In welchen Zeitabständen Sitzungen bei Psychologe normal?

vom 26.09.2017, 17:30 Uhr

Eine Freundin ist in Therapie bei einem Psychologen und hat mir erzählt, dass sie dort jede Woche einen Termin bekommen kann oder auch alle zwei Wochen. So wie es ihr gerade recht ist und nach ihrem Befinden. Mich hat das doch überrascht, da ich nicht gedacht hätte, dass solche Therapiesitzungen bei einem Psychologen sogar wöchentlich statt finden.

Bisher hatte ich immer angenommen, dass die Sitzungen eher mehrere Wochen auseinander liegen, da der Psychologe ja meist mehrere Patienten hat. Meine Freundin meinte aber, dass ihr Psychologe sogar nur an zwei Tagen in der Woche Sprechstunde hätte und trotzdem für seine Patienten so häufige Termine anbieten kann. Es kam sogar vor, dass meine Freundin in einer Woche zweimal zu dem Psychologen kommen konnte.

Ist es durchaus üblich, dass die Zeitabstände zwischen den Sitzungen bei einem Psychologen nur eine Woche betragen? Spricht das eher für oder gegen den Psychologen? Ist es dort durchaus anders als bei Ärzten, die ihre Termine im Abstand von mehreren Wochen vergeben? Kann man das so gar nicht miteinander vergleichen? Welche Erfahrungen habt ihr da mit Terminen bei einem Psychologen gemacht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Dir ist aber schon klar, dass man teilweise 18 Monate auf einen Therapieplatz wartet oder? Dann ist es doch klar, dass der Therapeut entsprechend Zeit hat, jede Woche eine Sitzung durchzuführen. Zu große Abstände zwischen den Therapiesitzungen sind nicht sinnvoll, da sonst keine kontinuierlichen Fortschritte gewährleistet werden können. Bei mir würde - überspitzt formuliert - keine Therapie etwas bringen, wenn ich nur alle drei Monate einen Termin bekommen würde und jedes Mal ein komplett neues Vertrauensverhältnis zum Therapeuten aufbauen müsste. Das ist nicht förderlich für die Fortschritte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wöchentliche Sitzungen sind im ambulanten Rahmen eigentlich der Standard. Natürlich gibt es, je nach Störungsbild, teilweise auch Ausnahmen, sodass bei einigen Patienten eine Sitzung alle zwei Wochen reicht, während andere vielleicht zweimal in der Woche eine Gesprächsgelegenheit benötigen. Das kann man individuell und abhängig von den aktuellen Umständen vereinbaren und flexibel handhaben. Aber in aller Regel wird der Ein-Wochen-Rhythmus eingehalten.

Wie Täubchen schon korrekt dargestellt hat, sind bei einer Psychotherapie ein solides Vertrauensverhältnis zwischen Therapeut und Patient sowie eine kontinuierliche Betreuung von essentieller Bedeutung für den Erfolg der Behandlung. Beides kommt nicht oder sehr viel schwieriger zustande, wenn sich die Gesprächspartner zu selten treffen. Andererseits bringen viel häufigere Sitzungen auch nicht wirklich etwas, da irgendwann der Gesprächsbedarf abnimmt und keine nennenswerten Fortschritte und Entwicklungen mehr zwischen den einzelnen Terminen stattfinden. Daher finde ich das etablierte Schema schon sehr sinnig.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich habe nur vier Wochen auf meinen Platz bei meinem Psychotherapeuten gewartet und wir handhaben es so, dass wir wöchentliche Sitzungen haben. Da sich die Psychotherapie dem Ende zuneigt, haben wir den Rhythmus auf zwei Wochen verlängert und werden nächsten Monat die letzte Sitzung um einen Monat schieben, aufgrund der Rückfallprophylaxe.

Je nach Störungsbild ist es in meinen Augen vollkommen normal, dass ein Psychologe ein bis zweimal in der Woche eine Sitzung anbietet. Je nach Dringlichkeit sind die Wartezeiten auch sehr lang und ich finde, dass ich mit meinem Therapeuten wahnsinniges Glück hatte. Zu große Abstände bringen gerade am Anfang einer Therapie nichts, weil das Vertrauensverhältnis noch nicht vorhanden ist.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12531 » Talkpoints: 71,87 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Man muss anfangs sicherlich lange warten bis man überhaupt einen Termin bekommt, aber dann muss man eben auch betreut werden und Hilfe bekommen. Dies kann nicht gewährleistet werden, wenn die Zeit zwischen den Sitzungen hau lange ist, deswegen ist wöchentlich doch absolut in Ordnung und für den Patienten auch angenehm, immerhin geht man nicht zum Psychologen, weil das eigene Leben gerade so viel Spaß macht und man davon berichten will.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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