Seinem Arzt auf Facebook eine Freundschaftsanfrage schicken?

vom 04.10.2015, 22:03 Uhr

Mein Zahnarzt ist sehr aktiv bei Facebook. Ich habe mir seine offenen Postings angesehen, aber keine Freundschaftsanfrage geschickt.

Würdet Ihr Eurem Arzt auf Facebook eine Freundschaftsanfrage schicken? Dürfte der Arzt diese überhaupt annehmen oder verstößt dies gegen das Arzt-Patientenverhältnis? Würde sich der Arzt komisch vorkommen und die Freundschaftsanfrage eher ignorieren oder lieber ganz löschen?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Es gibt kein Gesetz, das eine Freundschaft zwischen Arzt und Patient verbietet. Mein erster Frauenarzt war ein Freund meiner Eltern. Er war öfter bei uns zu Abendessen eingeladen. Er hat auch geholfen, seine eigenen Enkel zur Welt zu bringen. Da war er ja sogar mit der Patientin verwandt oder in einem Fall angeheiratet verwandt.

Solange sich der Arzt also trotz Freundschaft oder Verwandtschaft an seine Schweigepflicht hält, spricht absolut nichts dagegen. Ich fand es wahnsinnig angenehm, meinen Frauenarzt persönlich zu kennen. Wir haben uns immer ganz locker unterhalten, wenn ich bei ihm war. Seit ich bei einem anderen Arzt bin, hasse ich die Termine.

Also meiner Meinung nach spricht überhaupt nichts dagegen, sich mit seinem Zahnarzt auf Facebook anzufreunden. Wenn man ihn als Menschen angenehm findet oder seine Post interessant sind. Sollte sich daraus eine wirkliche Freundschaft mit privaten Treffen entwickeln, ist das auch kein Problem. Du könntest den Mann sogar heiraten. Wer wartet denn auf Zahnarzttermine, wenn man einen daheim sitzen hat?

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich würde auch sagen, dass das unproblematisch ist. Allerdings würde ich es in so einem Fall bevorzugen, einfach beim nächsten Zahnarzttermin offen persönlich die Frage zu stellen. Das finde ich angenehmer, weil man dann Klarheit hat. Wenn man eine Freundschaftsanfrage stellt und jemand das auf Facebook ewig nicht beantwortet, weil man zum Beispiel auf dem Bild im Netzwerk nicht erkannt wurde oder so, dann kann das schon zu Missverständnissen führen. Ein direktes Gespräch würde ich da wegen einer klaren Aussage in Sekundenschnelle bevorzugen.

Zudem kommt es vielleicht auch darauf an, welche Art das Profil hat. Manche Firmen repräsentieren sich ja direkt als Firma auf Facebook. Das könnte auch ein Zahnarzt machen und sich dort mit seinen Patienten vernetzen. Wenn du aber auf den ersten Blick siehst, dass alle auf seiner Freundesliste zur Familie gehören, dann würde ich eher davon absehen, mich da zusehr auf eine Hoffnung zu versteifen, dass er jeden Patienten auf die Liste setzt, den er sympathisch findet.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich denke, dass man da zwischen Privat und Arbeit unterscheiden muss und das wird ein Arzt sicherlich auch machen. Ich glaube aber auch nicht, dass ich einem meiner Ärzte bei Facebook eine Freundesanfrage senden würde. Ich möchte doch, dass eben nicht jeder mein Profil einsehen kann. Ich würde es daher schon komisch finden, wenn mein Arzt da Zugriff hätte. Immerhin hab ich ja Privat eigentlich nichts mit den Ärzten zu tun und suche sie eben nur bei gesundheitlichen Fragen oder Problemen auf.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das mit dem Profil stimmt sicher, aber man kann ja eigentlich alles für gewisse Freunde freigeben. Ich habe sehr viel in meinem Profil gesperrt. Das lustige ist, dass mir Facebook diesen Arzt jeden Tag als Freundschaftsvorschlag ganz oben listet und das erinnert mich ständig an meinen Arzt. Wahrscheinlich geht es ihm genauso, wenn Facebook das bei ihm auch so macht.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


celles hat geschrieben:Das lustige ist, dass mir Facebook diesen Arzt jeden Tag als Freundschaftsvorschlag ganz oben listet und das erinnert mich ständig an meinen Arzt. Wahrscheinlich geht es ihm genauso, wenn Facebook das bei ihm auch so macht.

Das Lustige ist, dass er 1000e Patienten hat und dann irgendein Gesicht als Vorschlag sieht. Das "irgendein Gesicht" kannst du sein oder Lieschen Müller von nebenan oder eben auch jemand, den er nicht nur durch seine Praxis kennt. Für ihn ist die Person jemand, mit dem er zwar beruflich zu tun hat und den man auch kennt, aber für dich ist er eben DEIN Zahnarzt. Manche Ärzte kennen ihre Patienten nicht mal, wenn sie diese auf der Straße sehen und wenn es noch ein Arzt in einer Großstadt ist, dann ist es eben irgendjemand.

Ich schicke nicht jedem, der mir angezeigt wird eine Freundschaftsanfrage. Diese Anzeige ist dich nur da, weil irgendjemand in deiner Freundesliste mit ihm "befreundet" ist und da kommt dann, dass du diese Person auch kennen müsstest und du ihn praktisch adden kannst. Aber es ist keine Aufforderung vom Arzt, dass du ihn adden sollst. Wenn ich jeden adde, der mir vorgeschlagen wird, hätte ich viel zu tun.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe mich auch schon gut mit Ärzten verstanden. Gerade mein Frauenarzt ist eigentlich ein ganz netter Mensch, der mir auch schon etwas von seiner Familie erzählt hat, aber dennoch sind das ja keine Freunde. Bei Facebook würde ich auch nur adden, wen ich persönlich kenne und das auch nicht mal bei Freunden, die ich jeden Tag sehe, sondern welche die in meiner alten Heimat leben, zu denen habe ich nämlich weniger Kontakt und da kann man über Facebook super in Verbindung bleiben. So nutze ich gerne Facebook, aber nicht für aktuelle Freunde oder gar Ärzte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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