Schlimm, Pille jahrelang ohne Untersuchung zu nehmen?

vom 20.11.2014, 23:15 Uhr

Ich habe die Pille vor mittlerweile etwa sieben Jahren verschrieben bekommen, wobei ich nicht gleich untersucht wurde. Ich habe die Pille aufgrund von Hautunreinheiten und unregelmäßiger Periode bekommen und mein Frauenarzt hatte mit mir zu einem späteren Zeitpunkt einen Termin zur Untersuchung abgemacht. Da bin ich dann allerdings nicht erschienen, weil mir irgendetwas dazwischen gekommen ist. Allerdings hatte ich die Pille bis heute immer problemlos verschrieben bekommen, auch wenn ich mich bis heute nie habe untersuchen lassen und mein Arzt hat die Untersuchung scheinbar völlig vergessen.

Da ich wirklich nicht scharf darauf bin, mich untersuchen zu lassen, habe ich in all den Jahren auch nie wieder einen weiteren Termin zur Untersuchung vereinbart. Stattdessen war ich jedoch immer wieder mit irgendwelchen Kleinigkeiten beim Frauenarzt, was auch immer problemlos geklappt hat und auf die Untersuchung wurde ich auch nie angesprochen.

Ich glaube nicht, dass ich mich jemals freiwillig untersuchen lassen werde, sofern es keinen richtigen Grund dafür gibt. Ich habe allgemein schon panische Angst vor Ärzten und lasse mich nicht gerne von fremden Menschen anfasse und wenn ich daran denke, mich komplett beim Frauenarzt ausziehen und mich untersuchen lassen zu müssen, bekomme ich schon nasse Hände. Außerdem sehe ich momentan auch einfach keinen Grund dafür, auch wenn alle meine Freunde immer völlig entgeistert und entsetzt reagieren, wenn ich ihnen meine Geschichte erzähle.

Ist es schlimm, wenn man die Pille jahrelang nimmt, ohne sich untersuchen zu lassen? Ist es wirklich notwendig, sich beim Frauenarzt untersuchen zu lassen, wenn man keine Beschwerden hat?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Lässt du dir dann wenigstens bei Hausarzt oder anderswo den Blutdruck messen und ab und an ein Blutbild anfertigen oder so? Denn sicher hast du auch schon gehört, dass manche Frauen mit manchen Pillen ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle haben. Gerade auch dann, wenn sie rauchen und / oder übergewichtig sind. Ob das bei dir zutrifft, weiß ich nicht. Aber da jeder Körper anders ist und künstliche Hormone anders verträgt, kann auch theoretisch eine Nebenwirkung eintreten, ohne dass du weitere Risikofaktoren hast. Das kann auch schon ganz junge Frauen treffen. Und Veränderungen am Blut oder Blutdruck merkt man nicht automatisch ohne Untersuchung.

Wenn du solche Panik vor dem Besuch beim Gynäkologen hast, würde ich dir raten, eine Frauenärztin zu suchen. Das ist einfacher, sich von einer Frau untersuchen zu lassen, als von einem Mann. Und komplett ausziehen muss man sich auch nicht. Das nur so am Rande.

Ich finde nur deinen Arzt höchst ungewöhnlich. Mir ist da kein Frauenarzt in meiner Vergangenheit untergekommen, der die Pille verschrieben hätte, ohne nicht vorher mal zu untersuchen. Zumindest muss ja vorher fest gestellt werden, ob die Frau schwanger ist, damit man nicht versehentlich schwanger die Pille nimmt.

Ob es nun schlimm ist, dass du so lange die Pille am Stück nimmst, das wird dir nun wohl nur dein Facharzt sagen können. Früher, als die Pille als Verhütungsmittel recht neu am Markt war und noch höher dosiert als heute, da hat man wohl Frauen zu regelmäßigen Pillenpausen geraten. Heute ist das wohl nicht mehr automatisch nötig. Aber Rückschlüsse kann man daraus nicht ziehen.

