Neugierde eine Frage der inneren Einstellung?

vom 08.04.2019, 15:20 Uhr

Ich habe vor kurzem von dem Tipp gelesen, dass man sich seine Neugierde am Arbeitsplatz bewahren sollte, da man so immer was Neues dazu lernen würde. Das fällt sicherlich nicht immer leicht, gerade, wenn man beispielsweise sehr routiniert und monoton arbeiten muss.

Wie bewahrt man sich eurer Ansicht nach die eigene Neugierde? Habt ihr persönlich da Strategien entwickelt, damit ihr immer neugierig bleibt? Oder meint ihr, dass Neugier eine Charaktereigenschaft ist und sich durch die Einstellung nicht wirklich verändern lassen kann?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, die Antwort besteht aus beiden deiner Optionen. Kinder sind ja prinzipiell immer neugierig und im Fragealter an allen Dingen um sie herum interessiert, egal wie redundant sie für die Erwachsenen wirken sollten. Aber gerade dieses Hinterfragen dessen, was uns als normal und "logisch" erscheint, beziehungsweise, woran wir gewohnt sind, ist im Kern Neugier.

Für die, die einfach nur ihren Alltag erleben wollen, mag das oft anstrengend oder naiv wirken aber erst, wenn man sich verinnerlicht, warum etwas so ist, wie es ist, kommt auch die Frage, wie man es besser machen könnte. Damit möchte ich sagen, manche sind automatisch neugieriger als Andere aber man kann sich auch anlernen, Optimierung im eigenen Leben zu suchen und wenn es nur für den eigenen Vorteil ist.

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» Phynx » Beiträge: 23 » Talkpoints: 4,76 »


Wie immer bei Charaktereigenschaften vermute ich hier eine Mischung aus Vererbung, Einfluss der Erziehung und Lebensumstände. Niemand kommt schließlich als völlig unbeschriebenes Blatt auf die Welt, schon Säuglinge können bekannlich aufgeweckt und interessiert sein, während andere vielleicht eher Angst bekommen oder überfordert sind.

Ich selber halte Neugier generell für eine gute Sache, weil sie das Leben interessanter macht und dich vor Stagnation und Engstirnigkeit bewahrt. Wohlgemerkt: Ich meine damit nicht das schäbige Bohren in anderer Leute Privatangelegenheiten oder primitivem Klatsch und Tratsch wie etwa der Frage, wann Promi X endlich Wurftermin hat oder wieso sich GNTM-Mädchen Y mit Z nicht verträgt.

Aber ich könnte mir kein schönes Leben vorstellen, in dem ich nur blind meine To-do-Listen abarbeite und im ewigen Kreisen um meine langweilige Person versuche, mich zu optimieren, ohne jemals zu schauen, wie es andere Leute mit dem Leben halten, in anderen Kulturen, oder zu anderen Zeiten. Oder was es noch alles zu essen gibt außer Schnitzel, oder wie der Vogel heißt, der da so laut singt. All das würde ich ohne Neugierde verpassen.

Auch im Job kann ich bestätigen, dass sich ungeahnte Möglichkeiten auftun, wenn man die Ohren offenhält und sich auch mal aus dem Fenster lehnt. Aus genau diesem Grund bastele ich nämlich gerade an einem sehr interessanten Auslandspraktikum, von dessen Existenz ich nur deswegen erfahren habe, weil ich neugierig dazwischengequatscht und nachgefragt habe.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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