Plan zur Absicherung vorbereiten falls man arbeitslos wird?
Ich habe als Kind mitbekommen, wie ein Onkel,der ja eigentlich Ingenieur ist, erst aus dem Unternehmen, in dem er jahrelang gearbeitet hat, entlassen wurde und dann nie mehr so richtig dauerhaft eine Stelle bekommen hat. Das Problem, dass Ingenieure, die in der DDR studiert haben, keine Jobs mehr finden, wird auch hier angesprochen. Und wenn man das als Kind so mitbekommt, dann hat das natürlich einen prägenden Einfluss.
Ich habe auch einige Zeit lang, als ich noch zur Schule ging, damit gerechnet, dass ich später keinen Job bekomme und mir schon gedanklich vorgestellt, wie ich mal damit zu tun habe, mich vor den Maßnahmen der Arbeitsagentur zu drücken. Mein Onkel war ja von dem, was das Arbeitsamt so von ihm wollte, nicht so begeistert und hat das Bild vermittelt, dass das jeden treffen kann.
Nun kam es anders, ich habe studiert und obwohl es nicht ganz so einfach war, nach dem Studium eine Stelle zu finden und der erste Job nach dem Studium nicht so toll war, würde ich sagen, dass ich inzwischen mehr oder weniger beruflich etabliert bin und dass ich nicht damit rechne, dass in nächster Zeit meine Haupteinkommensquelle wegfällt.
Aber aus der Erfahrung heraus bin ich schon bestrebt, mich so abzusichern, dass ich im Falle der Arbeitslosigkeit keine Probleme habe. Es kann mir ja auch passieren, dass das, was ich selbstständig machen, irgendwann nicht mehr gefragt ist oder dass mein Nebenjob mal wegfällt. Kann passieren, vielleicht nicht heute oder morgen, aber es könnte irgendwann mal passieren.
Mein Onkel hat ja auch so viel gespart, dass er mehr oder weniger davon leben und die Zeit bis zur Rente überbrücken kann. Das Problem ist nur, dass die Summe insgesamt so gering ist, dass er sehr sparsam leben muss und er hat vielleicht auch keine so wahnsinnig hohe Rente zu erwarten, weil er ja viele Jahre arbeitslos war. Es wäre natürlich besser, wenn er so viel hätte, dass er davon auch noch seine Rente aufstocken kann und richtig bequem leben könnte.
Daher ist es generell im Leben mein Plan, durch Sparen, aber auch durch Vermietung mich so abzusichern, dass ich auch ohne Job leben kann. Wobei ich ohnehin plane, irgendwann mal nicht mehr in Vollzeit zu arbeiten, sondern nur noch 2-3 Tage in der Woche und bis dahin müsste meine Absicherung stehen.
Bisher habe ich etwa ein Fünftel davon geschafft und wenn ich so weiter verdiene wie jetzt, dann brauche ich noch ca. 8 Jahre, damit ich abgesichert bin. Dann wäre ich Ende 30, also auch schon nicht mehr so jung. Ich habe dafür extra mal eine Excel-Tabelle angelegt, um zu berechnen, unter welchen Bedingungen ich zu welchem Zeitpunkt genug hätte, um nicht mehr auf einen Job angewiesen zu sein.
Wie ist das bei euch? Habt ihr auch Planungen dazu entwickelt, wie ihr ohne Job leben könntet? Oder würdet ihr dann auf ALG II zurückfallen?
Zu deinem Onkel habe ich ja in dem anderen Thread schon etwas gesagt, deswegen möchte ich dazu hier gar nicht mehr so viel schreiben. Tatsache ist aber, dass es im Osten nur wenig Ingenieursarbeitsplätze gibt. Es hat also nichts mit dem Studium in der DDR zu tun, sondern mit der gegenwärtigen Arbeitsmarktsituation.
Meine Strategie gegen Arbeitslosigkeit ist nicht, mir einen möglichst großen Geldpuffer anzulegen, so dass ich Langzeitarbeitslosigkeit überbrücken kann. Ich halte es für viel wichtiger, mir eine gute Ausgangsposition zu verschaffen, um möglichst schnell wieder einen Job zu finden.
Für mich heißt das zum Beispiel, dass ich mich nicht örtlich völlig binde. Ich nehme lieber einen weiteren Umzug in Kauf, als dass ich länger arbeitslos bleibe. Ich wohne zwar jetzt in einer Region, in der quasi Vollbschäftigung herrscht, trotzdem müsste ich bei einem Jobwechsel wahrscheinlich umziehen, weil mein Beruf in dieser Region recht selten ist. Im besten Fall müsste ich zwar nur 50km umziehen, aber es können auch leicht 200-300km daraus werden.
