Geschmack oder Gesundheit von Mahlzeiten für euch vorrangig?

vom 23.11.2017, 01:39 Uhr

Auf der Arbeit haben wir uns neulich über die Mahlzeit eines Kollegen unterhalten, die ihm ganz offensichtlich nicht zu schmecken schien. Es war ein Gericht mit Quinoa und Linsen und er aß nur sehr wenig davon. Er meinte allerdings, dass für ihn bei Lebensmitteln stets die Gesundheit an erster Stelle steht und der Geschmack zweitrangig ist. Schmeckt ein Essen nicht, wäre das sogar ganz gut, denn dann isst man automatisch weniger und kann die Figur besser halten.

Die anderen Kollegen konnten das nicht bestätigen. Die meisten gaben an, dass bei ihnen der Geschmack bei den Mahlzeiten am wichtigsten ist. Viele waren auch der Meinung, dass etwas was einem schmeckt meist auch gut für einen ist. Viele giftige Nahrungsmittel schmecken uns beispielsweise ja nicht und das ist auch so vorgesehen. Daher kann es gut sein, dass man Nahrungsmittel die einem nicht schmecken nicht gut verträgt.

Wie ist das bei euch? Ist euch die Gesundheit oder der Geschmack bei Nahrungsmitteln wichtiger? Natürlich kann man beides kombinieren, aber je nachdem wie ernst man es nimmt, gelingt es nicht immer wirklich gesunde Speisen auch geschmackvoll zuzubereiten. Was wäre euch im Zweifelsfall wichtiger?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde, eine gesunde Mischung aus beiden Aspekten ist die ideale Linie. Zumindest würde ich mir weder dauerhaft etwas hineinzwängen wollen, was zwar kalorienarm, frisch und super gesund ist, aber grausig schmeckt, noch mir tagtäglich den Bauch mit köstlichen Fast-Food-Gerichten und Süßigkeiten vollschlagen, die nur aus Fett und Zucker bestehen. Das eine macht langfristig unzufrieden, das andere dick und krank, beides erscheint mir nicht wirklich erstrebenswert. Ich würde den Geschmack vielleicht etwas mehr gewichten, da ich eine leckere ungesunde Mahlzeit noch eher einer geschmacklosen gesunden vorziehen würde, aber nichtsdestotrotz ist mir die Gesundheit nicht völlig gleichgültig.

Wenn ich selber koche, dann achte ich auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Planung der Gerichte. Es gibt bei mir viel frisches Gemüse, auf jeden Fall ein- bis zweimal in der Woche Fleisch oder Fisch, aber auch immer mal eine ungesündere Leckerei wie einen Burger, etwas paniertes oder eine süße Hauptspeise wie gefüllte Crêpes oder Kaiserschmarrn. So kommt kein Heißhunger auf Fast Food und Naschereien auf, aber der Großteil des Speiseplans bleibt einigermaßen gesund und nahrhaft. Da ich über Garzeit, Würze und Beilagen frei entscheiden kann, muss ich auch nie etwas essen, was mir gänzlich missfällt.

Beim Auswärtsessen werfe ich aber prinzipiell alle Vorgaben und Hemmungen über Bord, denn das gönne ich mir vielleicht einmal im Monat und möchte mich dann nicht im Nachhinein ärgern, dass ich die falsche Wahl getroffen habe. Wenn ich an dem entsprechenden Tag also Lust auf Pommes, Mayo und Kuchen habe, dann sei es so; aber es kommt auch oft vor, dass ich mich tatsächlich aus Lust und Appetit darauf für den Salatteller entscheide und damit dann auch vollkommen zufrieden und gesättigt bin. Hier geht der Geschmack also eindeutig vor, und ich denke, dass das auch legitim ist, wenn ich schon das Geld für den Restaurantbesuch bezahle.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich schaue immer, dass ich jeden Tag ein wenig Eisen und Vitamin B12 zu mir nehme. Also gibt es regelmäßig ein wenig Käse, ein wenig Quark und auch Eier. Außerdem schaue ich auch, dass ich Lebensmittel mit Vitamin C zusammen mit Eisen aufnehme. Streng genommen könnte ich also behaupten, dass die Gesundheit bei mir vorrangig ist. Manchmal muss ich also auch auf meinen grünen und schwarzen Tee verzichten und auch auf den Kaffee.

Trotzdem möchte ich nicht auf den Geschmack verzichten und etwas in mich hineinwürgen, was mir gar nicht schmeckt oder sogar einen Brechreiz oder Übelkeit auslösen könnte. Deswegen versuche ich gesunde und leckere Lebensmittel zu mir zu nehmen. Sicherlich trinke ich auch mal ein Glas Cola, weil ich den Geschmack mag, aber mir ist es wichtiger, dass mein Körper gut versorgt ist. Wenn ich auswärts essen gehe, dann versuche ich auch eine vollwertige vegetarische Mahlzeit zu mir zu nehmen, damit ich später nicht wieder hungrig werde.

