Seid ihr im Homeoffice schon mal kontrolliert worden?

vom 12.04.2022, 14:43 Uhr

Viele Menschen mussten oder müssen immer noch ihrer beruflichen Tätigkeit im Homeoffice nachgehen und im Netz kursieren einige Beiträge darüber, ob und wie man von dem Chef oder der Firma allgemein, auf seine heimische Tätigkeit hin, kontrolliert werden dürfte.

Grob gesagt, hat sich da die Meinung herauskristallisiert, dass Kontrollen im Homeoffice wohl zulässig sind, aber nicht ohne vorherige Anmeldung. Was meint ihr zu dieser Thematik? Wann und wie sind derartige Kontrollen zulässig, würdet ihr dieser unumwunden zustimmen oder seid ihr schon mal im Homeoffice kontrolliert worden?

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» Lupenleser » Beiträge: 1125 » Talkpoints: 850,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Homeoffice gab es bei uns in den letzten zwei Jahren nur coronabedingt und auch nur temporär beschränkt auf maximal zwei Tage in der Woche. Kontrollen gab es diesbezüglich allerdings bei uns nie, obwohl ich in einem datenschutzrechtlich hochsensiblen Bereich arbeite. Hätte es Kontrollen gegeben, wären die vermutlich nicht nur bei mir zu hundert Prozent konform zu den eigentlichen Homeoffice-Richtlinien gewesen.

Ich habe an Homeoffice-Tagen wahlweise am Couch- oder Esstisch gearbeitet und theoretisch hätte mir sowohl mein Partner als auch meine Tochter in den Computer schauen können, was ich da schreibe. Abgesehen vom Aspekt des Datenschutzes war dieser Platz auch mit Sicherheit kein richtiger "Arbeitsplatz" was die richtige Sitzhaltung etc. angeht.

Was mein Arbeitspensum betrifft, war dieses immer nachweisbar, da ich gewisse Aufträge bekommen habe, die einfach in bestimmter Zeit fertig sein mussten. Diesbezüglich konnte man also nicht schummeln und sich einen entspannten Tag zuhause machen. Eine Kontrolle war deswegen also nicht notwendig.

Neben diesem Corona-Homeoffice gibt es bei uns auch die Möglichkeit Telearbeit zu beantragen. Für die Genehmigung des Telearbeitsplatzes gibt es tatsächlich strengere Vorschriften. Man benötigt da einen separaten Raum/Büroarbeitsplatz, welcher auch bestimmten Vorschriften entsprechen muss. Außerdem bekommt man tatsächlich einmal Besuch, wo dann die Gegebenheiten gesichtet und überprüft werden.

Ich denke, dass das meinem Arbeitgeber schon bewusst war, dass nicht jeder die perfekten Homeoffice-Bedingungen zuhause hat und da situationsbedingt auf Kontrollen verzichtet wurde.

Kontrollen finde ich okay, insofern sie begründet und angekündigt sind. Wenn es zum Beispiel darum geht, dass eine bestimmte Datenschutzsicherheit gewährleistet sein muss, dann finde ich, darf durchaus geschaut werden, ob man die Möglichkeit hat sich "abzuschotten" und sensible Daten unter Verschluss halten kann. Wie gesagt, in meiner Wohnungssituation wäre das zum Beispiel kaum bis gar nicht möglich.

Wenn der Verdacht bestehen würde, dass ein Mitarbeiter nicht arbeitet sondern sich im Garten oder sogar auswärts trotz vorhandener Arbeit einen fröhlichen Lenz macht an Homeofficetagen, dann fände ich auch eine unangekündigte Kontrolle gerechtfertigt.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


In meinem speziellen Fall kann ich mir gar nicht so recht vorstellen, wie ich mir eine "Kontrolle" im Homeoffice vorstellen soll. Dass mein Chef in meiner Privatwohnung vor der Tür steht und sehen will, ob mein Bürostuhl auch ergonomisch ist? Bei einer Anreise von 85 km einfach kann ich mir nicht vorstellen, dass dessen Chef wiederum eine Dienstreise einzig zur Inspektion von Frau Gerberas Küchentisch bewilligt.

