Kommt der neue Kalte Krieg übers Internet?

vom 18.02.2017, 20:53 Uhr

Das Internet wird als Medium immer wichtiger. Doch es kann auch als Waffe genutzt werden. so gab es Hackerangriffe auf den Bundestag. Der amerikanische Wahlkampf wurde anscheinend auch teilweise aus Russland geführt und im Internet sind pünktlich zum ersten Bundeswehreinsatz im Baltikum sind Gerüchte über eine Vergewaltigung aufgetaucht. Die Urheber werden hier in Russland vermutet. Allerdings können diese überall sitzen und auch die USA und China scheinen keine Unschuldslämmer im Internet zu sein.

Mir ist die ganze Sache etwas unheimlich, weil hier keine klaren Grenzen zu ziehen sind. Es gibt zwar neuerdings auch eine Cybertruppe bei der Bundeswehr, aber wo beginnt der Krieg im Internet. Hier gibt es meiner Ansicht nach keine klare Grenzen und Seiten. Deswegen mache ich mir auch Sorgen, dass es hier zu einer schnelleren Auseinandersetzung kommen kann, die irgendwann auch mal im realen Leben weiter geführt wird.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Gut möglich, dass man den Krieg über das Internet führen wird, da mittlerweile fast die komplette Infrastruktur mit dem Internet verbunden ist. Krankenhäuser, Arztberichte, Bestellsysteme von Supermärkten, Bankautomaten und alle anderen wichtigen Dinge benötigen Internet.

So kann man ein Land für einige Tage ins Chaos stürzen und dann aus dem Hinterhalt angreifen oder die komplette Kommunikation unterbrechen und Forderungen stellen.

» Bascolo » Beiträge: 3578 » Talkpoints: 33,15 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich behaupte einfach mal ganz frech, dass wir uns seitens der Digitalisierung in Bezug auf die Verknüpfung sämtlicher Behörden und Weltkonzerne schon lange im "kalten Krieg" befinden. Für mich ist der Begriff kalter Krieg allerdings etwas falsch gewählt. Passender wäre der Begriff digitaler Krieg. Auf Grund aufgedeckter Problematiken dank der Digitalisierung führen langsam alle Wege, die online möglich sind, immer zur Anonymisierung. Die Nachfrage nach Anonymität im Internet steigt rasant an, da der Mensch in der digitalen Welt zu einer Glaskugel wird und das birgt eben nicht zu unterschätzende Gefahren.

Alles kann zu Lasten des Users umgelegt werden und das ist ziemlich gefährlich für die zukünftige Weiterentwicklung der Digitalisierung. Hackergruppierungen schießen wie Pilze aus den Böden und versuchen alles und jeden zu hacken, um mit den erbeuteten Daten Schindluder zu treiben. Was einerseits privat und öffentlich geschieht. Daten werden erbeutet, um damit zu erpressen. Die Nachfrage nach Anonymität steigt so rasant an, dass immer mehr Menschen das DeepWeb nutzen, um beispielsweise politisch nicht verfolgt werden zu können oder, weil ihnen eben diese gläserne Welt im Internet ziemlich auf den Keks geht.

Weiterhin gab es in der Vergangenheit ziemlich viele Berichte über das allgemeine Abhören der Menschen, wo die USA ziemlich fleißig dabei ist. Für die innere und äußere Sicherheit eines Landes mag das Verfahren ja ganz nützlich sein. Aber für die privaten Umrisse eines jeden Menschen ist das ziemlich gefährlich. Spätestens seit Snowden ist klar geworden, dass die Digitalisierung gefährlicher ist, als man sich grob vorstellen kann. Und deshalb behaupte ich, dass man sich schon lange im digitalen Krieg befindet. Die Hackerangriffe werden immer aggressiver, die Ausmaße immer größer und der Schaden dadurch immens. Wenn man bedenkt, dass das Internet allgemein noch in den Kinderschuhen steckt mag man sich kaum ausmalen, wohin das alles noch führen wird.

Wie aber bereits angesprochen ist das Gefährlichste an der Digitalisierung die Verknüpfung an die Infrastruktur. Der Film Stirb Langsam 4.0 ist zwar stark überspitzt und eben Action pur. Allerdings zeigt dieser Film in seiner Handlung dennoch realistisch, welche enormen gesellschaftlichen Schäden bei dem Eingriff in die digitale Welt sein kann. Mittlerweile wird alles, was sich standardisieren lässt, automatisiert, was eben digitalisiert wird. Und diese Schnittstellen sind eben via GPS oder über das Internet gekoppelt. Wer solche Schnittstellen angreift, hat eben die Kontrolle darüber und das kann durchaus ziemlich gefährlich sein.

Wieso einen Krieg mit tödlichen Waffen führen, wenn selbiger Effekt durch das Eingreifen in die Infrastruktur einer Gesellschaft möglich ist?

» Dr.Holleck » Beiträge: 49 » Talkpoints: 3,00 »



Dr.Holleck hat geschrieben:Für mich ist der Begriff kalter Krieg allerdings etwas falsch gewählt. Passender wäre der Begriff digitaler Krieg.

Ich würde den Begriff noch um den Aspekt des "Informationskrieges" erweitern. Denn mittlerweile geht hier so eine Schlammschlacht los, wer die Wahrheit sagt und wer nicht. Die Fake-News werden ja allen ein Begriff sein und nicht immer werden diese Fake-News auch immer hinterfragt und auf Plausibilität überprüft.

Selbst Videos, die man früher als authentisch und wahr angesehen hat, sind mittlerweile gefälscht, weil man nicht nachweisen kann, ob sie wirklich das zeigen, was sie vorgeben zu zeigen (angeblich Notsituation durch den Krieg in Syrien, in Wirklichkeit wird aber eine Hungersnot in Libyen gezeigt X Jahre früher oder was auch immer).

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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