Medien-Doctor zur Beurteilung falscher Studien in den Medien

vom 28.08.2015, 17:10 Uhr

Viele Studien die in Deutschland in Zeitungen oder im Fernsehen veröffentlicht werden, sind unseriös. Journalisten machen sich oftmals aber nicht die Mühe, dies zu hinterfragen. Dabei würde ein Blick auf die Studie den meisten schon sehr viel über die Seriosität sagen. Fehlen beispielsweise Kontrollgruppen oder ist die Gruppe der getesteten Personen sehr klein, dann sind Studien in der Regel nicht beweiskräftig und nicht selten hilft auch ein Blick auf den Sponsor weiter. Hinter diesem verbirgt sich nicht selten der wahre Interessent einer solchen Studie.

Dieses Problem hat die TU Dortmund erkannt und daraufhin den ''Medien-Doctor'' gegründet. Dahinter verbirgt sich eine Vereinigung von Journalisten und Wissenschaftlern, die den Wahrheitsgehalt von Studien aus den Medien überprüfen und ihre Ergebnisse im Internet präsentieren. Dies ist auch für Journalisten eine gute Hilfe, da sie zu Studien greifen können, die von den Gutachtern als richtig angesehen wurden. Ich finde, dass dies auf jeden Fall eine sinnvolle Vereinigung ist und wünsche mir, dass mehr Journalisten das Angebot nutzen. Kennt ihr die Internetseite und habt ihr euch dort schon mal umgesehen? Würdet ihr als Journalist darauf zurückgreifen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde sicherlich darauf zurückgreifen, wenn ich die passende Kundschaft, also das passende, zahlende Medium im Hintergrund hätte. Diese Medien sind allerdings selten.

Journalisten sind in vielen Fällen als Freiberufler Lebenskünstler oder Glücksritter, die zusehen müssen, dass sie in einer bestimmten Zeit einen Text zu einem bestimmten Thema präsentieren. Ich vermute, dass sich auf diese Weise die Qualität manches Textes erklären lässt. Das trifft eben leider auch auf Studien zu.

Manchmal sind diese Studien auch gar nicht von freien oder fest angestellten Journalisten geschrieben. Sie werden oft von PR-Abteilungen der Sponsoren geschrieben und an die Presse lanciert. Dass dies eine gewisse Färbung hat, ist vermutlich nachvollziehbar.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Was hat das Angebot Medien Doktor mit der Qualität von Studien zu tun? Als Journalist erhält man über das Angebot keinen Überblick über die Qualität oder Relevanz einer Studie. Das Angebot prüft lediglich die Qualität journalistischer Berichterstattung im Bereich Medizin. Wenn man also keinen Artikel abkupfern möchte, dann nützt das wenig. Übrigens schreiben Journalisten keine Studien, sie verfassen Pressemitteilungen und Berichte.

Im Prinzip ist das Projekt sehr sinnvoll, denn es zeigt die Schwächen einzelner Artikel und Pressemitteilungen auf. Das hat aber weniger Einfluss auf den Journalisten selbst, es könnte eher die Art der Auftragsstellung verändern. Denn kaum jemand möchte unseriöse, unvollständige oder tendenzielle Artikel schreiben. Nur wird es oft gefordert.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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