Außerdem beobachte ich den Arbeitsmarkt recht genau. Falls ich gekündigt werde, würden mir auf Anhieb 10 Firmen einfallen, die aktuell Leute mit meiner Qualifikation suchen. Meinen Lebenslauf halte ich sowieso fast permanent aktuell, so dass die Bewerbungen spätestens einen Tag später verschickt wären.
Außerdem suche ich mir meine Stellen so heraus, dass ich möglichst nahe an Trendthemen dran bin. Zugegeben hatte ich bei meiner ersten Stelle da etwas Glück, aber nachdem ich das erkannt habe, habe ich daraus ein Prinzip gemacht. So bin ich mir sicher, dass meine Qualifikation auch von ausreichend vielen Firmen gebraucht wird. Genau das vernachlässigen viele Ingenieure und Naturwissenschaftler und wundern sich, dass sie auf dem Abstellgleis landen.
Was bei mir, ähnlich wie bei deinem Onkel, noch dazu kommt ist die Tatsache, dass ich meinen Job wahrscheinlich nicht bis ins hohe Alter ausüben kann, weil ich irgendwann von jüngeren Kollegen überholt werde. Dem bin ich mir aber bewusst und beobachte ältere, erfolgreiche Menschen in meinem Umfeld und überlege mir, wie ich meine Karriere so ausrichten kann, dass ich später in einer ähnlichen Position lande.
Einen Geldpuffer habe ich natürlich auch, weil ich meinen Lebensstandard so ausgelegt habe, dass ich auch mit Arbeitslosengeld ohne Einschränkungen halten kann. Das bedeutet natürlich, dass ich jetzt zum Beispiel eine viel kleinere Wohnung habe als ich mir tatsächlich leisten könnte. Aber es reicht mir und ich empfinde es nicht als Entbehrung.
Der Geldpuffer entsteht dadurch aber automatisch und ich könnte schon locker zwei Jahre ohne jegliches Einkommen ohne Einschränkungen leben. Aber das ist nur ein Nebeneffekt und gehört nicht zu meiner Absicherung.
Ich stelle es mir sehr stressig vor, wenn man immer schauen muss, wo man im Notfall unterkäme und was man machen könnte, um immer mit dem eigenen Wissen up to date zu sein. Ich könnte mir das gar nicht so richtig vorstellen, aber ich arbeite auch in einem Bereich, indem sich nicht wahnsinnig viel ändert. Ich denke, in 10 Jahren wird es in meiner Branche auch nicht anders sein als heute.
Ich mache ab und an eine Weiterbildung mit, aber eher deswegen, weil das in der Firma, in der ich arbeite, eben gerne gesehen wird, dass man sich ab und an weiterbildet, wirklich brauchen tut ich das nicht und es ist auch nicht so, dass man da wirklich etwas Neues lernt.
Mir reicht auch eine kleine Wohnung, denn was soll ich mit vielen Räumen? Die muss man dann nur sauber machen. Zudem bin ich Einzelkind und da gehört mir ja das Haus meiner Eltern auch irgendwie. Ich verbrauche pro Monat derzeit rund 800 EUR und das, was ich bisher gespart hab, würde dann ungefähr für 10 Jahre reichen. Also es ist noch keine Dauerlösung. Wobei man ja ein Jahr Arbeitslosengeld bekäme, also eigentlich würde es dann für 11 Jahre reichen. Aber trotzdem reicht mir das noch nicht.
Warum gehst du denn den anderen Weg, wenn ich mal neugierig sein darf? Also warum ist es für Dich besser, immer den Trends nachzurennen, anstatt Dich darauf vorzubereiten, Langzeitarbeitslosigkeit überbrücken zu können?
Normalerweise sollte man sich möglichst gut fortbilden und sich einen entsprechenden Bekanntenkreis schaffen. Leider spielt die Gesundheit nicht mit und dann sieht es übel aus.
Zitronengras hat geschrieben:Ich verbrauche pro Monat derzeit rund 800 EUR und das, was ich bisher gespart hab, würde dann ungefähr für 10 Jahre reichen. Also es ist noch keine Dauerlösung.
