Film und Buch vergleichen?

vom 02.03.2017, 00:31 Uhr

Wenn man Bücher verfilmt, müssen natürlich einige Änderungen vorgenommen werden, wenn man die teilweise über 1000 Seiten auf unter 3 Stunden bringen will. Es gibt natürlich auch Filme, die nur sehr lose auf ihrer Vorlage basieren, so dass man eigentlich fast schon sagen kann, dass es ein komplett eigenes Werk ist. In solchen Fällen wäre ein Vergleich wahrscheinlich auch eher sinnlos.

Wie macht ihr das aber bei Filmen, die sich doch etwas stärker an die Bücher halten? Vergleicht ihr da überhaupt? Wenn ja, schon beim Schauen oder erst hinterher? Oder müsst ihr erstmal auf die Unterschiede hingewiesen werden, bevor sie euch auffallen?

Ich selbst vergleiche wenig beim ersten Schauen, weil es mir oft einfach nicht auffällt, auch, wenn ich die Filme schon zig Mal gesehen habe. Allerdings bin ich ja selten die einzige Person, die sowohl Film als auch Buch kennt, und so lese ich dann oft z.B. auf Seiten wie Tumblr, über welche Änderungen sich die Fans am meisten beschweren.

Mir ist beispielsweise irgendwie nie aufgefallen, dass Dobby, der Rita Kimmkorn-Subplot und der B.Elfe.R.-Subplot allesamt aus dem Film gestrichen wurden, obwohl ich das Buch schon vor dem Film kannte. Oder dass teilweise Sätze den Charakter gewechselt haben, wodurch manche Charaktere dann eben deutlich besser oder schlechter wegkamen. Selbst auffallen tun mir eigentlich nur Dinge, die mir besonders wichtig sind oder die ich besonders gern gesehen hätte.

Wenn ich davon aber erstmal weiß, dann fällt es mir oft auch bei den nächsten Malen auf, die ich den Film sehe, einfach ignorieren ist da schwer. Ob und wie sehr es mich stört variiert; die Harry Potter-Filme mag ich trotzdem sehr gerne, auch den Hobbit mag ich, obwohl ich mich gerne über Tauriel beschwere.

Dagegen fand ich die Änderungen bei Game of Thrones/Lied von Eis und Feuer zu viel, und ich habe nur etwa die Hälfte der fünften Staffel gesehen. Vielleicht schaue ich sie dann doch irgendwann fertig, aber erst, wenn die letzten Bücher draußen sind, um sicher zu gehen, dass ich nicht über die Serie irgendwelche Spoiler bekomme.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nach ein paar Enttäuschungen habe ich mir völlig abgewöhnt, Filme anzusehen, wo ich das Buch vorher gelesen habe auf dem der Film basiert. Oder das Buch danach zu lesen, wenn ich den Film schon gesehen habe. Ich habe noch keinen Film gesehen, wo ich das Buch nicht um Längen besser fand. Mittlerweile haben das schon meine Kinder gemerkt, dass man beim Film immer auf viele tolle Details verzichten muss und dass sich die Mühe lohnt, das Buch selbst zu hören, oder wenigstens die Hörbuchversion zu hören, die das ganze Buch vorliest.

Ich gehöre gar nicht zu den Leuten, die das Vergleichen ausblenden können. Ich vergleiche dann schon beim ersten Ansehen und kann den Film gar nicht genießen, wenn mir ständig irgend etwas auffällt, was der Regisseur gekürzt oder geändert hat, was meiner Meinung nach im Buch besser gelöst war.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich bin auch jedes mal enttäuscht über die Filme. Harry Potter ist bisher die einzige Filmreihe, die ich mir trotzdem gerne anschaue, auch wenn sie trotzdem kein Vergleich zu den Büchern ist. Generell lese ich erst die Bücher bevor ich die Filme sehe, wenn ich das Buch sehr gut fand muss auch auf jeden Fall der Film hinterher. :D

Manches geht aber einfach gar nicht, jetzt soll wohl eine sehr große Buchreihe von Stephen King verfilmt werden. Manches ist meiner Meinung nach einfach nicht möglich umzusetzen und das gehört eindeutig dazu. Ansehen werde ich mir das ganze trotzdem, aber ganz bestimmt werden ich enttäuscht werden. Die Filme waren einfach zu gut.

» MiloLena » Beiträge: 58 » Talkpoints: 24,75 »



Wenn ich einen Film ansehe, zu dem ich bereits das Buch kenne, dann habe ich keine Erwartungen, bzw. nur sehr geringe. Ich bin einfach zu häufig enttäuscht worden. Da werden Bücher verfilmt, der Film hat aber nichts mehr mit dem Buchinhalt zu tun.

Ganz schlimm finde ich das bei den Verfilmungen der Bücher von Nele Neuhaus. Dort habe ich das Gefühl, dass man die Filme nur komplett verstehen kann, wenn man das entsprechende Buch dazu gelesen hat. Es fehlen meiner Meinung nach einfach zu viele Schlüsselszenen.

