Grabstein gravieren, aber Verstorbener woanders beerdigt?

vom 19.04.2018, 14:30 Uhr

Bei Bekannten ist es gerade so, dass der Bruder verstorben ist. Nun hat dieser einen Sohn, der eigentlich für die Kosten der Beerdigung aufkommen sollte, sich aber weigert. Nun haben die Geschwister die Auflage bekommen, die Beerdigung so günstig wie möglich zu halten. Daher wird der Verstorbene in dem Ort beigesetzt, in dem er zuletzt gelebt hat. Es soll wohl ein Urnengrab werden, dass allerdings recht weit von den Wohnorten der Geschwister entfernt ist.

Nun hat eine Schwester den Vorschlag gemacht, doch den Namen des verstorbenen Bruders mit in den Grabstein der Eltern gravieren zu lassen. Diese liegen auf dem Friedhof in der Nähe und werden regelmäßig dort von den Angehörigen besucht. Er soll nicht in Vergessenheit geraten, falls das sein Grab ein anonymes werden wird.

Kann man eine Gravur vornehmen lassen, auch wenn der Verstorbene ganz woanders beerdigt wurde? Muss man dabei irgendwas was beachten? Ist es nicht komisch, den Namen auf den Grabstein setzen zu lassen, wenn der Verstorbene nicht dort beigesetzt wurde? Würdet ihr das durchaus so machen, um dem Verstorbenen noch zu gedenken?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ob das seiten des Gesetztes und der Friedhof-Satzung so erlaubt sein wird, kann ich mir nur recht schwer vorstellen. Wenn man sich die einzelnen Statuten und Satzungen mal so durchliest, wird man überrascht sein, wie viele verschiedene Regelungen es gibt, von denen man vorher nicht mal etwas ahnte. Auch sind die Satzungen verschiedener Friedhöfe teilweise extrem unterschiedlich, selbst wenn die Gemeinden aneinander angrenzen. Und gerade mit der Beschriftung eines Steines nehmen es die Behörden ziemlich genau.

Richtige Gewissheit kann nur ein Gespräch mit dem zuständigen Friedhofsamt geben, aber ich denke eher nicht, dass das so einfach möglich sein wird. Falls es sich bei dem Doppelgrab der Eltern um ein klassisches Erdbestattungsgrab handelt, könnte es aber auch die Möglichkeit geben, die Urne mit der Asche dort offiziell bestatten zu lassen. Als meine jüngste Tante ganz überraschend verstarb, hat ihr Bruder sie verbrennen und im Doppelgrab meiner Großeltern bestatten lassen. Auf manchen Friedhöfen ist einer Dreier-Belegung für eine Stelle möglich, viele wissen das gar nicht.

Möglicherweise wäre das ja für deine Bekannte auch eine Option, die das Problem mit dem Gedenken und dem Grabstein auf bessere Art löst. Dann wären nur die zusätzlichen Kosten der Überführung zu decken. Ob das auf diesem Friedhof so möglich ist, weiß ich natürlich nicht, das müsste man dann auch beim zuständigen Amt erfragen.

» Verbena » Beiträge: 4789 » Talkpoints: 3,77 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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