Kinder oder Jugendliche beim Kochen mit einbinden?

vom 13.10.2019, 15:45 Uhr

Meine Tochter war vom Kleinkindalter schon immer in der Küche dabei und hat mir geholfen beim Umrühren etc.. Später - im Kindergartenalter - durfte sie dann auch schon beim Schnippeln helfen. Seitdem stand sie regelmäßig mit mir in der Küche und hat mir geholfen und sich die verschiedenen Arbeitsschritte abgeschaut. Jetzt - mit 12 Jahren - steht sie sogar auch schon mal alleine in der Küche und kocht einfache Gerichte für uns. Ich kann sie da guten Gewissens auch schon alleine Nudeln abschütten oder den Ofen bedienen lassen.

Ein Teil ihrer Freundinnen tut sich da bedeutend schwerer. Zum Einen liegt es an mangelndem Interesse der Kinder selbst, aber es gibt auch eine Freundin, die jetzt schon öfters mit uns zusammen gekocht hat, weil ihr Mutter das zu Hause nicht möchte. Da gehört die Küche so zusagen der Mutter ganz allein und sie hat nicht die Zeit, Nerven und Muse, dass da noch eine zusätzliche Person um sie herumwuselt und vielleicht alles ganz anders macht als sie es möchte. (ihre eigenen Worte)

Bindet ihr eure Kinder oder Jugendlichen beim Kochen (am Wochenende z.B.) mit ein oder ist die Essenszubereitung eher euer Ding?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich versuche mir schon helfen zu lassen, wobei das eher beim Backen stattfindet als beim Kochen. So mache ich vieles selber wie Brot, Brötchen und Gebäckstücke und so weiter, da hilft mein Sohn gerne mal mit. Mit dem Messer ist er noch nicht wirklich so geschickt, dass das beim Kochen Sinn machen würde, vor allem würde das auch ewig dauern und da ich noch eine Tochter habe, die dann auch auf das Essen warten würde, mache ich das noch selber. Später kann er aber gerne mitmachen. Ich warte immer bis er Interesse daran zeigt, ich frage also nicht nach, ob er helfen mag, sondern warte bis er helfen will.

Ich finde es aber auch wichtig, dass Kinder sehen wie man etwas zubereitet und dann auch kochen können, wenn sie ausziehen. Zwang finde ich da dennoch fehl am Platz, aber das Interesse kommt ja auch von ganz alleine, gerade bei kleinen Kindern und da hat man es natürlich leicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe meiner Mutter auch schon von Klein auf in der Küche geholfen und die meisten Handgriffe und Fertigkeiten, die ich heute besitze, von ihr gelernt. Zwar war ich auch durchaus selber motiviert und interessiert, aber ich wurde auch teilweise zur Mithilfe aufgefordert, wenn z. B. eine größere Menge an Gästen zu bekochen war. Das finde ich auch absolut angemessen und erzieherisch wirksam, denn die Versorgung mit Nahrung zählt genauso zu den häuslichen Pflichten und Basiskompetenzen des selbstständigen Lebens wie das Putzen oder die Körperhygiene. Wenn man so etwas im Elternhaus nicht lernt, tut man sich spätestens beim Auszug in die erste eigene Wohnung schwer - zumal Fächer wie Hauswirtschaftslehre mitnichten in allen Lehrplänen Platz finden.

Natürlich sollten die Anforderungen auch an das Alter angepasst sein. Eine Fünfjährige würde ich nicht an die heiße Herdplatte stellen oder ihr ein Santokumesser in die Hand drücken. Aber man kann durchaus spielerisch mit ersten kleinen und interessanten Aufgaben wie dem Plätzchenausstechen in der Weihnachtsbäckerei oder der Dekoration von Suppentellern mit frischen Kräutern starten und sich Stück für Stück an kompliziertere Aufgaben herantasten. Das fördert nicht nur Fähigkeiten für die Zukunft, sondern auch das Eltern-Kind-Verhältnis.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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