Kann man einen Menschen zu intensiv lieben?

vom 14.03.2020, 18:22 Uhr

Wenn wir als Truppe zusammen sind, spielen wir gerne neue und viele alte Spiele. Dabei war ein App-Spiel, welches die Frage in den Raum warf, ob man einen Menschen zu sehr oder zu intensiv lieben könne. Wir durften allerdings nur mit „Ja“ und „Nein“ antworten, was jedoch zu etlichen Diskussionen in der erlesenen Runde führte.

Ein Argument war, dass man niemanden zu intensiv lieben kann. Denn Liebe sei ja nur ein Gefühl, welches ja nicht doppelt, dreifach oder vierfach möglich ist. Wenn man jemanden liebt, dann liebt man ganz klassisch. So war die eine Argumentation ohne, dass eine intensivere Steigung drin sein könnte. Ein anderes Argument war, dass krankhafte Liebe vielleicht intensiv sei.

Auch ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich diese Kernfrage aus dem Titel beantworten kann. Doch ich wollte Euch gerne an der Rederunde teilhaben lassen und schauen, was Ihr denkt. Glaubt Ihr, dass man einen intensiv lieben kann und ist dies noch normal oder ist intensives lieben dann immer direkt mit einer krankhaften Liebe zu vergleichen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich denke schon, dass es verschiedene Grade an Liebe gibt. Man kann in jemanden verknallt sein oder nur etwas schwärmen. Man kann jemanden lieb haben und dennoch sich über manches aufregen oder man kann jemanden völlig akzeptieren, auch mit den schlechten Seiten. Ich liebe meine Haustiere, mein Auto, meine Mutter, meinen Partner. Alles auf eine eigene Art.

Zu viel lieben würde bezogen auf eine Beziehung für mich bedeuten, dass man mehr liebt als der andere. Denn dann merkt man immer wieder, das Kanne ich aus früheren Beziehungen, dass der andere die eigenen Sehnsüchte nicht so teilt und das ist frustrierend.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Um die Frage pauschal und endgültig mit Ja oder Nein beantworten zu können, bräuchte man als Erstes eine allgemeingültige und allgemein anerkannte Definition von Liebe. Und da wünsche ich viel Spaß beim Definieren - darüber haben sich schon die alten Griechen den Kopf zerbrochen. Liebe oder "Verliebtheit"? Liebe zwischen Eltern und Kind oder zwischen Erwachsenen? Erotische Komponente ja oder nein? Biochemischer Ausnahmezustand oder Geschenk des Himmels? Und so weiter.

Von daher maße ich mir auch keine endgültige Aussage an. Was für den einen "intensive Liebe" ist, wäre für mich vielleicht eher Ausdruck einer Geisteskrankheit und umgekehrt. Stalker behaupten beispielsweise auch, aus Liebe zu handeln, was für mich nichts damit zu tun hat, wie intensiv mich jemand zu lieben glaubt. Oder die Leute klammern mit aller Kraft und schieben Liebe vor, obwohl sie in Wirklichkeit nur Angst vor dem Alleinsein haben oder ihr Selbstwertgefühl davon abhängig machen. In meinen Augen kann man nicht mehr von Liebe sprechen, sobald man dafür in Kauf nimmt, dem Objekt besagter Liebe in irgendeiner Form zu schaden.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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