemanden im Umfeld, der studiert hat und nun eine Ausbildung im mittleren technischen Dienst anfängt. Da war auch "nur" ein Realschulabschluss gefordert. Mit abgeschlossener Berufsausbildung, Berufserfahrung und Studium reichlich Überqualifiziert und hat dennoch die Zusage bekommen. Es wurde nur klar gemacht, dass man einen Wechsel nicht wünscht sondern festgelegt ist auf diese Bahn und als sie überzeugen konnte, dass es nicht ihr Wunsch ist, kam auch die Zusage.
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