Na wenn ich mir die Zahlen so anschaue, dann finde ich das ganze doch irgendwie eher lächerlich, was du dir da so vorstellst. Was willst du denn mit 800 Euro für Sprünge machen, die man plakativ gesagt nicht auch mit ALG2 machen könnte? Wenn ich mir überlege, dass der Regelsatz da mittlerweil bei gut 400 Euro liegt und Miete noch oben drauf kommt, dann bin ich ja ohne irgendwas zu tun schon fast bei dem monatlichen Betrag von dem du leben willst.
Klar kann man machen, aber man kann sich da auch fragen, warum man düe vielleicht 100 Euro mehr da jetzt groß sparen soll und nicht einfach das Geld jetzt verbrät und sich ein gutes Leben macht und wenn es dann eben mal nicht mehr so gut läuft halt auf die 100 Euro verzichtet und von ALG2 lebt.
Für mich würde es nur Sinn machen mich vom Arbeitsmarkt und Jobcenter unabhängig zu machen, wenn ich jeden Monat auch ohne Arbeit deutlich mehr hätte und einen etwas gehobeneren Lebensstil finanzieren könnte. Also da sollte schon ein Eigenheim drin sind, auch wenn es nur ein kleines ist, ein Auto, hin und wieder Urlaub und auch was die Verpflegung angeht sollte das ausgewogen sein und halbwegs Qualität haben. Da kommt man aber mit 800 Euro nie und nimmer hin, da braucht man mindestens das Doppelte, wenn nicht noch mehr.
Und ich denke, dass ist auch der Grund warum eine Absicherung in Form eines Geldpuffers für die meisten Menschen überhaupt nicht realistisch ist. Kaum jemand kann doch soviel Geld einfach so bei Seite legen, dass er lange davon leben könnte ohne große Einschnitte vornehmen zu müssen. Da macht es mehr Sinn, rechtzeitig dafür zu sorgen, dass Einnahmen nicht allzulange wegbrechen und man eben zeitnah wieder eine neue Beschäftigung findet. Dafür muss man eben entweder gleich einen Beruf wählen, der sehr gefragt ist oder sich eben immer wieder weiterbilden.
Na wenn ich mir die Zahlen so anschaue, dann finde ich das ganze doch irgendwie eher lächerlich, was du dir da so vorstellst. Was willst du denn mit 800 Euro für Sprünge machen, die man plakativ gesagt nicht auch mit ALG2 machen könnte? Wenn ich mir überlege, dass der Regelsatz da mittlerweil bei gut 400 Euro liegt und Miete noch oben drauf kommt, dann bin ich ja ohne irgendwas zu tun schon fast bei dem monatlichen Betrag von dem du leben willst. Klar kann man machen, aber man kann sich da auch fragen, warum man düe vielleicht 100 Euro mehr da jetzt groß sparen soll und nicht einfach das Geld jetzt verbrät und sich ein gutes Leben macht und wenn es dann eben mal nicht mehr so gut läuft halt auf die 100 Euro verzichtet und von ALG2 lebt.
Ich verstehe nicht ganz, was du meinst? Was heißt „von dem du leben willst“? Ich habe geschrieben, dass ich im Monat 800 EUR verbrauche, also die nutze ich, das sind meine Ausgaben. Ich verdiene aber über 3000 EUR und die Differenz zwischen 3000 als Einkommen und 800 als Ausgaben die spare ist. Du musst das was falsch verstanden haben. Ich habe also im Monat etwas über 2000 EUR übrig und das macht im Jahr 25.000 EUR Ansparsumme.
Da kommt man aber mit 800 Euro nie und nimmer hin, da braucht man mindestens das Doppelte, wenn nicht noch mehr.
Ich weiß ja nicht,wo du lebst, aber ich habe inzwischen vier Autos (ein neues und drei alte) und vier Garagen, wobei ich eine vermiete. Ich zahle für meine Einraumwohnung 200 EUR Miete und verbrauche pro Woche etwa 20-30 EUR für Essen. Da kann man locker mit 800 EUR auskommen. Und ich brauche keinen Urlaub, ich habe keinen Lust, zu verreisen und ein Haus brauche ich auch nicht, weil ich ja der einzige Erbe meines Elternhauses bin.
Zitronengras hat geschrieben:Ich habe geschrieben, dass ich im Monat 800 EUR verbrauche, also die nutze ich, das sind meine Ausgaben. Ich verdiene aber über 3000 EUR und die Differenz zwischen 3000 als Einkommen und 800 als Ausgaben die spare ist. Du musst das was falsch verstanden haben. Ich habe also im Monat etwas über 2000 EUR übrig und das macht im Jahr 25.000 EUR Ansparsumme.
