Kleidung verkaufen - bei Größe mogeln für besseren Preis?

vom 21.12.2014, 23:52 Uhr

Eine Bekannte von mir ist vor einigen Tagen verreist und kommt auch erst im neuen Jahr wieder. Sie besucht ihre Familie in Polen und leider sind ihre Großeltern noch nicht so fortschrittlich und sie wird dort kein Internet haben. Ab und an wird sie vielleicht mit dem Handy ins Internet gehen, aber das kann sie nicht lange machen, weil es teuer ist. Daher hat sie mich gebeten bei einer Auktion zu bieten, da sie eine Jacke bei Ebay ersteigern möchte.

Die Jacke hat die Größe XXL und ich habe das Angebot heute aufgerufen, damit ich es nicht verpasse. Ich habe mir dann auch die Bewertungen des Verkäufers durchgelesen, denn dieser hatte einige negative Bewertungen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Verkäufer ganze 3 schlechte Bewertungen hatte die sich darum gedreht haben, dass er falsche Größenangaben gemacht hat.

Es handelte sich dabei jedesmal um Produkte in der Größe XXL, allerdings war ganz klar beim Brustumfang und auch bei den anderen Messdaten gemogelt worden. Der Verkäufer hatte dann kommentiert, dass er möglicherweise nicht genau gemessen hatte, aber da die Differenz an die 10 cm betrug, vermute ich mal, dass es Betrug war.

Ich habe mich dennoch gefragt warum das so ist und vermute mal, dass ein Kleidungsstück das in Größe XXL eher klein ausfällt sicherlich nicht so begehrt ist. Es gibt Menschen die etwas mehr auf den Rippen haben, die aber dennoch gerne Kleidung von Esprit oder so tragen würden und etwas größeres als XXL hat Esprit nicht. Die meisten Sachen gehen nur bis XL. Daher vermute ich mal, dass der Verkäufer die Produkte ''großzügig'' ausgemessen hat, damit Leute mit großen Größen zugreifen. Das konnte man bei den Geboten auch sehen, denn für die Größe ist viel mehr geboten worden, als für Kleidungsstücke in Größe L oder M.

Ich finde es aber dennoch sehr dreist, zumal man die Ware auch nicht mehr zurückgeben kann. Und wenn der Artikel dann doch nicht gepasst hat, sind sicherlich nicht alle auf die Idee gekommen ihn nochmals auszumessen um sich dann doch bei Ebay über den Betrug beschweren zu können. Seit ihr auch schon mal auf eine solche Masche hereingefallen? Ich habe meiner Bekannten von dem Produkt abgeraten, diese möchte aber dennoch, dass ich es für sie ersteigere. Was würdet ihr machen, wenn euch sowas passieren würde? Könnt ihr verstehen, warum manche Verkäufer so dreist sind?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also das finde ich persönlich schon ziemlich dreist und unverschämt und ich kann nicht verstehen, wie man so eine bescheuerte Masche überhaupt durchziehen kann. Mag sein, dass er dann Anfangs mehr verdient, weil eben mehr für die Produkte geboten wird, aber je mehr Menschen sich über den Tisch gezogen fühlen und sich in Form von negativen Kritiken beschweren, desto weniger Menschen werden im Endeffekt noch was bei ihm kaufen wenn sich das wirklich als durchgängige Masche herausstellen sollte. Im Endeffekt verdient er also nur Anfangs etwas dabei und mit der Zeit wird er immer mehr Verluste einfahren, wenn er diese Masche beibehät. Ich persönlich wäre eher daran interessiert, dass die Kunden zufrieden sind, denn mehr positive Kritiken bringen auch mehr neue Kunden.

Ich habe bei Amazon auch schon einige Male Kleidung bestellt, auch bei Dritthändlern. Da kommt es auch mal wieder vor, dass Sachen kleiner oder größer ausfallen, aber das steht dann meistens auch dabei. Bei eventuellen Maßen wird auch immer eine Differenz von +/- 1-2cm angegeben, was ich noch als normal empfinde, weil die Sachen ja dann lose auf dem Tisch gemessen werden und da kann das nicht so exakt wie mit dem Milimeter-Papier werden. Aber eine Differenz von 10cm finde ich schon krass und mir kann keiner erzählen, dass dieser Verkäufer so ein "Vollidiot" ist, dass er sich mal eben um 10 cm vermessen hat und das versehentlich mehrmals. So etwas nehme ich niemandem ab.