Benutzeravatar

» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Deine Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht jedem Hype hinterher rennen sollte und nicht jeder Aussage über "gesunde" Lebensmittel glauben sollte. Quinoa und Linsen sind gerade total angesagt, in der Realität enthalten sie aber nichts, was man in anderen Lebensmitteln nicht auch findet.

Wenn man nur Lebensmittel mag, die mehr oder weniger in die braune oder gelbe Kategorie fallen - Fleisch, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Brot - wird es mit der gesunden Mahlzeit, die schmeckt, sicher schwierig, aber in allen anderen Fällen lässt sich das problemlos vereinbaren.

Meine Ernährung ist ausgewogen und ich esse nichts, was mir nicht schmeckt. Man muss ja alles betrachten, was man im Laufe eines Tages isst. Wenn du Mittags Burger mit Pommes isst, Morgens Joghurt mit Obst und Haferflocken und Abends einen Salat dann ist dein Mittagessen nicht "ungesund".

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Mir ist schon wichtig, dass das Essen auch schmeckt. Ich esse auch nicht immer die perfekten gesunden Mahlzeiten und ab und zu mal was Ungesundes darf es auch sein, solange das nicht zur Gewohnheit wird. Ich würde aber niemals etwas gesundes essen, nur weil es gesund ist und nicht, weil es schmeckt. Auf die Quälerei hätte ich keine Lust.

Ich könnte mir vorstellen, dass ansonsten auf die Dauer der Pawlowsche Reflex einsetzt und man damit im Endeffekt das Gegenteil von dem bezweckt was man erreichen möchte. Irgendwann ist man so konditioniert, dass man gesundes Essen automatisch mit ekelhaftem Essen, das nicht schmeckt, gleichsetzt und das kann doch auch nicht Sinn der Sache sein. Wenn mir gesundes Essen nicht schmeckt, wird etwas an der Zubereitung oder Kombination geändert bis es schmeckt.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich achte zwar bei der Mehrzahl meiner Mahlzeiten schon darauf, dass sie gesund sind, beziehungsweise auch gesunde Dinge beinhalten. Aber trotzdem muss ich sagen, dass der Geschmack doch deutlich im Vordergrund steht. Es gibt auch Lebensmittel, die gesund sind und mir trotzdem schmecken. Also ist es nicht unbedingt so, dass man da einen Kompromiss eingehen muss, sondern man kann auch beides gemeinsam haben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich bin eindeutig ein Genussmensch und zudem der Meinung, dass die Dosis das Gift macht. Ich esse lieber nur eine kleine Portion Pudding, als dass ich mir irgendein gerade gehyptes Chia-Strandhafer-Hirse-Distelmilch-Müsli mühsam hinunterzwänge, nur weil es "gesund" ist. Damit fahre ich sowohl vom Gewicht als auch von den Blutwerten her ganz ordentlich, und auch Strandhafer-Fanatiker haben schließlich keine Garantie, später in die Grube zu fahren als Pudding-Liebhaber.

Wenn man es nicht allzu dogmatisch angeht, finde ich es nach wie vor nicht schwierig, "gesunde" und wohlschmeckende Mahlzeiten zu kombinieren, auch ohne großen Aufwand zu betreiben. Und ich kann es mir absolut nicht vorstellen, über längere Zeit auf Genuss zu verzichten und nur auf die Nährwertangaben zu schielen. Irgendwann würde ich traurig in meinen Bocksdorn-Smoothie starren und mich fragen, ob es sich so lohnt, eventuell länger zu leben. :wink:

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Meistens wäge ich ab zwischen Geschmack und Gesundheit und versuche, einen Mittelweg zu wählen. Viele Speisen schmecken ja gleichzeitig gut und sind auch einigermaßen gesund. Eine ausschließlich der Gesundheit dienende Speise würde ich jedoch nicht mehrfach essen, wenn sie mir gar nicht schmeckt. Zum Glück muss man ja meistens gar nicht zwischen zwei extremen Alternativen wählen, sondern kann gute Kompromisse finden.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Aufgrund von Allergien und einer Intoleranz darf ich bestimmte Lebensmittel, die mir sehr gut schmecken, einfach nicht essen, da ich sonst schnell die Quittung von meinem Körper bekomme, manchmal schon nach wenigen Minuten. Bei diesen "verbotenen" Lebensmitteln steht bei mir also klar die Gesundheit an erster Stelle, ich esse sie nicht, egal, wie gut sie mir schmecken würden.

Aber bei den übrigen Lebensmitteln steht bei mir der Genuss an erster Stelle. Das Argument, wenn es nicht schmeckt, esse ich weniger und das tut mir auch gut, finde ich hanebüchen. Dann kaufe ich es doch gar nicht erst und verschwende keine Lebensmittel, Geld und Energie bei der Zubereitung! Dann kann ich besser mal ganz auf die Mahlzeit verzichten!

Ich weiß nicht, warum Genuss und Gesundheit immer zwei verschiedene Sachen sein sollen. Auch gesundes Essen kann sehr lecker sein. Insofern Liegt mein Vorrang bei leckerem gesunden Essen. Und dann darf es auch mal etwas Ungesundes sein. Ich denke, wenn es schmeckt und man sich wohlfühlt, trägt auch das zur Gesundheit bei.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^