Ich habe das schon verstanden, nur du nicht. Um es mal ganz einfach zu formulieren, du schmeißt dein Geld zum Fenster raus mit deinem Plan und glaubst du würdest jedes Jahr 25.000 Euro sparen. Ja klar aktuell machst du das auch und wofür?
Du sparst jetzt um im Fall der Arbeitslosigkeit 10 oder vielleicht auch 15 Jahre lang davon zu leben. Was bringt dir das? Unterm Strich gar nichts. Wenn du mal arbeitslos wirst, bekommst du ein Jahr lang ALG1 und dann fällst du in ALG2. Das bekommst du aber nicht, weil du genug auf der hohen Kante hast, was du erstmal verbrauchen sollst. Und dann lebst du Jahre lang von deinen 800 Euro die du pro Monat verbrauchst und hast damit im Monat auch nicht wirklich mehr Geld als jemand, der ganz profan ALG2 regulär bezieht.
Aber es gibt einen gewaltigen Unterschied, du verbrennst dann dein eigenes Geld um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten, während ein anderer deine "Ansparsumme" einfach sein ganzes Leben lang rausgehauen hat für Urlaub, teures und gutes Essen, Autos, Haus oder einfach nur Party machen. Trotzdem bekommt er am Ende nahezu das Gleiche, dass du hast. Wofür sparst du also?
Wenn ich mir deine Ansprüche so anschaue, kleine Einraumwohnung, für 20-30 Euro in der Woche Essen kaufen, keinen Urlaub und so weiter. Da frag ich mich wozu du eigentlich arbeitest. Jetzt ganz ehrlich, da kannst du kündigen und die mir ALG2 ein gutes Leben machen, nur eben ohne 30, 40 oder mehr Stunden in der Woche zu arbeiten.
Ich befürchte, Klehmchen wollte dir damit sagen, dass für ein gutes Leben (also besser als ein Hartz 4 Leben), braucht man mehr als 800 Euro im Monat zu leben.
Ich verbrauche pro Monat derzeit rund 800 EUR und das, was ich bisher gespart hab, würde dann ungefähr für 10 Jahre reichen.
Das verbrauchst du im Moment. Im Moment lebst du in einer sehr günstigen Wohnung. Du bekommst mehrmals die Woche kostenloses Essen. Wenn du aber dauerhaft zu Hause bist, hast du schon mal höhere Lebenshaltungskosten. Einmal steigt dein Stromverbrauch und heizen musst du auch mehr. Dann fallen sicherlich ein Teil der kostenlosen Mahlzeiten weg.
Mietpreise steigen auch gelegentlich. Sonstige Lebenshaltungskosten auch und so weiter. Deshalb glaube ich nicht, dass du in sagen wir zwanzig Jahren noch für 800 Euro im Leben deinen momentanen Lebensstandard aufrecht erhalten kannst. Falls du da noch zur Miete wohnst und nicht kostenfrei das elterliche Haus bewohnst.
Ich weiß nicht wirklich, ob man das alles immer so planen kann. Mein Vater hat uns mal erzählt, dass er sehr früh eine Lebensversicherung abgeschlossen hat, die im Rentenalter fällig gewesen wäre. Die Versicherung hat er wohl für die damaligen Zeiten sehr hoch abgeschlossen. Da rechnete er auch noch damit, dass bis er ins Rentenalter fällt, keine staatliche Rente mehr bezahlt wird.
Nun ja, mein Vater ist in Rente. Die staatliche Rente ist sehr niedrig und er hat die Rente meiner Mutter noch dazu. Die Lebensversicherung hat er ebenfalls in eine monatliche Rentenzahlung umgewandelt. Wirklich viel hat er im Monat aber scheinbar nicht. Ok man könnte sicherlich an seinem Lebensstil noch was verändern. Aber gut davon Leben wäre nicht wirklich drin.
Ich habe Ende der 80er Jahre eine Ausbildung zur Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk, Schwerpunkt: Fleischerei gemacht. Mein Vater hatte eine Metzgerei, die ich übernehmen wollte. Das das nur Luftschlösser waren, wurde mir erst viel später bewusst. Allerdings war damals jeder der Meinung, Essen tun die Menschen immer und meinen Beruf wird es immer geben. Ich hab ebenfalls Weiterbildungen besucht. Die mir im Endeffekt nichts brachten.