Ich persönlich schaue mir immer sehr genau die Kritiken von den Verkäufern ab und frage mich dann, ob ich mit diesen Kritiken leben könnte. Wenn also da stehen würde, dass der Verkäufer mogelt bei den Größenangaben, dann würde ich da definitiv nichts kaufen. Daher kann ich deine Freundin auch nicht wirklich verstehen, weil man ja auch nichts mehr umtauschen kann. Wenn sie den Zuschlag kriegt und die Jacke ihr nicht passt, dann ist das Geld weg und was will sie dann mit der Jacke? Als Erinnerung behalten, weil sie so naiv war, den negativen Kritiken nicht genug Glauben zu schenken?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde das auch sehr unverschämt und kann nicht nachvollziehen, wie man auf so eine Idee kommen kann. Gerade bei den Marken findet man doch trotzdem einen Abnehmer und den Leuten sollte durchaus auch klar sein, dass sie kein Teil in so einer Größe mehr von dieser Marke bekommen, weil sie im Laden ja auch nichts in der Größe bekommen können.

10 Zentimeter sind ja auch kein Spaß mehr, sondern da kann man wirklich schon davon ausgehen, dass die Leute betrogen werden sollen. So blöd kann doch keiner messen. Es macht einen großen Unterschied, ob ein Kleidungsstück mal einen Zentimeter kleiner oder größer ist oder ganze 10 Zentimeter.

Ich denke, dass das unglaublich frustrierend ist, wenn man ein Teil bestellt und dann so ein Erlebnis hat und nicht mal umtauschen kann, aber genau deswegen sollte man sich auch die Bewertungen durch andere Kunden durchlesen.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Die falschen Bewertungen können aber auch daher kommen, dass sich Käufer die frustriert waren einfach hinterher auf diese Weise gerächt haben. Denn die Angaben in den Kleidungen mit M, L, XL und XXL sind doch sehr unterschiedlich und wenn es nicht in cm dabei steht, dann kann man dabei schon sehr enttäuscht werden. Gerade wenn nur diese Angabe vorhanden ist, berufen sich viele doch auf ihre Listen die ebenfalls nur eine ca. Angabe sind aber nichts verbindliches und je nach Hersteller weicht das dann schon sehr stark ab, auch mal 10 cm und mehr.

So hatte ich hier auch schon einige Bestellungen von Bekleidung, bei denen S oder M nicht gepasst hat und ich am Ende XL oder gar XXL bestellen musste, einfach nur weil es so eng ausgefallen ist. Weitere Angaben wurden dazu nicht gemacht, dass man es in cm angegeben hätte oder anderweitig vorher hätte erkennen können. Das alles war aber auch keine gebrauchte Ware sondern Neuware die umgetauscht werden konnte in eine andere Größe, aber dennoch schaut man dann erst einmal dumm aus der Wäsche, da ansonsten die Größe S immer passt und auf einmal braucht man eine XL.

Ich kann auch nicht bestätigen, dass XL wirklich teurer weg geht gebraucht als andere Größen. Denn alles was zwischen M und XL ist, hat den größten Markt. Wenige Leute brauchen 6XXL oder auch XS und somit ist der Käuferkreis geringer. Auch kosten die größeren Größen meistens etwas mehr wenn man sie bestellt, kann man ebenfalls im Online Katalog sehen, dass eine Größe S weniger kostet als wenn man es in L oder XL haben möchte. Folglich kann sich damit auch der Wiederverkaufswert anpassen, da das vielen bewusst ist die die größeren Größen brauchen und kennen daher den Neupreis für ihre Größe.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Warum sollte Kleidung in XXL sich besser verkaufen lassen als kleinere Größen, die wesentlich mehr Menschen tragen und für die es deshalb einen viel größeren Markt gibt? Und warum glaubst du, dass man Marken wie Esprit nur bis XL bekommt? Wenn ich bei Zalando eine allgemeine Suche mache und noch keine Filter eingestellt habe fällt mir immer wieder auf, dass es inzwischen doch von recht vielen Marken Kleidung für Dicke, Kleine und Schwangere gibt.

Ich habe auch schon Kleidung abgemessen, die ich verkauft habe, und gerade beim Brustumfang bin ich immer etwas unsicher wo man da genau das Maßband anlegt. Ich nehme dann immer die breiteste Stelle unter den Achseln, also da, wo die Ärmel eingesetzt sind, aber das ist nicht unbedingt immer die breiteste Stelle an der Trägerin. Die Länge ist auch so eine Sache. Mit Kragen, ohne Kragen? In der Mitte oder lieber an der Schulter? Es gibt da einige Fehlerquellen und dann gleich von Betrug zu sprechen finde ich reichlich übertrieben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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