Fundsachen im sozialen Netzwerk posten

vom 02.11.2018, 20:09 Uhr

In den Gruppen, in denen ich bei Facebook bin, werden oft Fundsachen gepostet, so dass sich der Besitzer dann bei dem Finder oder der Finderin melden kann. Die Sachen werden oft beschrieben oder fotografiert und ein bestimmtes Detail fehlt, so dass der Besitzer sich dann meldet und den Artikel genauer beschreibt oder das fehlende Detail beschreiben kann.

Ich finde das eigentlich sehr gut, dann braucht erst mal der Finder und auch der Besitzer nicht zum Fundbüro, welches Öffnungszeiten hat. Einige User regen sich aber immer wieder auf, dass man Fundsachen ins Fundbüro oder zur Polizei bringen soll. Das kann ich wieder nicht verstehen, weil dann auch ein Verwaltungsaufwand besteht, der sich sein muss.

Wie seht ihr das? Würdet ihr eine Fundsache, zumindest erst einmal, zum Beispiel übers Wochenende, bei Facebook und Co. posten oder direkt zum Fundbüro bringen? Welche Vor- und Nachteile seht ihr in den sozialen Netzwerken. Jeder Finder schreibt dort immer dabei, dass man es am nächsten Werktag dann ins Fundbüro bringt. Aber eben zuerst einmal bei Facebook versucht den Besitzer zu finden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich das etwas zwiespältig sehe. Sicher ist es gut, dass vor allem nicht direkt Fotos gemacht werden, die alles offenbaren und wo sich jeder melden und das Teil als sein Eigentum einfordern kann. Aber andererseits muss ich auch sagen, dass ich es besser fände, wenn die Sachen direkt beim Fundbüro abgegeben werden. Nicht jeder ist bei sozialen Netzwerken oder einfach nur bei diesen Gruppen angemeldet und sieht so etwas.

Wenn man dann schnell zum Fundbüro geht, wenn man den Verlust bemerkt und da nichts vorliegt, dann trägt das nicht zur eigenen Beruhigung bei. Sicher ist es gut, wenn die Menschen die Fundsachen dann schnell zum Fundbüro bringen, wenn sich niemand meldet, aber besser fände ich es eben, wenn sich direkt diejenigen darum kümmern, die dafür da sind und das ist eben das Fundbüro.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Barbara Ann hat geschrieben:Aber andererseits muss ich auch sagen, dass ich es besser fände, wenn die Sachen direkt beim Fundbüro abgegeben werden. Nicht jeder ist bei sozialen Netzwerken oder einfach nur bei diesen Gruppen angemeldet und sieht so etwas

Woher will man dann wissen, in welchem Fundbüro die Sachen gelandet sind? Bei uns ist es so, dass nicht nur die Deutsche Bahn ein eigenes Fundbüro hat, sondern auch die regionalen Verkehrsgebriebe und selbst die Stadt hat mindestens ein halbes Dutzend Fundbüros quer in der Stadt verteilt, die alle absolut bekloppte Öffnungszeiten haben (Freitags nur bis Mittag und Mittwochs geschlossen). Da weiß man dann doch auch nicht, wo man hin muss, wenn man etwas verloren hat, weil man nicht weiß, wo der Finder es weg gebracht hat. Es kann genauso gut sein, dass die Sachen dann in den umliegenden Städten oder Gemeinden abgegeben worden sind, sodass man sich dumm und dusslig sucht und die Sachen vielleicht nie findet.

Die Stadt führt bei uns regelmäßig eine Versteigerung von Fundsachen durch, weil die niemand abgeholt hat. Was sagt uns das? Entweder die Sachen waren nicht wichtig genug oder aber die Leute hatten keine Ahnung in welchem der gefühlt zig Fundbüros man suchen muss. Daher finde ich es zweifelhaft, immer nach dem Fundbüro zu schreien. Nur weil die Sachen da landen, heißt das nicht, dass sie automatisch gefunden werden. Da finde ich die Variante mit den sozialen Netzwerken besser.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe auch schon beim Gassigehen mit den Hunden ein Hundespielzeug gefunden, dass offensichtlich einem anderen Hundebesitzer aus der Tasche gefallen ist. Ich habe das dann auch in einem sozialen Netzwerk gepostet und geschrieben, dass es bei mir abgeholt werden kann. Allerdings hat sich niemand gemeldet und ich denke auch, dass es entweder nicht gelesen wurde oder das Spielzeug als nicht so wichtig empfunden wurde.

Mittlerweile spielt sich ja so viel in sozialen Netzwerken ab, dass ich denke, dass die Chancen da doch höher sind, den Besitzer wieder zu finden. Nachteil ist sicherlich, dass sich auch jemand melden könnte, dem es nicht gehört und er es einfach nur haben möchte. Das heraus zu finden ist sicherlich schwierig.

