"Shopping-Berater" ein zukunftsfähiges Modell?

Im Fernsehen lief neulich eine Dokumentation über einen "Shopping-Berater". Das sind Leute, die im Internet und vor allem in Zeitungen annoncieren und anbieten, einen bei einer ausgedehnten Shopping-Tour zu begleiten. Meist sind es ortskundige, die zusätzlich auch noch Tipps zu Läden geben können. Dies tun sie natürlich nicht umsonst, sondern werden dafür bezahlt nach Stunden.

Die Idee ist wohl, dass man so die Meinung eines unbekannten Dritten bekommt, für das Outfit, welches man sich ausgesucht hat. Der Shopping-Berater wartet also geduldig, bis man sich etwas ausgesucht und es anprobiert hat und gibt dann seine persönliche Meinung dafür ab. Dabei kann es schon mal relativ schonungslos zugehen. Beleidigt wird aber natürlich niemand.

Der Vorteil, mit dem das beworben wird, ist, dass man so eine Meinung eines Unbekannten zu hören bekommt, der einem auch so auf der Straße begegnen könnte. Man bekommt quasi für Geld Einblick in dessen Kopf. Zusatzleistungen sind eben die bereits erwähnten Orts-Tipps und ähnliches.

Das System ist auf jeden Fall interessant, weshalb ich glaube, dass das in der Zukunft nie ganz vom Markt verschwinden wird. Es ist eben vor allem für Menschen gedacht (jedenfalls kam das so in der Dokumentation rüber), die wissen wollen, was die anderen über den eigenen Kleidungsstil denken. Einem Individualisten, dem vollkommen egal ist, was die anderen denken und welchen Eindruckt er macht, würde sowas natürlich nichts bringen.

Wie findet ihr dieses Geschäftsmodell? Denkt ihr es ist sinnlos, oder könnt ihr auch den angeblichen Vorteil erkennen, den das System gegenüber der Shoppingtour mit dem Freund/der Freundin haben soll, der einen nur versucht, zu schonen? Würdet ihr die Dienste eines Shopping-Beraters auch mal in Anspruch nehmen wollen?

Ich habe nur gesehen, dass hier mehrere Läden genau nach so etwas suchen und offene Stellen haben. Aber in Anspruch nehmen würde ich das nicht, dass mich jemand durch den Einkaufsladen führt, mir verschiedene Dinge unter die Nase hält und mich zwingt dann hunderte Sachen zu probieren mit der Absicht, dass ich etwas kaufe ist nicht meines.

Zudem ich auch nicht sonderlich der Fan davon bin, mich in eine überfüllte Innenstadt oder ein Geschäft zu drücken und dort Sachen zu probieren. Mir ist die aufgezwungene Beratung teilweise schon zu viel, kaum betritt man einen Laden stürzen sich direkt mehrere Mitarbeiter auf einen und bieten ihre Hilfe an. Da braucht es nicht noch einen Guide, der mich von A bis Z durch die Abteilungen lotst.

Ich finde das eigentlich nicht so praktisch, wie es hier dargestellt wird. Sicherlich achtet man dann nämlich dennoch nur auf Trends oder hat Verträge mit den Geschäften am laufen, dass man nur teure Sachen empfiehlt. Meiner Meinung nach braucht das kein Mensch. Ehrliche Meinungen braucht man doch auch nicht immer, sondern muss nur in den Spiegel schauen und dann sieht man es doch. Wenn man sich gefällt ist es doch egal was andere Leute über einen denken. Außerdem macht es mit einer nahestehenden Person sicherlich mehr Spaß.