Lehrer bewertet Spickzettel für Klassenarbeiten

vom 26.12.2016, 01:38 Uhr

Ich habe heute etwas erstaunliches von einer Freundin gehört. Ihr Sohn hat vor einigen Wochen eine Klassenarbeit geschrieben und zu hause einen Spickzettel geschrieben. Die Mutter war völlig entsetzt, dass der Sohnemann einen Spickzettel schreibt. Doch der Junge meinte, dass er den nicht braucht.

Zumindest nicht zum Spicken. Der Lehrer sammelt die Spickzettel ein und bewertet sie dann. Wer den besten Spickzettel geschrieben hat, der auch für die Klassenarbeit nützlich gewesen wäre, bekommt ein kleines Geschenk von ihm.

Die Klasse ist seither besessen darauf Spickzettel zu schreiben. Der Sinn dafür liegt darin, dass der Lehrer sagt, wenn die Kinder Spickzettel schreiben, dann lernen sie automatisch. So lernen sie wenigstens alle für die Arbeit auch wenn sie das gar nicht merken.

Was haltet ihr von dieser Sache, dass Spickzettel bewertet werden? Denkt ihr, dass die Kinder so besser lernen? Der Junge ist übrigens in der 6. Klasse einer Realschule.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich wünschte, sowas hätte es zu meiner Schulzeit auch gegeben. :lol: Zumindest in der Mittelstufe hätte ich so einige Geschenke abgeräumt. Ab der Oberstufe empfand ich Spickzettel aber als weniger sinnvoll, da dort kaum stupide nach auswendig gelernten Dingen abgefragt wurde.

Die Idee des Lehrers finde ich gar nicht übel. Ich kann mich zwar selber nicht mehr daran erinnern, dass das Schreiben von Spickzetteln mir geholfen hätte, habe aber schon mehrfach darüber gelesen. Etwas aufschreiben hilft ja auch beim Auswendig lernen, ebenso wie lesen oder hören. Da kann ich mir schon gut vorstellen, dass es vielen eine Hilfe ist, mithilfe eines Spickzettels wichtige Infos ganz kompakt auf den Punkt zu bringen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das nenne ich mal eine kreative Idee. Es hat schließlich keinen Sinn, Spickzettel zu verteufeln und zu verbieten. Das macht es ja nur umso reizvoller, diese Spickzettel auch schreiben und einsetzen zu wollen. Ich bin der Ansicht, dass der Lehrer das gut umgesetzt hat und für sich zu nutzen weiß. Denn es ist tatsächlich so, dass man auf diese Weise die Kreativität der Schüler fördert und man durch das Schreiben eines solchen Spickzettels viel lernen kann.

Spickzettel müssen ja sehr klein und unauffällig sein, sodass man da gezwungen ist, den ganzen Unterrichtsstoff sehr einfach, präzise und kurz zusammenzufassen. Wenn man das kann, hat man den Stoff ja schon verstanden und dann muss man den Spickzettel nur mehrfach lesen oder vielleicht sogar neu schreiben (weil Platz vielleicht nicht ausreichte) und man kann den Stoff.

Ich habe zu meiner Zeit in der Schule damals auch gerne Spickzettel beim Lernen geschrieben, diese aber nie tatsächlich verwendet, sondern nur zum Lernen benutzt. Bei mir hat das sehr gut funktioniert, so konnte ich den Stoff besser und schneller verinnerlichen. So fasst man den Stoff nicht nur kurz, knapp und einfach zusammen, sondern kann ihn auch besser lernen, weil man sich vorher ja intensiv mit dem Stoff auseinander setzen musste um ihn überhaupt schreiben zu können.

Ich finde es daher gut, dass der Lehrer mit der Zeit geht und sich die Effekte eines Spickzettels zu Nutze macht. Solange es einen positiven Effekt hat und die Schüler so mit mehr Spaß am Lernen bei der Sache sind, ist der Weg dahin doch egal. Wichtig ist nur das Ergebnis und nicht der Weg dahin.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich hatte auch mal so einen Lehrer, der das erlaubt hat, aber nur in einer gewissen Größe und es durften keine ganzen Sätze darauf stehen. Ein Geschenk gab es für den kreativsten Zettel nicht, aber das war auch so in Ordnung, weil man diese Merkhilfe wirklich gut nehmen konnte und damit nicht ganz so schlimme Noten geschrieben hat.

Ich finde es eigentlich ganz gut, weil durch das Abkürzen merkt man sich da schon einiges, Wobei ich mich beispielsweise immer schwer damit tue mir Zahlen zu merken, weswegen ich immer dankbar war, wenn ich so einen Zettel hatte, bei dem ich Jahreszahlen darauf schreiben konnte. Meiner Meinung nach ist es modern Spickzettel zuzulassen und als Lehrer hat man dadurch mit ein paar Regeln auch keinen Nachteil, heimlich wird es doch eh versucht, wenn man es nicht erlaubt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



@Ramones: Der Lehrer erlaubt die Zettel nicht während der Klassenarbeit. Er sammelt sie vorher ein und jeder muss ihn abgeben und dann bewertet er sie. Es soll keine Merkhilfe sein, während der Klassenarbeit, sondern eine Lernhilfe. Es wird auch nicht der kreativste bewertet, sondern der, der auf wenig Papier am meisten untergebracht hat, was man auch für diese Klassenarbeit hätte gut gebrauchen können.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich finde die Idee gar nicht so blöd. Ich habe früher immer nur sehr ungern gelernt, aber immer viel Zeit in Spickzettel investiert. Am Ende habe ich mich irgendwann darüber geärgert, weil es wahrscheinlich sogar zeitsparender gewesen wäre, regulär zu lernen, statt einen Spickzettel in Mikroschrift auf ein dunkles Löschblatt zu schreiben, den man dann doch nicht brauchte. Auf der anderen Seite hat man durch die kriminelle Energie mit der man den Zettel schrieb irgendwie immer den besonderen Lernimpuls bekommen und alles verinnerlicht.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Die Idee des Lehrers finde ich ziemlich witzig und ich kann mir schon vorstellen, dass sie auch zielführend ist. Wenn ich früher mal einen Spickzettel geschrieben habe, dann habe ich es selber auch gemerkt, dass ich die Sachen, die ich mir da notiert habe, gleichzeitig auch gelernt habe. Daher finde ich es schon interessant, dass der Lehrer seine Schüler so ans Lernen bringt, ohne dass sie es so richtig merken.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Natürlich bringt es mit dem lernen etwas, wenn man sich die Sachen nochmals aufschreibt und sie sich somit auch in das Gedächtnis ruft. Von daher ist die Idee schon mal nicht schlecht, aber woher will der Lehrer nicht wissen, dass nicht zwei angefertigt werden, einer abgegeben wird um das Geschenk zu kassieren und nebenbei noch eine gute Zensur zu bekommen?

Diesen Weg würde ich dann ehrlich gesagt wählen damit auch das optimale dabei heraus geholt werden kann und der Aufwand damit auch gering gehalten wird. Immerhin kommt es auch darauf an, ob das ganze per Hand geschrieben wird oder einfach auf den Scanner legen, verkleinern und ausdrucken. Der Lerneffekt ist beim Scanner jedenfalls nicht gegeben, kreativ kann es durchaus sein wenn man das z.B. auf die Trinkflasche klebt und es damit nicht auffällt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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