Nachbarschaftsvorsitz - würdet ihr teilnehmen?
In einem anderen Thread habe ich bereits erwähnt, dass es in der Straße meiner Eltern für einige Reihenhäuser einen Nachbarschaftsvorsitz gibt der regelt, was an den Reihenhäusern verändert werden darf und was nicht. Das ganze ist nicht bindend und nicht im Kaufvertrag verankert, aber vermutlich muss man sich schon daran halten, wenn man sich die Nachbarn nicht zum Feind machen will.
Ich selbst habe bisher noch nie etwas von so einem Nachbarschaftsvorsitz gehört und finde es an sich auch ein wenig albern. Natürlich ist es schön jemanden zu haben, der dann dagegen vorgeht, wenn der Nachbar seinen Rasen nicht pflegt oder eine gruselige Dekoration aufbaut, aber auf der anderen Seite kann es ja auch sein, dass der Nachbar meine Gartendeko nicht mag oder man mal den Rasen nicht machen kann, weil man krank ist oder familiäre Probleme hat.
Dann möchte ich nicht direkt jemandem vom Nachbarschaftsvorsitz auf der Matte stehen haben und deswegen würde ich mich so einem Nachbarschaftsvorsitz auch nicht anschließen, wenn sowas gegründet werden würde. Letztendlich sollte im Rahmen des legalen jeder selbst entscheiden können, wie er seinen Garten gestaltet, auch wenn es sicherlich viele Menschen gibt, die sich wegen der ungepflegten Gärten anderer Leute aufregen.
Wie würdet ihr reagieren, wenn man in eurer Nachbarschaft beschließen würde so einen Nachbarschaftsvorsitz zu gründen? Würdet ihr euch dann anschließen und die Gärten oder Häuser anderer Menschen kritisieren? Oder wäre euch das auch etwas zu gewagt? Was haltet ihr von solchen Vorsitzen?
Als ob es hierzulande nicht schon genug Regeln, Zwänge, Vorschriften, Richtlinien, Vorgaben, Anweisungen, Normen und Gepflogenheiten gäbe, an die man sich gefälligst halten soll, um nicht aus der bürgerlichen Gesellschaft ausgestoßen zu werden.
Mir ist es völlig egal, ob mein Nachbar seinen Rasen mit Plastikflamingos dekoriert oder drei Monate im Jahr die hässlichste Weihnachtsdeko aufhängt, die die Welt je gesehen hat. Deshalb würde ich mich nur in einem Nachbarschaftsvorsitz engagieren, wenn dieser beispielsweise ein gemeinsames Straßenfest, einen Ausflug oder etwas ähnliches Interessantes planen und durchführen würde. Solche Organisationen, die den Gemeinschaftssinn und die Geselligkeit fördern, soll es ja auch geben. Aber einzig und allein, um meinen Mitmenschen Vorschriften zu machen, würde ich mich nicht ins Zeug legen.
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