Sich als Pate nur an Feiertagen beim Patenkind melden?

vom 07.12.2015, 10:44 Uhr

Mein Freund ist Pate eines kleinen Jungen und meldet sich eigentlich nur an Feiertagen bei diesem. Er ruft dann beispielsweise vor Ostern, Weihnachten und vor dem Geburtstag des Jungen an und fragt was er sich wünscht. Das Geschenk kauft er dann und oft sendet er es sogar, wenn er keine Zeit hat persönlich vorbei zu kommen. Meist fährt er aber selbst hin und verbringt dann einen halben Tag mit dem Patenkind.

Die Eltern meines Freundes finden das nicht sehr gut und versuchen ihn dauernd dazu zu motivieren, dass er auch häufiger zu dem Patenkind fährt und auch dann, wenn gerade kein Feiertag vor der Tür steht. Ein Pate wäre man schließlich nicht nur zu Weihnachten. Ich finde die Idee zwar auch gut, aber natürlich hat man auch selbst noch viel zu tun und kann nicht so häufig was mit einem Patenkind unternehmen.

Wie seht ihr das? Wie häufig habt ihr Kontakt zu eurem Patenkind? Seht ihr das Kind mehrfach im Jahr oder auch nur an den Feiertagen? Findet ihr es wichtig, dass man auch außerhalb der Feiertage viel Kontakt zum Patenkind hat?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und wenn dein Freund von Anfang an den Kontakt zu diesem Kind auf das Nötigste beschränken wollte, warum hat er dann überhaupt zugesagt, Pate zu werden?

Ich meine, ich erfülle die Kriterien für eine Patenschaft nicht und bin auch nicht von diesem Konzept überzeugt, aber wenn ich es wäre, würde ich nur eine Patenschaft zusagen, wenn ich absolut davon überzeugt wäre, sehr viel Zeit zu investieren um eine Bindung zu dem Kind aufzubauen. Darum geht es doch bei einer Patenschaft oder nicht? Den Eltern bei der Erziehung des Kindes zu helfen und seine Entwicklung zu fördern. Mit ein paar Geschenken pro Jahr ist es nicht erledigt und ich finde es ziemlich erbärmlich, wie sich dein Freund aus seiner Verpflichtung "freikauft".

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kenne Patenschaft eigentlich gar nicht anders als wie du es beschreibst. Meine Paten - ich hatte drei - haben sich auch eher auf Geschenke beschränkt und mir bei Festen etwas Geld zugesteckt usw. Aber ich finde das nicht schlimm, über die Geschenke habe ich mich ja gefreut.

Was will man denn als Kind mit einem Erwachsenen sonst großartig machen? Außer dass man sich mal besucht und eben an Feiertagen zusammen ist, hat doch ein Kind auch kein Interesse an Erwachsenen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Man sollte meiner Meinung nach kein Pate werden, wenn man sich nicht mit dem Kind beschäftigen möchte und da reicht ein halber Tag zu einem Feiertag meiner Meinung nach nicht aus. Bei einer Patenschaft geht es ja darum die Eltern bei der christlichen Erziehung zu unterstützen und dies kann man sicherlich nicht, in dem man fragt, was sich das Kind wünscht und sich dann ab und zu mal blicken lässt.

Man muss ja auch nicht immer hinfahren, aber man kann bei einem Kind, was in die Schule geht, beispielsweise mal Briefe schreiben oder auch mal anrufen und bei einem kleineren Kind kann man ja feste Daten ausmachen, wann man mal vorbeikommt. Mit der Patenschaft sollte man aber schon auch eine Pflicht eingehen sich auch um das Kind zu kümmern, wenn auch weitaus weniger als die Eltern es tun, aber man muss sich schon öfter mal sehen lassen, finde ich.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Sicherlich liegt es im Auge des Betrachters, ob es nun ausreichend, als Pate, wenn man sich nur vor den Feiertagen oder eben zu den Feiertagen meldet, um eine Geschenkidee zu bekommen und das Geschenk eben dem Patenkind per Paketdienst zukommen lässt. Und ansonsten keinerlei Kontakt zu seinem Patenkind pflegt. Oder, ob es eben dann nicht ausreicht, um ein richtiger Pate für sein Patenkind zu sein.

