Hörbuch / Hörspiel als Ersatz zum Vorlesen bei euren Kindern

vom 13.01.2015, 23:51 Uhr

Im Bekannten- und Verwandtenkreis sehe und höre ich immer wieder, wie die Kinder abends zum schlafen gehen den CD-Player angestellt bekommen und dann ein Hörspiel oder ein Hörbuch hören bis sie eingeschlafen sind.

Ich konnte das gar nicht verstehen und kann es auch nicht nachvollziehen, weil ich denke, dass gerade das abendliche Ritual mit den Kindern ruhig zusammen zu sitzen und zu lesen etwas ist, was für Mutter und Kind auch wichtig ist und für das Kind auch Sicherheit ist.

Bekommen eure Kinder auch als Ersatz zum Vorlesen eine CD rein geschmissen und dürfen sich Hörspiele anhören? Ist es wirklich pädagogisch sinnvoll? Sicher werden die Kinder nicht nein sagen, wenn man sie fragt. Aber ist es wirklich gut für das Kind abends noch den elektronischen Babysitter am Bett zu haben anstatt Mutter oder Vater, der sich noch mal mit dem Kind beschäftigt und schmust?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Meine Eltern haben das auch ab und zu gemacht und ich fand es nicht weiter schlimm. Dann hatten sie eigentlich immer noch viel zu tun und es war auch nicht oft. Wenn man es selber mal einen Abend mal nicht schafft ist das ein guter Ausgleich. Mein Bruder macht das bei seinen Kindern auch mal, aber er legt sich dann dazu und hört mit zu, redet mit den beiden und deckt sie dann auch zu. Das macht er beispielsweise, wenn die Kleinen es sich wünschen oder ihm die Stimme dazu fehlt, was auch eher selten ist.

Es sollte also kein genereller Ersatz sein, aber ich finde beispielsweise das gemeinsame Anhören sehr gut, weil man dann auch darüber reden kann und das Ritual trotzdem gegeben ist, mit dem Kuscheln, zudecken und so weiter. Dennoch macht es schon einen Unterschied wenn man selber liest und deswegen sollte man nur im Notfall darauf verzichten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Meine Kinder hören seit sie etwas größer sind nach dem Vorlesen noch eine CD. Das Vorlesen ist trotzdem noch ein festes Ritual und wird von den Kindern sehr geliebt. Ich finde es ziemlich faul und bequem, wenn Eltern ihren Kindern lieber eine CD anmachen als ihnen etwas vorzulesen.

Ich habe letztens erst einen Bericht gelesen, das reden, vorlesen und vorsingen die Sprachentwicklung von Babys und Kleinkindern aktiv fördert. Eine CD mit Kinderliedern hat aber keinen Effekt, obwohl man meinen könnte, dass es egal ist ob man selber singt oder auf einer CD gesungen wird.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wieso denn Hörspiel oder Buch? Bei meinen Kindern habe ich das meist so gehandhabt, dass ich erst vorgelesen habe und dann noch ein Hörspiel angemacht wurde. Ich finde das nicht schlimm, wenn man beides gemeinsam nutzt. Und auch wenn ich fast jeden Tag was vorgelesen habe, sind sie da trotzdem abends nicht zu kurz gekommen, wenn ich mal nicht vorlesen konnte oder wollte. Trotz allem gehören meine schulpflichtigen Kinder zu den besten Lesern ihrer Schulklassen. So viel kann also nicht verkehrt gelaufen sein.

Warum soll es nicht pädagogisch sinnvoll sein? Sicher, wenn man ein Hörspiel alle elterliche Nähe ersetzen lässt, dann mag das so sein. Aber ist das bei allen Familien so? Ich glaube nicht. Man kann ja auch während das Hörspiel läuft mit den Kindern kuscheln. Und je älter die Kinder sind, desto wichtiger wird ja auch, dass sie lernen selbstständig einzuschlafen. Wichtig ist dann vor allem, dass sie über den Tag hinweg genug positive Zuwendung bekommen haben.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich habe noch kein Kind, aber ich würde es nicht so machen, dass ich nichts vorlese und stattdessen ein Hörspiel anmache, bei dem das Kind dann einschlafen kann. Ich fand es immer toll, als Kind abends vor dem Einschlafen eine Geschichte zu hören, die mir meine Mutter oder mein Vater vorgelesen oder einfach so erzählt hat. Damit kann ein Hörspiel nicht mithalten. Natürlich kann man das mal machen, wenn man keine Zeit hat, aber ein dauerhafter Ersatz sollte es nicht sein.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe keine Kinder, könnte mir aber vorstellen, dass ich meinen potentiellen Kindern selbst vorlesen würde statt ein Hörspiel anzumachen. Meine Eltern haben mir nie vorgelesen als ich klein war, was aber andere Gründe hatte und sie konnten nichts dafür. Ich finde den Gedanken ganz schön, eigenen Kindern zur Guten Nacht etwas vorzulesen. Meine Oma hat das früher gemacht, als ich klein war und ich bei ihr übernachten durfte. Mir gefällt das.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Warum sollte man denn kein Hörspiel oder Hörbuch anmachen? Meine Eltern hatten mir als Kind nicht einmal vorgelesen. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, wobei meine Eltern nun auch nicht der Typ Mensch sind, die ihrem Kind gerne vorlesen würden. Stattdessen habe ich jeden Abend vor dem Einschlafen Hörspiele gehört. Am liebsten mochte ich die Kassetten von Bibi Blocksberg, wobei ich über Hundert davon hatte. Die habe ich über alles geliebt.

Bei mir war es immer in Ritual, mir vor dem Einschlafen Hörspiele anzuhören und ich habe das eben über viele Jahre immer so gemacht. Das hat mir auch wunderbar gefallen und mich entspannt, so dass ich es mir auch gar nicht gewünscht hatte, dass mir meine Eltern vorlesen. Die Hörspiele hatten mir völlig ausgereicht.

Wenn ich Kinder hätte, würde ich das sicher etwas anders machen, wobei ich aber dennoch nicht auf Hörspiele und Hörbücher verzichten würde, weil ich diese nach wie vor gerne mag und nichts Schlechtes daran erkennen kann. Allerdings ist ja der soziale Aspekt auch wichtig. Es ist ja auch nur gut für ein Kind, wenn man es als Eltern ins Bett bringt, gemeinsame Rituale entwickelt, miteinander spricht und eben auch vorliest.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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