Übrigens solltest du überlegen, wie du deine Ängste Stück für Stück überwinden kannst. Das scheint mir fast ähnlich wichtig. Je älter du wirst, desto mehr Zipperlein kommen. Dann muss man zum Arzt, früher oder später altersbedingt. Oder spätestens wenn man ein Kind bekommt, muss man sich zumindest dem Kind zu lieben wenigstens von einer Hebamme untersuchen lassen. Auch das muss man aushalten. Denn so lange es nur um deinen Körper geht, wenn du so ein Risiko auf dich nimmst, ist das deine persönliche Sache. Wenn du aber wegen deiner Ängste wichtige Vorsorgeuntersuchungen in einer Schwangerschaft nicht wahr nehmen würdest, dann wäre das dem Kind gegenüber unfair.

Vielleicht würde es dir ja helfen eine gute Freundin mit zu nehmen, für den wie auch immer von dir befürchteten Ernstfall zur Unterstützung? Oder einfach beim Arzt deine Angst ganz offen ansprechen, so dass die Ärzte entsprechend sensibel reagieren können und dich da abholen können, wo du nicht klar kommst? Manchmal hilft es, wenn ein Arzt einem genau erklärt was er warum genau macht, so dass man sich nicht so hilflos ausgeliefert fühlt. Ein fürsorglicher Arzt sollte das können.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich finde es unverantwortlich, dass ein Arzt das Rezept ohne Untersuchung überhaupt heraus gibt und das ist auch nicht Sinn der Sache. Der Frauenarzt meiner Tochter gibt immer Halbjahresrezepte. Aber er gibt das nächste Rezept nur heraus, wenn sie auch zur Untersuchung kommt. Ist sie verhindert, dann bekommt sie ein Monatsrezept und einen Termin zur Untersuchung, damit sie eben nicht ohne Pille da steht. Die erste Pille bekam sie auch ohne Untersuchung, weil man wohl junge Mädels nicht gleich mit einer Untersuchung abschrecken will. Aber das Folgerezept bekam sie nur mit Untersuchung.

Ich kenne das auch gar nicht, schon früher war es so, dass eine Untersuchung Voraussetzung für das Rezept war und bei meinem Frauenarzt steht ein Schild an der Anmeldung, dass ein Rezept der Pille nur mit vorheriger Untersuchung ausgegeben werden darf. Wenn es also nicht so schlimm ist, wenn man die Pille jahrelang ohne Untersuchung nimmt, dass würde das wohl nicht gemacht werden.

Und ja, ich finde das schlimm. durch die künstliche Hormonzugabe können auch Tumore entstehen. Die Pille kann Unterleibskrebs oder Brustkrebs verursachen und deswegen sollte man sich auch untersuchen lassen. Zu viel Hormone, die man ja durch die Pille dem Körper gibt, sind niemals gut für den Organismus und deswegen ist eine Untersuchung auch wichtig.

Du schreibst, dass du für Kleinigkeiten beim Frauenarzt warst. Hat er dich da nicht untersucht? Hat er dir dann nur in die Augen gesehen? Mit welchen Kleinigkeiten geht man denn ohne Untersuchung zum Frauenarzt? Und einen Krebsabstrich machen zu lassen, um sicher zu sein, dass nichts ist und die Brust abtasten zu lassen um sicher zu sein, dass nichts ist, ist wohl auch keine so schlimme Untersuchung.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Du schreibst, dass du für Kleinigkeiten beim Frauenarzt warst. Hat er dich da nicht untersucht? Hat er dir dann nur in die Augen gesehen? Mit welchen Kleinigkeiten geht man denn ohne Untersuchung zum Frauenarzt?

Ich war einige Male beim Frauenarzt, um beispielsweise zu fragen, ob meine Pille (hoch dosiert) sich denn problemlos über einen längeren Zeitraum nehmen lässt oder ob sich bestimmte Medikamente mit ihr vertragen. Dabei hat er dann einfach mit mir geredet und mir versichert, dass alles im grünen Bereich ist und dass ich mir da absolut keine Sorgen machen müsste.