Ich persönlich bin schon der Meinung, dass ein Pate eben mehr Pflichten hat und sich auch mehr kümmern sollte, als sich nur an und vor den Feiertagen zu melden, um das Patenkind zu beschenken. Ich frage mich dann natürlich auch, warum man denn ein Pate werden wollte oder, warum man zugestimmt hat, ein Pate für ein Patenkind zu werden. Wenn man eigentlich genau wusste, dass man keine Zeit für das Patenkind hat oder opfern möchte oder desgleichen. Oder das Interesse eben auch nicht so groß ist.

Ich denke auch, dass man mehr Zeit mit dem Patenkind verbringen könnte, wenn man denn unbedingt möchte. Es lässt sich immer an irgendeinen Tag etwas Zeit finden, die man nutzen könnte, um Zeit mit seinem Patenkind zu verbringen. Es findet sich immer an einem Tag Zeit, wo man sein Patenkind zumindest besuchen gehen könnte, man muss an dem Tag ja nicht unbedingt etwas Bestimmtes unternehmen oder desgleichen. Und zumindest wäre es toll für das Patenkind, wenn der Pate an den Feiertagen Zeit findet, um das Geschenk dann zumindest persönlich abzugeben, die Zeit findet man doch sicherlich.

Ich wurde damals auch gefragt, ob ich Pate von einem kleinen Jungen werden wollte. Ich habe das aber eben abgelehnt, weil ich eben vorab wusste, dass ich der Aufgabe nicht gewachsen bin. Ich habe selber drei Kinder, wo ich eben auch meine ganze Zeit investiere und ich bin eben der Meinung, dass der Junge eine bessere Patentante abbekommen könnte. Zu dem hatte ich zu der Familie, vor allem zu dem Jungen, nicht so den Bezug, den man als Patentante haben sollte. Und bevor eben alle Personen unglücklich mit der Entscheidung am Ende sind, habe ich den Part eben einer anderen Person überlassen. Und ich denke, dass es die richtige Entscheidung war.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Oft ist es eben so, dass sich die Wege der Paten und der Eltern der Kinder trennen, sobald diese eine Zeit lange ein Familienleben haben. Nicht selten werden die damaligen besten Freunde der Eltern als Paten gewählt. Gerade dann, wenn die Paten aber selber keine Kinder haben, oder schon ältere Kinder, sind die gemeinsamen Interessen dann nicht mehr vorhanden.

Deshalb sehen es dann viele Paten nur als Pflicht an, sich wenigstens an Weihnachten, Ostern oder am Geburtstag zu melden, da man sonst eben schief angeguckt wird. Wenn man aber zu den Feiertagen präsent ist, dann sehen viele schon wieder darüber hinweg.

Ich finde das selber bei der Patin meiner Tochter sehr schön, da sie viel lieber unter dem Jahr gemeinsame Aktivitäten mit meiner Tochter unternimmt, als ihr riesige Geschenke zu machen. Sie gibt dann immer zu jedem Anlass Geld auf ein Konto und wenn mein Kind dann ein gewisses Alter erreicht hat, dann bekommt sie das Sparbuch mit dem gesparten Geld. Wenn ich dringend etwas brauche oder meine Tochter sich etwas wünscht, dann muss sie es nur äußern und bekommt es, jederzeit.

Da habe ich großes Glück, denn rundherum ist es wirklich zum Großteil so, dass die Paten fast immer nur bei den Feiertagen hier sind. ich selber habe keine Patenkinder, das wollte ich auch nicht, aber ich würde auch mit dem Patenkind Zeit verbringen, statt immer nur großartig an den Feiertagen die größten Geschenke zu machen, um mein schlechtes Gewissen zu verteidigen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kenne das Problem mit der Zeit sehr gut von mir und muss zugeben, dass mein Patenkind von mir auch nicht so viel hat, weil ich nicht direkt in der Nähe wohne und darum regelmäßige Besuche schwierig sind, wenn man immer erst mal 500 Kilometer weit fahren muss. Aber ich halte den Kontakt trotzdem nicht nur an den Feiertagen, sondern ich fahre auch zwischendurch immer mal hin und unternehme etwas mit meinem Patenkind.

Ich muss auch sagen, dass man mit der Patenschaft eine gewisse Verantwortung übernimmt, die man erfüllen muss. Und das besteht eben nicht nur darin, dass man dem Kind Wünsche erfüllt und Geschenke kauft, sondern auch und vor allem, dass man mal Zeit mit dem Kind verbringt und es kennenlernt. Darum muss ich sagen, dass ich mir diese Zeit auch gerne nehme, um mit meinem Patenkind zusammen zu sein und etwas zu unternehmen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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