Niedriger Dieselpreis so schlimm für Umwelt wie gesagt?

vom 08.12.2015, 18:45 Uhr

Derzeit ist der Preis für den Liter Diesel an den deutschen Tankstellen ja auf einem Niveau, welches wir so niedrig schon seit einiger Zeit nicht mehr hatten. Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr erinnern, wann zuletzt der Liter Diesel für teilweise weniger als einen Euro zu haben war – zumindest in Deutschland.

Grund dafür ist zum einen ein Überangebot von Rohöl, was dort für niedrige Preise sorgt. Außerdem soll es innerhalb der OPEC (der Organisation Erdöl exportierenden Länder) größere Streitigkeiten geben, weshalb dort gerade keine 'vernünftige' Preispolitik betrieben werden kann.

Den deutschen Normalbürger und Dieselfahrer freut es jetzt natürlich erst einmal, wenn er für kürzere Zeit günstiger Tanken kann. Immerhin gab es auch schon Zeiten, in denen weit mehr als 1,50€ für den Liter Diesel bezahlt wurde. Da sind Preise teilweise unter der 1€-Marke durchaus willkommen, sowieso jetzt vor den Weihnachtsferien.

Allerdings schlagen jetzt auch schon die ersten größeren Umweltorganisationen Alarm und behaupten etwa, dass die momentan niedrigen Dieselpreise den Klimawandel rasant beschleunigen und die Welt somit ins Verderben schicken werden. Deshalb sollte man die Preise schnell wieder anheben, damit die Umweltverschmutzung auch wieder sinkt.

Das setzt, so wie ich das sehe, ja voraus, dass jetzt wegen der günstigeren Preise viel, viel mehr gefahren wird als zuvor. Das kann ich mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, denn immerhin wird man jetzt, nur weil der Diesel teilweise weniger als einen Euro kostet, nicht gleich eine Weltreise mit seinem Auto unternehmen. Insofern sollte sich auch der zusätzliche Schadstoffausstoß in Grenzen halten.

Denkt ihr, dass die aktuell niedrigen Dieselpreise wirklich eine so große Belastung für die Umwelt sind? Oder übertreiben einige Umwelt- und Klimaexperten jetzt nur wieder mal, weil es ohnehin gerade so schön zur Klimakonferenz passt? Fahrt ihr bei niedrigen Spritpreisen deutlich mehr mit dem Auto oder gleich viel wie zuvor auch schon?

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn ich momentan zur Tankstelle fahre, tut mir eine Tankfüllung halt nicht mehr so weh, wie das zu Zeiten, als der Kraftstoff deutlich mehr gekostet hat, gewesen ist. Zu dieser Zeit habe ich mir auch einen etwas verbrauchsfreundlicheren Fahrstil angewöhnt und habe eher darüber nachgedacht, ob ich den Weg mit dem Auto mache oder mit Fahrrad oder zu Fuß genauso gut unterwegs bin.

Wenn nun die Schmerzgrenze wieder deutlich unterschritten ist, fallen solche Überlegungen dann vielleicht auch eher mal wieder weg und man nutzt doch das Auto. Auch Ausflüge in benachbarte Städte, die wir wegen der hohen Spritpreise reduziert hatten, kann man nun wieder eher machen.

Dies sind nun nicht die von Dir angedachten Weltreisen, aber wenn einige Millionen Autos doch wieder ein wenig mehr bewegt werden, liegen die Umweltverbände vielleicht gar nicht so falsch mit ihren Befürchtungen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Nicht nur die Dieselpreise liegen ja momentan auf richtig niedrigem Niveau. Wir haben gestern Super E10 für 1,20€ getankt, Super hat an der gleichen Tankstelle gerade mal 1,22€ gekostet. Vor ein paar Wochen mussten wir noch bei 1,40€ tanken.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass die deutlich günstigeren Spritpreise Auswirkungen auf die Umwelt haben könnten. Wir tanken unser Auto immer, weil wir darauf angewiesen sind und mit dem Auto zur Arbeit fahren müssen, 25 Kilometer pro Weg. Ob der Sprit nun 1€ oder 1,60€ pro Liter kostet spielt keine Rolle. Aber es gibt mit Sicherheit Menschen, die gerade wenn der Sprit so günstig ist öfters tanken und so auch Kurzstrecken mit dem Auto zurücklegen.

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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