Nachts Küche absperren damit Kinder nicht naschen?

vom 11.10.2015, 17:47 Uhr

Meine Partnerin hat mir heute erzählt, dass eine Freundin von ihr Nachts immer die Küche absperren muss. Die Freundin hat drei Kinder und der älteste Sohn, der mittlerweile acht Jahre alt ist, schleicht sich Nachts heimlich in die Küche um zu naschen.

Nun ist der Junge nicht übergewichtig, treibt viel Sport und ist im örtlichen Fußballverein aktiv. Allerdings liebt er auch Süßigkeiten über alle Maße, weswegen die Freundin meiner Partnerin auch kontrollieren muss, dass er davon nicht zu viele zu sich nimmt.

Das führt dazu, dass sie nun Nachts immer die Küche absperrt, damit der Junge nicht an den Schrank kommt, in dem die Süßigkeiten neben Lebensmitteln gelagert werden. Der Mann dieser Frau ist davon nicht sehr begeistert, da er in der Frühschicht arbeitet, früh aus dem Bett muss und schon mehrere Male gegen eine verschlossene Türe gelaufen ist.

Ich verstehe nun nicht ganz, warum sie die Süßigkeiten nicht einfach an einem Ort lagert, an dem der Junge sie ohnehin nicht erreichen kann. Oder sie nicht versteckt. Sie meinte dazu nur, dass es eben auch eine abschreckende Wirkung für den Jungen haben soll.

Habt ihr die Küche auch schon mal abgesperrt, damit eure Kinder dort Nachts nicht heimlich auf die Suche nach Süßigkeiten gehen? Oder haben das vielleicht eure Eltern machen müssen, weil ihr mit dem Naschen nicht aufhören konntet? Welche Mittel gäbe es, dieses Problem anderweitig zu lösen?

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde das ehrlich gesagt übertrieben, wenn man nachts die Küche absperrt. Ein Kind muss doch den richtigen Umgang mit solchen Sachen lernen und dann müssen meiner Meinung nach Süßigkeiten zwar vorhanden sein, aber man muss dem Kind beibringen, dass das nichts ist, was man jeden Tag essen sollte.

Ich würde auch dazu raten eine extra Schublade damit zu machen und vielleicht gibt man dem Kind einfach Süßigkeiten für eine Woche und das Kind muss dann selber entscheiden, wann es was isst und was eben nicht. Wenn die dann alle sind, sind sie alle und dann gibt es auch nichts mehr. Wobei ich generell finde, dass man nicht ständig Süßigkeiten geben sollte. Kinder brauchen das einfach nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Generell halte ich auch nicht viel davon, wenn man die Küche abschließt über Nacht, damit das Kind nicht an die Süßigkeiten herankommt. Ich finde eben auch, dass Kinder den richtigen Umgang mit den Süßigkeiten lernen müssen. Und es bringt dem Kind eben nichts, wenn die Küche über Nacht abgeschlossen wird, damit das Kind keine Süßigkeiten heimlich mopsen kann.

Vor allem ist es natürlich auch nicht schön für die anderen Familienmitglieder, wenn sie auch über Nacht oder ganz früh am Morgen nicht in die Küche kommen. Da die Küche eben verschlossen ist. Wenn beispielsweise der Junge, Durst bekommt oder eben der Vater morgens in die Küche möchte, dann kommt eben keiner in die Küche. Und das ist natürlich auch nicht vorteilhaft.

Ich denke, dass es eben andere Lösungen gibt, wo man dem Kind eben auch beibringen kann, wie man mit Süßigkeiten umzugehen hat. Entweder hat man nur so viele Süßigkeiten im Haus, dass die Auswahl eben nicht so groß ist und man dem Kind eben sagt, wenn die Süßigkeiten alle sind, gibt es eben erst nächste Woche neue Süßigkeiten. Ober man bespricht mit dem Kind, dass das Kind eine Handvoll Süßigkeiten am Tag haben darf. Und diese Handvoll Süßigkeiten muss sich das Kind eben einteilen und das Einteilen muss es eben auch lernen.

Ansonsten gibt es eben auch noch die Möglichkeit dem Kind die Süßigkeiten für eine Woche zur Verfügung zu stellen, und das Kind muss dann eben lernen, eine Woche mit den Süßigkeiten auszukommen. Wenn die Süßigkeiten dann eben vorher schon aufgegessen wurden, dann gibt es eben für diese Woche keine neuen Süßigkeiten.

Die restlichen Süßigkeiten kann man dann doch so wegpacken, dass das Kind da nicht herankommt. Ohne, dass man die Küche dafür absperren muss. Wenn man dann eine Lösung mit dem Kind zusammengefunden hat, dann muss man dem Kind eben klarmachen, wenn es außerhalb der Regel Süßigkeiten mopst, dass es eben Bestrafungen gibt, die man sich dann überlegen müsste.

Meine Tochter ist sieben Jahre alt und liebt Süßigkeiten genauso gerne, wie jedes andere Kind eigentlich auch. Sie musste aber eben auch lernen, dass sie sich zu Hause an den Süßigkeiten nicht bedienen darf, wie sie es gerne hätte. Wir bewahren unsere Süßigkeiten auf dem Kühlschrank auf oder eben, wenn es viele Süßigkeiten sind, im Schrank.