Ansonsten war ich auch noch wegen Blasenentzündungen dort, wobei da auch nie die Sprache auf eine normale Untersuchung gekommen ist, sondern es wurde einfach nur mein Urin untersucht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



So einen Arzt würde ich nicht wieder aufsuchen, das ist ja katastrophal. Ein Arzt kann solche Dinge nicht einfach verschreiben ohne den Körper auch im Blick zu haben. Gerade die Pille kann sich doch sehr schlecht auf den Körper auswirken und so muss man das schon im Blick behalten und da muss der Frauenarzt eben auch mal Untersuchungen machen. Solche Ärzte sind nur auf dein Geld aus, weil sie das Geld mit der Pille machen, sind aber nicht interessiert an deiner Gesundheit, sonst würden sie das so nicht laufen lassen, deswegen würde ich da nicht mehr hingehen.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


trüffelsucher hat geschrieben:Wenn du solche Panik vor dem Besuch beim Gynäkologen hast, würde ich dir raten, eine Frauenärztin zu suchen. Das ist einfacher, sich von einer Frau untersuchen zu lassen, als von einem Mann. Und komplett ausziehen muss man sich auch nicht. Das nur so am Rande.

Ich empfinde in dieser Hinsicht genauso wie Prinzessin_90, ich bekomme regelrechte Panikattacken, wenn ich zur Untersuchung beim Frauenarzt muss und es spielt bei mir auch absolut gar keine Rolle, dass ich eine Frau als Arzt habe und das schon seit mehreren Jahren. Ich kenne sie, ich vertraue ihr, aber trotzdem kriege ich jedes Mal Herzrasen, schweißnasse Hände und Panikattacken.

In so einem Zustand wird da immer der Puls gemessen, sodass ich immer die Befürchtung habe, dass der Puls zu hoch ist. Wenn der Blutdruck nämlich zu hoch ist, dann kann es sein, dass man die Pille nicht bekommt. Komischerweise habe ich immer so einen beschleunigten Puls bei der Frauenärztin, sodass sie gar nicht weiß wie er normalerweise aussieht, im Ruhezustand. Da kann natürlich schnell der Eindruck entstehen, dass ich grundsätzlich Bluthochdruck habe und dass es besser wäre, mir die Pille deswegen nicht zu geben wegen den möglichen Nebenwirkungen wie beispielsweise Schlaganfall etc.

Bisher war ich immer haarscharf an der Grenze, sodass ich die Pille immer gerade so bekommen habe. Ich kann dir versichern, dass es überhaupt keinen Unterschied macht, bei einer Frau fühlt man sich generell nicht besser als bei einem Mann. Das wird immer so gesagt, aber das stimmt überhaupt nicht. Ich habe dennoch Panikattacken unabhängig vom Geschlecht und unabhängig vom Arzt und es spielt auch gar keine Rolle, wie lange ich diesen Arzt schon kenne und ihn aufsuche.

Ich kann dich schon verstehen, Prinzessin_90, ich habe sehr lange versucht, diese Untersuchungen zu meiden. Ich hatte einmal sogar Probleme mit meiner Blase und musste deswegen einen Ultraschall machen lassen. Obwohl ich mich dafür nicht ausziehen musste, sondern eben nur die Hose etwas runterziehen musste, habe ich total die Panikattacken gehabt.

Das ist total schlimm bei mir und es ändert sich auch gar nichts, wenn ich häufiger solche Situationen gezielt aufsuche wie eine Konfrontationstherapie. Nur habe ich bei meiner aktuellen Gynäkologin gar keine andere Wahl, sie ist da sehr konsequent und ich krieg das Folgerezept der Pille auch nur dann, wen ich mich habe untersuchen lassen. Es ist dann zwar richtig schlimm für mich, aber ich verstehe es und ich finde es auch richtig von ihr. Wenn mal etwas sein sollte, dann ist es besser, dass man früher darüber Kenntnis hat als später.

Meine Tante lässt sich regelmäßig untersuchen, auch schon lange bevor sie ein zweites Kind haben wollte. Dabei wurde dann eine kleine Zellwucherung festgestellt, sodass sie schon Angst hatte, Krebs zu haben. Erst als sich diese Wucherung nicht negativ verändert hat und es sich auch als kein Krebs herausgestellt hat, hat sie an einem zweiten Kind gearbeitet.

Ich finde das besser so und stelle mir das richtig schlimm vor, wenn man schwanger ist und dann gleichzeitig Krebs festgestellt wird und man sich dann entscheiden muss, ob man das Kind abtreibt und dann eine Chemotherapie macht oder das Kind austrägt ohne Therapie und dann riskiert, am Krebs zu sterben. Solche Fälle sind zwar in der Minderheit, aber es gibt sie.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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