Man kann ja auch zweigleisig fahren und sowohl in sozialen Netzwerken posten, dass man etwas gefunden hat, aber auch die Fundsache dann im Fundbüro oder bei der Polizei abgeben. Das habe ich auch schon gelesen, dass das jemand so gemacht hat. Das schreckt dann vielleicht auch Personen ab, denen die Fundsache gar nicht gehört.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



@BarbaraAnn, oft ist es ja auch so, dass Dinge gefunden werden, wenn das Fundbüro geschlossen ist. Dann finde ich es gut, wenn schon vor der Öffnung am nächsten Werktag, versucht wird die Fundsache wieder an den Besitzer zu bekommen. Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich es wahrscheinlich nur bei Facebook versuchen würde, weil das Fundbüro doch ein paar Kilometer entfernt ist und da würde ich dann hingehen, wenn ich mal in der Nähe bin. Wenn ich beispielsweise auch einen Autoschlüssel finde und es ist Freitag Abend und das Fundbüro hat geschlossen, ist es ja wohl auch besser, wenn ich dann sofort einen Eintrag im sozialen Netzwerk mache, damit der Besitzer vielleicht am Wochenende schon sein Auto wieder nutzen kann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Allerdings hat sich niemand gemeldet und ich denke auch, dass es entweder nicht gelesen wurde oder das Spielzeug als nicht so wichtig empfunden wurde.

Ich frage mich gerade, wo du das gepostet haben willst. Ich gehe mal davon aus, dass regionale Facebook-Gruppen bei in eurer Region wenig attraktiv sind. In meiner Gruppe sind knapp 200.000 Menschen Mitglied und da verbreiten sich solche Informationen wie ein Lauffeuer. Selbst, wenn die Person selbst nicht dort Mitglied ist, wird das schnell weitergeleitet.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Eigentlich war ich auch immer der Meinung das es sinnvoller ist Fundsachen als erstes in solchen Gruppen zu Posten. Mittlerweile hat jeder Internet und gerade wenn wichtige Dinge gefunden werden (wie Schlüssel oder gar Haustiere) verbreiten sich die Nachrichten sehr schnell. Auch wenn die Dinge einen emotionalen Wert haben, wie bei einem Kuscheltier das offensichtlich ein Kind verloren hat, werden die Beiträge sehr oft geteilt. Deshalb dachte ich immer das man auf Facebook und co. eher an denjenigen gelangt der etwas verloren hat. Leider habe ich mich da allerdings getäuscht.

Die Reichweite von Facebook Beiträgen ist mittlerweile einfach zu gering. Die meisten Beiträge werden nur kurz oder gar nicht auf den Pinnwänden der Mitglieder angezeigt. Ich bin beispielsweise in einer speziellen regionalen Verkaufsgruppe. Von zwanzig Beiträgen die am Tag online gestellt werden sehe ich vielleicht zwei auf meiner Pinnwand. Außerdem habe ich mittlerweile schon am eigenen Leib erfahren das diese Methode nicht perfekt ist.

Wir haben einmal bei uns im Viertel ein Kuscheltier verloren. Die Dame hat es sowohl auf Facebook als auch auf Ebay Kleinanzeigen gepostet, wir haben den Beitrag aber nie gesehen. Letztendlich hat Sie mich mal durch Zufall auf der Straße getroffen und gesehen das wir das gleiche Kuscheltier in Händen halten wie dass das Sie gefunden hat (wir hatten derweil schon ein zweites gekauft) und hat es uns ausgehändigt. Ich würde die Variante mit dem Fundbüro also bevorzugen.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn die Sachen dann schnellstmöglich zum Fundbüro oder zur Polizei gebracht werden, sehe ich beim ersten Nachdenken darüber keine Probleme, wenn es sich um unwichtige Dinge, wie etwa ein Babymützchen, ein Hundespielzeug oder so etwas handelt. Bei wertvollen Gegenständen würde ich das allerdings weder einstellen noch wollen, dass der Finder das einstellt. Es könnten sich die Falschen melden, die dann so überzeugend wirken, dass man ihnen den Gegenstand aushändigt. Als Finder könnte ich dann rechtliche Probleme bekommen, Stichwort Unterschlagung.

Überhaupt wäre die rechtliche Frage interessant. Ein Portemonnaie oder größere Geldbeträge muss man meiner Meinung nach sofort abgeben. Alles andere dürfte Unterschlagung sein. Man sollte zumindest bei der Polizei anrufen, wenn die Fundbüros geschlossen sind und fragen, was zu tun ist. Solch ein Gegenstand darf auf keinen Fall bei Facebook eingestellt werden.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 03.12.2018, 11:38, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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