Rentenbeginn wegen ein paar Euro mehr aufschieben?

vom 30.11.2017, 15:20 Uhr

In einem Rentenratgeber habe ich gelesen, dass es sich auszahlt, wenn man seinen möglichen Rentenbeginn nach hinten verschiebt und weiter arbeiten geht. Irgendwie ist das ja auch folgerichtig, aber lohnt es sich denn wirklich, wenn man ein oder zwei Jahre länger arbeitet? Würdet ihr denn wegen ein paar Euro mehr, länger arbeiten und euren Rentenbeginn nach hinten verschieben?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn es nur ein paar Euro wären. Aber es sind erheblich höhere Summen. Man bekommt weitere Rentenpunkte und dazu noch einen Zuschlag von 0,5 Prozent auf die Rente. Nehmen wir an, A verdient aktuell rund 3.100 Euro pro Monat und geht nicht in Rente, obwohl er die Regelaltersgrenze erreicht hat.

Dadurch bezahlt A weiter Rentenversicherungsbeiträge und erhält, da er das aktuelle Durchschnittseinkommen erhält, einen Rentenpunkt pro Jahr. Nehmen wir weiter an, A hätte zum Renteneintrittsalter 900 Euro Rente erhalten. Allein durch die längere Beitragszahlung werden aus den 900 Euro nach einem Jahr rund 929 Euro. Dazu kommt jetzt aber noch ein Zuschlag von 0,5% pro Monat längerer Erwerbstätigkeit, das macht nach einem Jahr eine Steigerung von 6%. Das sind nochmal gut 55 Euro, also gesamt 984 Euro.

Wenn A es jetzt zwei Jahre durchzieht, dann sind es bei dem Einkommen zwei Rentenpunkte mehr, also 958 Euro Rente plus jetzt 12% Zuschlag, der ist nämlich nicht begrenzt. Das sind rund 114 Euro. Aus 900 Euro Rente wird in diesem Beispiel durch zwei Jahre Mehrarbeit 1.072 Euro. Gerade wenn jemand nicht viel Rente erwarten kann, macht das trotz Krankenversicherung eine Menge aus. Wer also noch fit ist und noch gerne arbeitet, der profitiert durchaus.

Und es möchte nicht jeder zur Regelaltersgrenze den Griffel fallen lassen. Wer schwer körperlich arbeitet, kommt wahrscheinlich gar nicht so weit. Aber manch Schreibtischtäter ist gesund und motiviert und will gar nicht in den Ruhestand. Da bietet sich das also durchaus an.

» cooper75 » Beiträge: 13336 » Talkpoints: 500,20 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Mein Schwiegervater macht das gerade. Ich finde das eher wenig sinnvoll. Er arbeitet seit er 14 Jahre alt ist auf Baustellen und nun eben immer noch. Er will zum einen mehr Geld in seiner Rente haben, aber ich glaube auch, dass er nicht ohne diese Arbeit leben kann. Ich finde eher wenig sinnvoll wegen ein paar hundert Euro eventuell noch Jahre länger zu arbeiten und dann nie eine Rente zu erleben.

Ich meine das Leben ist endlich und daher muss man auch wissen, wann man aufhören sollte um noch etwas Zeit für sich zu haben. Bei den heutigen Renten ist es sicherlich nicht einfach da los zu lassen und mit wenig Geld auskommen zu müssen, aber man muss auch mal an sich denken und an das eigene Ende.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es kommt darauf an, ob einem der Beruf Spaß macht oder nicht. Ich kenne einige Leute, die gerne zumindest Teilzeit weitergearbeitet hätten, aber nicht durften. Man kann diese Frage so pauschal gar nicht beantworten. Ich bin für ein flexibles Eintrittsalter.

Mein Onkel war froh, mit 63 Jahren und Abschlägen in Rente gehen zu können. Er hat jetzt einen Zuverdienst mit einem Minijob, der ihm Spaß macht, und spart davon privat etwas für seine Rente. Diese Möglichkeit sollte man auch bedenken.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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