Oder geht es um die "Kontrolle", ob und wie viel man arbeitet? Das sieht man in meinem Fall ganz einfach an den Login-Daten auf den Büro-Server und auf etliche andere Arten. Wenn ich mich einlogge und wieder ins Bett gehe, merkt es mein Chef daran, dass ich auf Chatnachrichten nicht oder verspätet reagiere oder auch mal ein spontan einberufenes Meeting verpasse. Und letzten Endes hat meine Arbeit ja auch Ergebnisse, deren Ausbleiben Fragen aufwerfen würde. Es handelt sich also eher um eine subtile Form der Kontrolle, wenn man so will, die mich tagtäglich an den heimatlichen Schreibtisch bannt.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Was sollte da jetzt genau kontrolliert werden? Wie der Arbeitsplatz eingerichtet ist? Oder wie man arbeitet? Einrichtung des Arbeitsplatzes macht natürlich schon Sinn wenn man wie ich dauerhaft einen Teil seiner Arbeit von zu Hause aus erledigt. Aber in dem Fall macht es doch wohl überhaupt keinen Sinn mit einer "Kontrolle" zu kommen. Was Sinn macht ist eine Beratung, im Dialog mit dem Mitarbeiter. Und bei den temporären Arbeitsplätzen zu Hause wegen Corona hätte man so etwas eh nicht leisten können.

Und was willst du an meiner Arbeit kontrollieren? Ich muss doch selber schauen, dass ich ordentliche Arbeit abliefere, Termine einhalte und so weiter. Bei uns gibt es schon Absprachen bezüglich Arbeitszeiten und Erreichbarkeiten, aber auch da setzt man auf die Intelligenz der Mitarbeiter. Es würde nie jemand auf die Idee kommen Sonntags vor der Tür zu stehen um zu kontrollieren, dass man ja die Finger von der Arbeit lässt und nicht doch heimlich eine E-Mail beantwortet.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Vor allem in meinem Job kann ich mir eine wirkliche Kontrolle im Home-Office ebenfalls nicht vorstellen. Ich muss auch sagen, dass es keine wirklich festen Arbeitszeiten gibt, lediglich, dass man bei Meetings anwesend sein muss. Ansonsten könnte ich meine Stunden auch sehr früh morgens absolvieren oder aber in den späten Nachmittagsstunden. Hier wäre es sehr schwer eine wirkliche Kontrolle einzuführen, da diese Zeiten schon innerhalb der Belegschaft sehr unterschiedlich sind.

Was ich bereits aus anderen Unternehmen gehört habe war, dass die Zeit in bestimmten Messengern dokumentiert wurde. Hierzu gibt es bei Zoom beziehungsweise auch Teams entsprechende Funktionen, mit welchen man Meeting- oder auch Online-Zeiten dokumentieren kann. Ich und ebenso mein Chef halten solche Funktionen aber nicht unbedingt für aussagekräftig. Für einen Beruf in denen es nicht nur um den Aufenthalt in entsprechenden Tools geht, können diese auch einmal geschlossen werden - in meinen Augen ist das auch sehr wichtig für die Konzentration.

Ansonsten kenne ich mich gar nicht damit auf, ob der Arbeitgeber auch wirklich unangemeldet vor der Haustüre stehen kann und kann mir das ehrlich gesagt gar nicht vorstellen. Für mich persönlich wäre das kein Problem, da ich sehr genau weiß, dass ich Zuhause mindestens genauso viel arbeite wie im Büro. Eher ist es so, dass ich Zuhause mal noch eine Überstunde mehr mache, da ich am späten Nachmittag nochmal in den Laptop schaue. Was Pausenzeiten betrifft, gibt es diese im Home-Office bei mir nicht viel anders als im Büro.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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