Immer mehr Panikmache ein den Medien?

vom 25.06.2023, 09:45 Uhr

In letzter Zeit lese ich in den Medien haufenweise Horrormeldungen. Erst herrscht Gasknappheit, dann Wasserknappheit, dann droht ein Tornado, alles zu zerstören und jetzt wird vor der Dürre des Jahrzehnts gewarnt. Man bekommt das Gefühl, dass die negativen Meldungen, im Vergleich zu früheren Jahren, übertrieben werden.

Mich nervt das Ganze, weil man als normaler Bürger nicht mehr weiß, was man ernst nehmen kann bzw. soll und was nicht. Wie seht ihr das?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich sehe da keinen Unterschied zu früher und finde, dass das Wort "Panikmache" inflationär verwendet wird, gerne für Themen, die man am liebsten ignorieren würde weil die Wahrheit nicht besonders angenehm ist. Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass das Wasser jetzt knapper ist als zu Zeiten, in denen ein deutscher Sommer an einer Woche im Juli oder Augst statt fand und der Rest eher durchwachsen war?

Die Frage wäre auch, was du überhaupt mit "die Medien" meinst. Oder willst du mir ernsthaft erklären, dass eine seriöse, überregionale Tageszeitung die gleiche Art der Berichterstattung hat wie ein online Magazin, das mit möglichst spektakulären Überschriften den Leser zu einem Klick verleiten will damit die Werbeeinahmen fließen?

Was mich zu der Frage bringt, wie sich dein Medienkonsum in den letzten Jahren entwickelt und verändert hat. Ich konsumiere definitiv mehr Nachrichten online und bin damit natürlich auch öfter den reißerischen Überschriften der Clickbait Seiten ausgeliefert. Aber wenn ich in die Tagesschau rein schalte hat sich da nichts verändert. Der "Tornado, der alles zu zerstören droht" wurde da in den Wettermeldungen erwähnt, bzw. es wurde gesagt, dass das Auftreten von Tornados im Rahmen der ungekündigten starken Gewitter möglich sind. Ganz sachlich und unaufgeregt und faktisch auch richtig.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Früher gab es die Sozialen Medien noch nicht in der Form und man konnte noch nicht dermaßen schnell über das Internet an Informationen kommen. Mittlerweile ist der Computer in jedem Haushalt vorhanden, sei es in Smartphone-Form, als Tablet oder als klassischer Rechner. Aber auch die Vielfalt an Fernsehsendern ist ständig gewachsen und daher ist es auch deutlich einfach Medien zu konsumieren, einfach weil tatsächlich jeder rankommt und nicht nur die Tageszeitung mehr als wichtigste Informationsquelle dient.

Diese Panikmache in den Medien stört mich aber schon länger, so dass ich bewusst deutlich weniger Medien konsumiere. Informationen von komischen Webseiten werden von mir ignoriert oder schleunigst geblockt. Außerdem habe ich kaum mehr Zeit für den Konsum von vielen Medien, so dass ich von der Panikmache nicht mehr so viel mitbekomme.

Und ja, auch seriöse und gut recherchierte Tageszeitungen verwenden mittlerweile reißerische Überschriften, um Clicks oder eine erhöhte Lesebereitschaft zu generieren. Das ist mir zum Beispiel bei der seriösen Zeitung aufgefallen, die mein Partner abonniert hat und die immer noch in Papierform bei uns eintrudelt. So kann ich zumindest manchmal einen Blick hineinwerfen und teilweise entsprechen die Titel auch Bildzeitungs-Niveau.

Mein persönlicher Tipp ist hierbei einfach: Weniger Medien konsumieren, damit wird das Leben auch leichter und man muss sich nicht mehr auf Katastrophennachrichten konzentrieren.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Hätte man die Warnungen vor dem 14. und 15. Juli 2021 im Ahrtal ernster genommen, wäre es nicht zu der dortigen Katastrophe gekommen. Hinterher werden die Medien, auch gerade der Wetterdienst, sogar dafür gescholten, nicht dramatisch genug auf die Wetterentwicklung hingewiesen zu haben. Und die politisch Verantwortlichen wollten gerade aus dem Grunde heraus, keine "unnötige" Panik in der Bevölkerung hervorzurufen, lieber den Dingen ihren Lauf lassen. Heute sind sie alle eines Besseren belehrt worden und sind eher geneigt, die Notbremse zu ziehen, bevor ihnen wieder zögerliches Handeln zur Last gelegt werden könnte.

Daraus erklären sich die von vielen Hörern und Fernsehzuschauern, sowie Lesern verschiedener Publikationen jetzt andersherum als zu viel empfundenen Warnmeldungen. Jetzt will keiner der Verantwortlichen mehr einen Fehler machen, indem nicht rechtzeitig genug gewarnt wird.

Es ist aber die Feststellung durchaus richtig, dass in Radio und Fernsehen etc. oft problematisiert wird. Es wird nicht das Bild der heilen Welt vermittelt, das die Leute so gerne hätten. Aber die Welt ist nun mal voller Morden. "Unstete Fahrt, habt acht, habt acht, die Welt ist voller Morden."

Es ist eben auch eine Anhäufung von vor ein paar Jahren kaum denkbaren Szenarien entstanden, auf die zeitnah reagiert werden soll, von den Politikern so wie so. Und Presse und Medien sind nun einmal am Puls der Zeit und verbreiten keine allsonntäglich erscheinende Hauspostille für Lempel in Filzpantoffeln und Morgenrock. Die Zeiten sind vorbei.

» Gorgen_ » Beiträge: 1067 » Talkpoints: 376,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich verstehe absolut, wie du dich fühlst. In letzter Zeit fühlt es sich wirklich so an, als würden die negativen Schlagzeilen überhandnehmen. Es scheint fast so, als würden die Medien versuchen, uns mit einer endlosen Liste von Horrormeldungen zu überwältigen. Ich muss zugeben, dass mich das manchmal auch nervt und verunsichert.

Es ist wichtig, einen kritischen Blick auf die Berichterstattung zu werfen und nicht alles bedingungslos zu glauben. Natürlich gibt es ernste Probleme wie den Klimawandel, Wasserknappheit und Naturkatastrophen, die unsere Aufmerksamkeit verdienen. Aber gleichzeitig sollten wir auch bedenken, dass die Medien dazu neigen, negative Nachrichten stärker zu betonen, weil sie Aufmerksamkeit erregen und mehr Klicks generieren. Das kann zu einer verzerrten Wahrnehmung führen und uns das Gefühl geben, dass alles schlecht ist.

Es ist wichtig, sich über aktuelle Ereignisse zu informieren, aber dabei auch eine gesunde Distanz zu wahren. Wir sollten versuchen, uns nicht zu sehr von den negativen Schlagzeilen beeinflussen zu lassen und uns stattdessen auf die Dinge zu konzentrieren, die wir persönlich beeinflussen können. Es ist gut, sich bewusst zu sein, dass es auch positive Entwicklungen gibt und dass wir als Einzelpersonen einen Unterschied machen können, indem wir verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen und uns für eine nachhaltige Zukunft einsetzen.

Es ist auch wichtig, sich bewusst Auszeiten von den Nachrichten zu nehmen und sich auf positive und inspirierende Inhalte zu konzentrieren. Das kann helfen, einen klareren Kopf zu bekommen und die Dinge in einem ausgewogeneren Licht zu sehen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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