Patchworkfamilie 2 Welten treffen aufeinander - keine Chance

Herr A ist alleinerziehender Vater von 2 Söhnen und Frau B alleinerziehende Mutter von 2 Söhnen. Die Kinder von Herrn A sind 13 und 14 Jahre alt und die Kinder von Frau B ist 12 und 15 Jahre alt. Die Jungs von Herrn A sind Kinder, die ziemlich frei aufgewachsen sind, selbstständig und in der Schule mittlerer Durchschnitt. Sie sind eher Rabauken, haben aber dennoch eine gute Erziehung und noch nie gravierenden Mist gebaut. Die Kinder von Frau B sind gute Gymnasialschüler, gehen in mehrere Vereine und die Frau spart lieber an sich als an den Kindern.

Nun haben die beiden sich kennengelernt und Herr A kennt die Kinder von Frau B und auch umgekehrt. Die Eltern und jeweils die Kinder verstehen sich ganz gut. Nun wollen die Eltern auch was mit den Kindern zusammen unternehmen. Da sie 150 km auseinander wohnen ist es dazu noch nicht gekommen. Irgendwann soll Frau B zur Familie von Herrn A ziehen oder umgekehrt. Beide Elternteile wissen aber jetzt schon, dass es mit der Familie schwer werden wird, weil die Jungs völlig verschieden sind und sie befürchten, dass es nicht gut gehen kann.

Denkt ihr, dass die Beziehung an den Kindern scheitern könnte? Wie packt man das am besten an, dass auch die Kinder, die ja nun in völlig verschiedenen Welten groß geworden sind und völlig anders erzogen wurden, sich auch verstehen. Die Kinder von Herrn A wohnen mit Herrn A in einer Großstadt und die Kinder von Frau B am Rande einer kleinen Provinzstadt. Frau B überlegt schon, ob sie sich der Kinder zuliebe von Herrn A schon jetzt trennt, weil sie glaubt dass es nicht gut gehen kann. Was denkt ihr, sollten Herr A und Frau B machen, dass sie Kinder sich auch verstehen?

Warum soll es nicht gut gehen? Nur weil die Kinder so unterschiedlich aufgewachsen sind, heißt das doch nicht, dass Probleme hinter jeder Ecke lauern. Sicherlich wird man Kompromisse machen müssen und vor allem die Kinder von Frau B werden sicherlich auf manche Sachen verzichten müssen. Das wird vermutlich auch erst mal ein wenig Streit mich sich bringen, aber wenn Frau B sich das aus anderen Gründen einfach nicht mehr leisten könnte, müssten die Kinder es auch akzeptieren.

Sich vorsorglich zu trennen halte ich dabei für den falschen Weg. Wobei man bei der Entfernung eben auch nur schlecht das Familienleben mal probieren kann. Und wenn man sich dazu entschließt wirklich zusammen zu ziehen, dann ist es eben ein Risiko. Es kann schief gehen, wie bei jeder anderen Beziehung auch. Aber ich würde da nicht die Ursache bei den Kindern sehen.

Ich finde es Quatsch sich schon mal vorsorglich zu trennen, weil die Kinder in verschiedenen Welten aufgewachsen sind. Beziehungen können immer und an vielen Dingen scheitern, da dürfte man gar keine eingehen, um wirklich sicher zu sein.

Wenn die Familien zusammen ziehen, müssen eben neue Familienregeln her. Da müssen die Eltern ein Konzept entwickeln, dass allen Kindern und den Eltern gerecht wird. Das ist sicher viel Arbeit, da die Eltern offensichtlich unterschiedliche Erziehungskonzepte haben, aber es ist definitiv machbar. Aber es bedeutet eben Verzicht auf allen Seiten, denn allen wird man es niemals recht machen können. Aber meiner Meinung nach muss man das auch gar nicht. Es werden allgemeingültige Regeln festgelegt und gut ist.

Streit und Stress wird es bestimmt geben, da die Kinder sich auch erst mal in ihre neue Rolle und Position einfinden müssen und das neue Familienleben erst erlernt werden muss. Das halte ich aber für absolut normal und ist bei der Geburt eines Kindes auch so. Es braucht einfach Zeit, einen neuen Alltag zu finden.

In der Regel sind Kinder und Jugendliche aber auch offen für Veränderungen, wenn man sie miteinbezieht und ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Meinung zu äußern. Da sollte man ansetzen, besonders da die Kinder schon älter sind.