An beiden Gegenständen würde sie ankommen, wenn sie sich einen Küchenstuhl nehmen würde. Sie mopst aber eben keine Süßigkeiten, weil es hier eben eine Regelung dafür gibt. Es gibt nach dem Mittag eine Kleinigkeit, wenn wir zu Opa gehen, dürfen die Kinder sich eine Kleinigkeit mitnehmen. Und ansonsten gibt es eben gar keine Süßigkeiten. Da wir nicht jeden Tag den Opa besuchen gehen, bleibt das Naschen eben auch in Grenzen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wäre es nicht besser die Süßigkeiten in einem Schrank einzuschließen? Aber so lernen die Kinder auch nichts, man muss denen beibringen das man das nicht darf. Sonst lernen die es wie gesagt nie!

Es sind zwar Kinder, die können es noch lernen aber wenn die Sachen nur eingesperrt werden, naschen die ja immer. Ich fände gut wenn man den Kindern das einfach beibringt und immer nur ein bisschen Süßigkeiten im Haushalt hat. So können die Kinder auch lernen das sie nicht mehr naschen können wenn die Süßigkeiten weggenascht sind.

Wie gesagt, einfach so wie immer hinlegen und den Kindern beibringen das sie das nicht dürfen. Finde ich die beste Lösung.

» MusterKind » Beiträge: 12 » Talkpoints: 3,48 »



Hier wird keine Tür abgesperrt. Meine Kinder sind bisher noch nie nachts aufgestanden und haben sich Lebensmittel, egal in welcher Form, aus den Schränken geholt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie es jemals tun werden. Beide Kinder haben allerdings nachts häufiger Durst. Dann melden sie sich aber und wir gehen zusammen in die Küche und sie bekommen einen Becher Wasser zu trinken.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich halte das offen gesagt für kontraproduktiv. Denn wenn man die Küche oder den Schrank absperrt, dann will das Kind doch umso mehr Süßigkeiten. Nachher schlachtet er heimlich sein Sparschwein und kauft davon tonnenweise Süßigkeiten ohne das Wissen seiner Eltern. Das kann doch auch nicht die Lösung sein oder der gewünschte Effekt.

Ich würde gar nichts abschließen und einfach abwarten. Wenn der Junge knapp 8 Jahre ist und dann noch Sport im Verein macht, dann wird das vermutlich nur eine Phase sein. Ich gehe davon aus, dass das nur eine Phase ist und sobald die Wachstumsschübe vorbei sind und er die zusätzliche Energie nicht mehr zum Wachsen braucht, wird sich das vermutlich von selbst erledigt haben.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kann es schon verstehen, dass man dann auch Maßnahmen als Eltern ergreifen will, wenn die Kinder sich so verhalten. Auch wenn der Junge nun keine gesundheitlichen Probleme hat, ist es trotzdem alles andere als gesund, so viel zu naschen. Noch dazu muss er eben auch lernen, sich an Regeln zu halten. Wenn er keine Süßigkeiten mehr essen soll, dann muss er sich eben dran halten.

Ich würde aber vielleicht anders durchgreifen. Zum einen muss man ja nicht gleich die ganze Küche abschließen, es reicht ja auch, wenn man die Süßigkeiten in einem Schrank einschließt oder beispielsweise im Schlafzimmer der Eltern lagert. Ansonsten kann man dem Kind ja auch erklären, dass es in Zukunft überhaupt nichts mehr zu naschen im Haus gibt, wenn er sich nicht an die Regeln und an die Menge hält, die ihm am Tag zugeteilt wird.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Tatsächlich ist das nicht der erste Fall, bei dem ich von einem solch drastischen Vorgehen gegen heimliche Naschereien höre. In einigen Familien scheint der unkontrollierte Süßigkeitenkonsum, oft in Verbindung mit entsprechenden gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht und Zahnschäden bei den Kindern, ein kaum unter Kontrolle zu bringendes Problem zu sein.

Nun können die Eltern natürlich nicht rund um die Uhr ein wachsames Auge auf den Nachwuchs haben, insbesondere wenn sie nun mal berufstätig sind oder schlafen; und ein cleveres Kind mit Heißhunger auf Süßes sucht sich auch bei scheinbar unerreichbaren und ausgefallenen Verstecken irgendwie seinen Weg. Oft ist das Abschließen der Küche da der letzte Ausweg.

Ich glaube aber auch nicht daran, dass diese Lösung langfristig zweckdienlich ist. Spätestens, wenn die Kids alt genug für Taschengeld und Ausflüge in die Stadt ohne Erwachsenenbegleitung sind, stößt jegliche Kontrolle im häuslichen Rahmen an ihre Grenzen. Dann hilft es nur, das verfügbare Budget so knapp wie möglich zu halten oder aber einen vernünftigen Umgang mit Süßigkeiten zu lehren. Hierfür benötigt man jedoch Ausdauer und Erziehungskompetenz zwei Dinge an denen es nur allzu oft mangelt.

Mit Verboten und Bestrafung erreicht man in der Regel nur kurzfristig sein Ziel. Besser geeignet sind konkrete Verhaltensregeln und belohnende Verstärker. So kann man beispielsweise die Vereinbarung treffen, dass eine Nascherei am Nachmittag frei zur Verfügung steht und man sich für besondere Verdienste im Haushalt oder in der Schule etwas dazuverdienen kann. Auch die Methode mit der Ausgabe von einer festgelegten Menge, die für einen Tag oder eine Woche reichen und die sich das Kind selbst einteilen muss, ist eine altbewährte Technik.

Bevor man im Ernstfall nun aber die komplette Küche abschließt, würde ich auch eher dazu übergehen, die Süßwaren in einen Extra-Schrank zu packen und einfach diesen zu verriegeln. Ansonsten bedeutet es ja nicht nur für das Kind eine große Einschränkung, sondern auch für alle anderen Mitglieder des Haushalts, die vielleicht zwischendurch etwas essen oder einfach nur trinken wollen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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