Eine Übernahme der väterlichen Metzgerei war nicht möglich. Gründe dafür gibt es viele. Ich habe schon bevor mein Vater seinen Betrieb schloss, in anderen Metzgerei gearbeitet. Falls ich denn eine Stelle fand. Hier vor Ort kann man die Metzgereien zählen. Auch nicht jeder Supermarkt hat eine Fleischtheke. Wäre ich nicht aus gesundheitlichen Gründen in Rente, wäre ich wahrscheinlich dauerarbeitslos.
Von den Metzgereien, in denen ich gearbeitet habe, gibt es vier schon nicht mehr. Eine gibt es noch, die aber auch vom Standort profitiert und noch dazu ihr Sortiment mittlerweile enorm erweitert hat und das aus der üblichen Metzgereischiene raus.
Ich bekomme zur Zeit Rente und ergänzende Leistungen. Man kann davon leben, aber gut leben ist was anderes. Über viele Dinge, die für andere Menschen alltäglich sind, muss ich erst nachdenken, wie ich sie finanzieren kann. Ich hätte mit 18 Jahren nicht damit gerechnet, dass ich mit 40 Jahren als Rentner daheim bin. Auch habe ich nie viel verdient und zum Sparen blieb kaum was übrig.
Klehmchen hat indirekt ja auch die Frage in den Raum geworfen, ob es sich wirklich lohnt zu sparen. Zumindest wenn man im Vergleich die staatlichen Leistungen sieht. Gut du hast nun eine enorm günstige Miete mit 200 Euro. Somit hättest du nur etwa 600 Euro Arbeitslosengeld 2. Von deinen Autos müsstest du dich auch trennen. Trotzdem denke ich, du würdest damit über die Runden kommen.
Und ich möchte noch etwas zu bedenken geben. Falls man gesundheitliche Probleme bekommt und auf Leistungen irgendwelcher Art angewiesen ist, wird da auch auf das Vermögen zurück gegriffen. Ich meine hier keine Leistungen wie Arbeitslosengeld 2 oder ähnliches.
Leistungen wie eine Betreuung (egal ob nun ambulant oder gesetzlich), wird ebenfalls aus dem sozialen Topf finanziert. Wenn man Vermögen hat, muss erst das heran gezogen werden. Ähnlich sieht es mit diversen anderen Leistungen aus. Pflegerische Leistungen fallen da zum Teil auch drunter. Und das sind halt eben auch alles Leistungen, die nicht nur hundert Euro im Monat kosten.
LittleSister hat geschrieben:Somit hättest du nur etwa 600 Euro Arbeitslosengeld 2. Von deinen Autos müsstest du dich auch trennen. Trotzdem denke ich, du würdest damit über die Runden kommen.
Klar kommt man damit über die Runden, dass habe ich nie bezweifelt. Als Student hatte ich einschließlich Mietkosten auch meistens nicht mehr Geld im Monat und ich lebe immer noch.
Die Frage ist doch aber ob man arbeitet und von seinem Lohn noch Geld spart um über die Runden zu kommen, wenn ich auch ohne Arbeit über die Runden kommen kann. Für mich heißt das, dass ich arbeite um eben jetzt und in Zukunft mehr zu haben als ich brauche nur um über die Runden zu kommen.
Du sparst jetzt um im Fall der Arbeitslosigkeit 10 oder vielleicht auch 15 Jahre lang davon zu leben. Was bringt dir das?
Nein, ich habe bereits genug, um im Falle von Arbeitslosigkeit 10 oder 15 Jahre lang leben zu können und ich spare, um für den Rest meines Lebens davon leben zu können. Ich könnte meinen jetzigen Lebensstandard ohne Arbeit 10 Jahre lang halten und mein Ziel ist es, das einmal bezogen auf den Rest meines Lebens behaupten zu können und das Ziel hätte ich in ca. 8 Jahren erreicht.
Unterm Strich gar nichts. Wenn du mal arbeitslos wirst, bekommst du ein Jahr lang ALG1 und dann fällst du in ALG2. Das bekommst du aber nicht, weil du genug auf der hohen Kante hast, was du erstmal verbrauchen sollst. Und dann lebst du Jahre lang von deinen 800 Euro die du pro Monat verbrauchst und hast damit im Monat auch nicht wirklich mehr Geld als jemand, der ganz profan ALG2 regulär bezieht.
