Immer mehrere Durchgänge beim Lernen machen?

Wenn ich viel lernen muss, dann mache ich es immer so, dass ich mehrere Lerndurchgänge mache. Beim ersten Durchgang verschaffe ich mir in erster Linie einen Überblick über den ganzen Stoff. Ich lese mir alles durch und versuche natürlich auch, Zusammenhänge zu verstehen und mir einiges einzuprägen. Allerdings ist das eher oberflächlich, so dass ich mit dem ersten Durchgang schnell fertig bin.

Beim zweiten Durchgang lerne ich dann alles richtig, wobei ich dann auch einschätzen kann, wie lange ich für was brauche, da ich mir davor schon einen Überblick verschafft habe. Je nachdem, wie schwer oder umfangreich der Stoff ist, brauche ich dann noch einen dritten Durchgang zum Lernen. Beim nächsten Durchgang wiederhole ich dann nur noch alles und lese mir den Stoff durch, also eigentlich ähnlich wie beim ersten Durchgang.

Macht ihr auch immer mehrere Durchgänge beim Lernen, um euch so am besten alles einprägen zu können und alles Wichtige zu verstehen? Oder gibt es bei euch nur einen einzigen Durchgang, bei dem ihr auch schon richtig lernt und vielleicht noch eine Wiederholung?

Genauso so soll man es eigentlich tun. Durch die ständigen Wiederholungen bleibt das gelesene nicht nur im Kurzzeitgedächnis, sondern geht über in das Langzeitgedächnis. Ansonsten gibt es noch diverse Methoden mit denen du dir erlerntes schneller Merken kannst.

Durch bestimmte Tests, kannst du herausfinden, welcher Lerntyp du bist. Es gibt zum Beispiel den auditiven Lerntypen, der sich etwas schneller merken kann, wenn er die Informationen hört. Ich selber bin der visuelle Lerntyp und kann am besten durch bestimmte Darstellungen, wie zum Beispiel Mindmaps, lernen.

Es gibt auch Leute, die schwören auf die Theorie , dass sich im Schlaf am besten lernen lässt. Z.B. durch ein Hörbuch, was die Nötigen Informationen enthält. Halte ich selber aber für Quatsch.

Ich brauche auch immer mehrere Durchgänge beim Lernen. Selbst, wenn ich mir beim ersten Durchgang meistens schon relativ viel merken kann, fühle ich mich einfach noch extrem unsicher im Stoff, wenn ich das Gelernte nicht wiederhole. Je öfter ich eine Information oder eine bestimmte Testpassage aber lese, desto tiefer brennt sie sich in mein Gedächtnis ein, bis ich sie irgendwann sogar gefühlt noch im Schlaf aufsagen könnte.

Meistens dauert der erste Durchgang beim Lernen bei mir am längsten. Ich bin dabei sehr gründlich, gehe meine Notizen Wort für Wort durch, lese Dinge nach, die mir unklar erscheinen, und ziehe weitere Quellen heran, wenn mir meine Angaben unvollständig erscheinen. Dabei sammele ich zusätzlich zu meinen ursprünglichen Unterlagen oftmals noch eine Fülle an Zusatzinformationen, die ich mir dann logischerweise aber noch nicht alle auf einmal einprägen kann.

Im zweiten Durchgang wiederhole ich zum ersten Mal die komplette Information auf einmal und prüfe dabei in der Regel, wie viel des Gelernten schon hängen geblieben ist und wo ich noch größere Defizite sehe. Der dritte und vierte Durchgang dienen mir dann dazu, die Lücken aufzuarbeiten und nebenbei auch den bereits gut sitzenden Teil immer noch einmal mit anzuschauen, um nichts davon zu vergessen. So versuche ich, die Menge an Stoff, die ich noch nicht perfekt beherrsche, Stück für Stück zu reduzieren.

Da ich von meiner Lernstrategie gewohnt bin, dass ich für die Vorbereitung auf eine Prüfung ziemlich viel Zeit benötige, achte ich stets darauf, früh genug mit dem Lernen anzufangen. So gerate ich am Ende nicht in Zeitdruck und schaffe auch tatsächlich meine drei Mindestdurchgänge. Meistens bleibt mir sogar noch ein Zeitpuffer übrig, den ich dann zur freien Verfügung habe.

Wenn ich etwas lernen muss, dann mache ich es genau so, dass ich auch mehrere Durchgänge mache, um mir die Sachen wirklich einzuprägen und sie nicht nur kurz zu behalten und dann wieder zu vergessen. Bei mir ist es auch so, dass ich die Sachen besser lerne, wenn ich sie erst einmal überfliege und dann noch mehrfach ausführlich lese. So kann ich mir Sachen auch so einprägen, dass ich sie wirklich behalte.

Für mich ist es total selbstverständlich und auch normal, dass man mehrere Durchgänge beim Lernen macht. Einzige Ausnahme wäre, wenn man ein photographisches Gedächtnis hätte und von einmal darüberlesen sofort alles für alle Zeiten im Kopf felsenfest gespeichert hätte. Aber seien wir realistisch, nur die wenigsten Menschen haben dieses Talent.

Bei mir ist das immer sehr abhängig davon, für was ich lernen muss und vor allem welches Thema. In der Schule war das noch recht simpel, da die Anforderungen klarer waren. Einmal drüber fliegen um das Prinzip zu verstehen, Wiederholen und Abstrahieren. Hier habe ich öfters in mehreren Durchgängen gelernt. So habe ich dann auch das Nötigste verinnerlicht.

Mittlerweile hat sich dies im Studium grundlegend verändert. Der Stoff ist viel zum umfangreich, um ihn auswendig zu lernen und bei dreihundert bis tausend Seiten an Material pro Prüfung die Zeit viel zu kurz, um auch mehrfach alles durchzugehen.

Den meisten Stoff lerne ich im Rahmen der vorangehenden Seminare und behalte auch das meiste davon. Der Rest des Lernens besteht für mich eigentlich nur daraus einmal alles grob durchzugehen und die wichtigsten Dinge in einer Mindmap festzuhalten und zu verknüpfen. Da ich mir diese sehr gut einprägen kann, kenne ich diese soweit auswendig und gehe sie im Kopf öfters durch. Fehlt mir doch noch mal etwas, dann guck ich nochmal drauf. Das mache ich noch 1 bis 2 Tage lang und hab soweit alles verinnerlicht.

Im Grunde genügt mir daher ein Durchgang. Insofern man die geistige Wiederholung nicht zwingend dazu zählt.

Wie will man das Wissen denn wirklich vertiefen und dauerhaft im Langzeitgedächtnis abspeichern, wenn man quasi nur - überspitzt formuliert - einmal drüber liest? Ist doch klar, dass das nicht funktionieren kann, daher ist es für mich logisch, dass man beim Lernen mehrere Durchgänge macht, sofern man etwas wirklich lernen möchte. Ich habe das bei Klausuren jedenfalls immer so gehandhabt, da ich immer gut abschneiden wollte.