Dann gibt es aber auch Filme, die deutlich besser als das Buch sind. Häufig ist das so, wenn das Buch sehr langatmig war. Dann ist der Film häufig auf das Wesentliche gekürzt und wird damit erträglich.

Im Allgemeinen bin ich aber dazu übergegangen Filme nur noch mit wenig Erwartungen zu gucken, oder dann wenn ich das Buch nicht so gut fand. Hat mir ein Buch sehr gut gefallen, sehe ich mir den Film dazu lieber nicht an.

» Eule90 » Beiträge: 64 » Talkpoints: 21,56 »



Ich muss sagen, dass es auch bei mir so ist, dass ich kaum noch Filme sehe, wenn ich das Buch kenne, weil ich die Filme meistens doch deutlich schlechter finde. Bei mir hängt es ein wenig davon ab, wie lange es her ist, dass ich das Buch gelesen habe, wie sehr ich beim Anschauen des Filmes beides miteinander vergleiche. Ich lese immer erst das Buch, bevor ich mir einen Film ansehe, weil ich festgestellt habe, dass ich es umgekehrt gar nicht kann, weil ich immer vergleiche und dann keinen wirklichen Spaß mehr an der Lektüre habe.

Wenn es länger her ist, dass ich das Buch gelesen habe, dann ist es bei mir nicht ganz so schlimm mit dem Vergleichen, weil ich dann den Inhalt des Buches nicht mehr ganz so präsent im Kopf habe. Aber wenn ich das Buch erst gerade durch habe, wenn ich den Film sehe, dann vergleiche ich die beiden Dinge schon sehr und dann war es bisher auch bei kaum einem Film so, dass dieser für mich neben dem Buch gleichwertig bestehen konnte.

Wenn ich ein Buch noch richtig vor Augen habe und es auch noch genau weiß, was wann passiert, dann warte ich bei dem Film regelrecht darauf und natürlich fällt es mir dann auch auf, wenn etwas nicht stimmt oder weggelassen wurde. Bei mir ist es gerade bei meinen Lieblingsszenen aus dem Buch dann so, dass ich darauf warte und gespannt bin, wie diese wohl im Film umgesetzt wurden. Wenn diese Szenen dann fehlen, dann sorgt das natürlich noch einmal mehr dafür, dass mir ein Film nicht so gut gefällt wie das Buch.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Game of Thrones ist für mich eine der besten Serien überhaupt. Als Sky - Abbonent verpasst man auch nie den Start der neuen Staffeln. Bei Game of Thrones / Das Lied von Eis und Feuer, habe ich zuerst die erste Staffel geschaut und habe mir dann die Bücher geholt, da ich wissen wollte, wie es weiter geht.

Die erste Staffel ist noch sehr an die Geschehnisse im Buch abgelehnt, wobei man auch dort schon einige Unterschiede feststellen kann. In den weitern Staffeln weicht die Handlung immer mehr von den Büchern ab, was aber von J.R.R. Tolkien beabsichtigt ist. Ich fand es total spannend die Unterschiede zwischen den Büchern und den Staffeln festzustellen.

Nach der ersten Staffel habe ich alle 10 Bücher gelesen und dazu sogar die Vorgeschichte "Der Heckenritter". Jedes Mal beim Lesen fiel es mir schwer die Bücher an die Seite zu legen, da die Geschichte mich einfach in ihren Bann gezogen hat.

Ich finde die Bücher und die Staffeln einfach super. Eigentlich war ich immer enttäuscht, wenn Filme zu den Büchern erschienen sind, welche ich gelesen habe. Bei Game of Thrones ist es jedoch definitiv spannend welchen Verlauf die Staffeln im Gegensatz zu den Büchern nehmen. Ich bin von der Serie absolut begeistert und freue mich schon auf die nächsten Bücher und auf die neue Staffel im Juli.

Bei The Walking Dead finde ich die Staffeln wiederum besser als die Comics. In der Serie überleben Darsteller, die im Comic versterben und es tauchen Charaktere auf, welche es im Comic nicht gibt. Somit ist The Walking Dead für mich auch eine sehr gelungene Serie, da für mich ein Daryl Dixon nicht mehr wegzudenken ist.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Für mich ist es klar, dass ein Film niemals einem Buch gerecht werden kann. Das hat einen ganz einfachen Grund. Jeder Haupt- und Nebendarsteller des Buches, jede Kulisse, jedes Gefühl stellt sich jeder Leser individuell in seiner Sicht, seinen Gefühlen und seinen Wünschen vor.

So kann es sein, dass sich jemand den Hauptdarsteller dunkel vorstellt, er wird aber im Film als blond und blauäugig dargestellt. Dann passt das schon nicht zusammen. Die Gegend verbindet man vielleicht mit einem Ort, an dem man schon einmal war. