Mit Kostprobe bei Imbiss eher Kunden finden?

vom 04.12.2016, 22:07 Uhr

Ich war in den vergangenen Jahren nun einige Male in den USA und da dann auch in einem Einkaufszentrum mit verschiedenen Schnellrestaurants. Oft ist es da ja so, dass die verschiedenen Stände alle in einem Bereich sind. Und fast alle Imbissstände bieten dann auch Kostproben von den Sachen an, die sie anzubieten haben. Dabei habe ich schon oft bei chinesischen Ständen etwas probiert und das dann so lecker gefunden, dass ich das entsprechende Produkt auch sofort als Gericht gekauft habe.

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es den entsprechenden Ständen viele Kunden bringt, die sonst vielleicht nicht dort etwas zum Essen gekauft hätten, aber durch die Kostprobe eben überzeugt wurden. Habt ihr so etwas vielleicht auch schön beobachten können, dass Stände, die Kostproben anbieten, eher Kunden finden, weil diese sich durch das Stück, das sie probieren dürfen, überzeugen lassen?

Wäre das vielleicht auch mal eine Idee für deutsche Imbisse, um Kunden zu gewinnen oder besteht dann die Befürchtung, dass das ausgenutzt wird und die Kunden sich durch die Kostproben an den verschiedenen Ständen schon satt essen?

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Manche machen das ja auch. Klar bringt das Kundschaft, das ist doch ein alter Hut. Es stimmt wohl, dass man es nicht allzu oft sieht hier in Deutschland, aber bei Bäckereien und diesen griechischen Verkaufsständen, die Oliven und Saucen anbieten, sieht man das schon öfters mal. Und man merkt sofort, dass die Kunden dort häufiger kaufen.

Ja es stimmt schon ein wenig, dass die Deutschen sich da eher schwertun, man findet diese Art der Vorverköstigung wirklich eher bei ausländischen Ständen.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Irgendwie muss man die Kunden auch für sich gewinnen und hier gibt es das gleiche ebenfalls. Man muss halt auch bedenken, dass es teilweise richtige Fressmeilen gibt, hier wie auch in den USA. Da gehst du einmal durch und nimmst überall die kostenlose Kostprobe an und am Ende bist du satt, musst kein Geld für ein weiteres Gericht ausgeben und nach einigen Tagen kannst du das erneut machen, da sich nicht jeder das Gesicht auch merkt. Eine Möglichkeit an gratis Essen zu kommen, funktioniert hier übrigens auch und wenn man nachfragt, ist das in der Regel auch kein Problem.

Einige die das ganze Ausnutzen wirst du immer finden, hier wie auch in den USA. Damit muss man einfach rechnen und wenn sich so etwas herum spricht, dass man sich an einer Theke komplett durch futtern kann ohne etwas zu zahlen und hinterher auch satt ist, dann macht der Betreiber keinen Umsatz und legt am Ende noch drauf. Daher haben es auch viele wieder eingestellt, einfach nur weil das System ausgenutzt wurde und die Leute hinterher nicht gekommen sind und etwas gekauft haben.

Bei dem Griechen hier mit seinen Cremes ist es auch eher die Ausnahme und lässt auch nur Kunden probieren die schon etwas gekauft haben um sie so zu bewegen, noch mehr zu kaufen. Das ist auch eine Masche die gefahren wird damit man am Ende nicht nur 10 Euro auf die Theke legt, sondern 25 Euro und mehr gekauft hat als man ursprünglich wollte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Bei mir auf dem Wochenmarkt und auch in der Markthalle der nächstgrößeren Stadt sind die Anbieter diverser Feinkostprodukte auch immer mehr als großzügig mit Kostproben. Und da diese auch nicht aus reiner Wohltätigkeit handeln, nehme ich stark an, dass es sich auch unter dem Strich rentiert, wenn man einen gewissen Prozentsatz der Ware verschenkt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass sich manche Zeitgenossen von Artischocke bis Zaziki durchfuttern, ohne etwas zu kaufen, aber die überwältigende Mehrheit scheint wohl doch für genügend Umsatz zu sorgen, dass man ein paar Oliven gratis unters Volk werfen kann.

Meiner Meinung nach spielt zumindest auf dem Land auch die soziale Kontrolle eine Rolle. Auf dem Wochenmarkt sind immer die gleichen Anbieter und ihre Stammkunden, und man kennt sich eben. Da ist die Hemmschwelle doch höher, die Großzügigkeit anderer Menschen über Gebühr auszunutzen. Und in der Markthalle habe ich den Eindruck, dass sich dort eher die Leute tummeln, die durchaus ein paar Euro übrig haben und entsprechend nicht darauf angewiesen sind, sich aus Gratisproben eine Mahlzeit zu basteln. Wer nicht problemlos 15 Euro für Frischkäse hinlegen kann, hält sich dort kaum auf, sodass auch hier die Kunden durchaus etwas geködert und umworben werden können. Es scheint ja offensichtlich zu funktionieren.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Von Imbissständen kenne ich das gar nicht so, auch nicht aus den USA. In Deutschland findet man ja aber auch immer wieder im Supermarkt solche Stände, an denen man probieren kann oder auch auf dem Markt. Ich muss aber zugeben, dass ich ziemlich selten probiere. Ich mag es nicht, so erwartungsvoll angeschaut zu werden, wenn ich etwas probiere, wobei es mir dann auch unangenehm wäre, zuzugeben, dass ich etwas nicht so gerne mag.

Aber sicherlich ist das eine gute Idee, Kunden zu locken. Wenn man nicht weiß, ob einem etwas schmeckt, kauft man sich etwas vielleicht auch nicht. Wenn man so aber vorher mal kostenlos probieren kann und dann merkt, dass man es mag, ist man ja auch eher dazu bereit, den vollen Preis dafür auszugeben. Und es gibt ja mehr als genug Leute, die gerne bei kostenlosen Kostproben zuschlagen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich kenne solche Probierangebote auch primär von Supermärkten oder Marktständen, aber nicht von Imbissbuden oder Schnellrestaurants. Es ist ja auch wesentlich leichter, Kostproben von einzelnen Lebensmitteln, die noch dazu kalt genossen werden können, zur Verfügung zu stellen, als den Leuten Mini-Portionen von richtigen warmen Speisen anzubieten. Dafür müsste man theoretisch jeden Tag eine Extra-Pfanne oder einen separaten Topf aufsetzen, um neugierige hungrige Mäuler stopfen zu können. Ob sich das im Endeffekt durch den Zugewinn an Kundschaft rentiert, ist dann fraglich.

Lediglich bei Neueröffnungen werden manchmal kleine Tütchen mit zwei oder drei Pommes oder Mini-Cups mit Frozen Yogurt oder Eis direkt vor dem Laden an Passanten verteilt, um auf den Laden aufmerksam zu machen und möglicherweise gleich jemanden abzufangen, der mit knurrendem Magen durch die Gegend läuft und nur nach der nächsten Gelegenheit Ausschau hält, seinen Appetit zu stillen.

Was ich aber schon öfter angeboten bekommen habe, waren Proben von einzelnen Zutaten bei Schnellimbissen. So besteht zum Beispiel beim "Salädchen" die Möglichkeit, die einzelnen Dressings zu testen, bevor man sich für eines entscheidet, und auch einige mexikanische oder orientalische Fast-Food-Ketten erlauben Kunden die Selbsteinschätzung einiger Zutaten, die eventuell schärfer oder ungewöhnlicher im Geschmack auf den deutschen Gaumen wirken könnten. Das finde ich selber ganz praktisch, und noch dazu hat man nicht wirklich einen relevanten Verlust dadurch, da der Kunde zu diesem Zeitpunkt ja schon im Prozess des Bestellens ist und auf jeden Fall etwas kauft.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich denke schon, dass es funktionieren würde, wenn auch Imbisse Kostproben anbieten würden. Hier in der Ecke gibt es eine sehr gute Imbissbude, die auch vegane Currywurst anbietet. Damit die Leute auf den Geschmack kommen, gibt der Betreiber den Kunden die Möglichkeit zwei oder drei kleine Stückchen der Seitan-Wurst mit Currysoße in einem Becherchen zu probieren. Da die Wurst, nicht nur die Vegetarische, aus eigener Herstellung stammen, finde ich die Idee nicht so verkehrt.

Auch ein anderer Food Truck hier in der Stadt bietet kleine Kostproben aus dem Angebot an. So werden Burger geviertelt und auf einer Platte angeboten, kleine Portionen mit Pommes werden verteilt und Ähnliches. Ansonsten kenne ich solche Kostproben auch nur aus den Supermärkten, vom Wochenmarkt oder aus Bäckereien oder Metzgereien. Aber ich finde es schön, wenn auch andere Imbisse mit Straßenverkauf sowas anbieten würden, denn mich kann man so dazu bewegen, mehr zu kaufen. Und was mit mir funktioniert, funktioniert bestimmt auch bei Anderen und ich finde, dass die Welt einfach leckerer werden sollte.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12530 » Talkpoints: 71,65 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde auch, dass es ein schwieriges Thema ist und man hier von Situation zu Situation entscheiden muss. Auf der einen Seite ist es sicher toll, wenn man Sachen probieren kann, bevor man sie kauft. Vor allem dann, wenn es neue Gerichte sind, die man noch nie auch nur ansatzweise so verzehrt oder gesehen hat, kann eine Kostprobe hilfreich sein, damit man sich entscheiden kann - wenn man sich bei vielen Zutaten nicht sicher ist, ob sie das Richtige für einen sind, dann würde man eher kein ganzes Gericht oder eine große Portion damit bestellen, was man am Ende vielleicht nicht mag und dann nicht isst. Dementsprechend könnte eine Kostprobe die Leute dazu animieren, dass sie mehr kaufen.

Wie hier aber auch schon gesagt wurde kann es je nach Standort und Umständen auch viele Nachteile haben. Vor allem an Standpunkten wie Einkaufsmeilen und co gibt es viele Imbissketten nacheinander. Einige Leute nutzen das System hier gekonnt aus und holen sich einfach von vielen Ständen eine Kostprobe. Je nachdem wie viele Stände man dafür nutzen kann, hat man am Ende einiges konsumiert und ist dann auf jeden Fall mehr als satt und das alles ohne dass man auch nur einen einzigen Cent dafür ausgegeben hat. Wenn viele Leute das machen, dann zahlen die Betreiber am Ende ordentlich drauf. Deswegen bieten viele es gar nicht mehr an.

Ich denke, dass es ein guter Mittelweg ist, wenn man den Kunden kostenlose Proben zusätzlich anbietet, wenn sie bereits etwas gekauft haben. So hat der Verkäufer mit den Kunden bereits einen kleinen Umsatz generiert (je nachdem, was sie kaufen und wie viel sie davon kaufen) und macht keinen Verlust, wenn er ihnen eine kleine Kostprobe anbietet. Im schlimmsten Fall hat er einen sehr geringen Betrag eingebüßt, aber im besten Falle ist der Kunde dann zufrieden und wird öfter kommen und / oder kauft dann nächstes Mal noch mehr ein - zum Beispiel das Produkt, welches er kostenlos probieren durfte.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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