Auch wenn man alles zusammengenommen bei ALG II 800 EUR hätte, so ist das doch größtenteils gebunden. Da ist die Miete mit eingerechnet und eventuelle Zuschläge für andere Dinge, die man nicht frei verwenden darf. Frei verwenden darf man beim ALG II nur 365 EUR oder irgendwas in der Höhe. Außerdem muss man sich dann immer die Schikanen vom Arbeitsamt antun, die einen zu irgendwelchen blöden Kursen schicken. Na da hätte ich aber Lust drauf. Ziel ist es doch, ein Leben in Rhe zu führen und nicht, sich vom Amt schikanieren zu lassen.
Aber es gibt einen gewaltigen Unterschied, du verbrennst dann dein eigenes Geld um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten, während ein anderer deine "Ansparsumme" einfach sein ganzes Leben lang rausgehauen hat für Urlaub, teures und gutes Essen, Autos, Haus oder einfach nur Party machen. Trotzdem bekommt er am Ende nahezu das Gleiche, dass du hast. Wofür sparst du also?
Du verstehst scheinbar nicht, dass ich gar keine Lust auf Urlaubsreisen und Partys habe. Ich verkneife mit das nicht aus Sparsamkeit, sondern ich habe keinen Bock wegzufahren, ich will nicht reisen, das macht mir keinen Spaß und ich habe auch keinen Bock auf Party. Ich will nur meine Ruhe haben und mir reichen meine vier Autos derzeit wirklich. Und warum soll ich mir denn ein Haus kaufen, wenn ich doch eines erbe? Das macht doch gar keinen Sinn.
Ist es für dich sinnvoll, dass man Geld für Dinge herauswirft, die absolut unnötig sind, die man schon hat (oder sind dir vier Autos nicht genug?) oder ohnehin erbt und daher nicht kaufen muss? Was soll ich denn mit einem zweiten Haus? Und wofür brauche ich eine große Wohnung? Damit ich noch mehr putzen und sauberhalten muss? Was soll ich mir den Stress antun?
Ich vermiete derzeit eine Garage und bekomme dafür 50 EUR. Die liegt aber im Außenbereich. Ich werde auch noch eine andere vermieten, die besser liegt, wo man mehr Miete verlangen kann und mir da eine neue kaufen, die näher an meiner Wohnung liegt. Insgesamt habe ich vier, die kosteten zwischen 600 und knapp über 2000 EUR. Die kann man prima vermieten und wenn ich insgesamt 14 Garagen vermieten würde, dann hätte ich davon monatlich Einnahmen von mindestens 700 bis über 1000 EUR zu erwarten.
Ich plane auch, eine Eigentumswohnung zu kaufen, um die zu vermieten, denn die Einnahmen aus dem Vermieten von Wohnraum sind umsatzsteuerfrei. Da wären meine Mieteinnahmen nochmal höher. Dann kämen noch Zinsen dazu. Und da habe ich schon fast 2000 EUR monatlich, ohne was dafür machen zu müssen und wenn ich dann noch will, kann man ja einen kleinen Job annehmen.
Derzeit habe ich drei Jobs und mache noch was selbstständig. Die Selbstständigkeit möchte ich, wenn ich genug Mieteinnahmen habe, weglassen. Blieben noch die drei Jobs und entweder lasse ich die Hauptstelle ganz sein oder versuche das so auszuhandeln, dass ich nur noch drei Tage in der Woche arbeiten muss. Da hätte ich dann alles zusammengenommen genauso viel Einkommen wie jetzt, nämlich 3000 EUR, weil ja noch Zinsen und Miete dazukommen. Und wenn ich dann Lust hätte, teuer essen zu gehen, könnte ich das problemlos machen oder mir auch noch ein paar Autos kaufen.
Leistungen wie eine Betreuung (egal ob nun ambulant oder gesetzlich), wird ebenfalls aus dem sozialen Topf finanziert. Wenn man Vermögen hat, muss erst das heran gezogen werden. Ähnlich sieht es mit diversen anderen Leistungen aus. Pflegerische Leistungen fallen da zum Teil auch drunter. Und das sind halt eben auch alles Leistungen, die nicht nur hundert Euro im Monat kosten.
Ich glaube nicht, dass ich mich pflegen lassen würde. Ich mag es nicht, wenn mich andere Leute anfassen und da würde ich lieber darauf verzichten, jeden Tag gewaschen zu sein, als mir von Fremden den Hintern abwischen zu lassen. Also wenn es so weit kommen sollte, dann lasse ich mir was anderes einfallen.
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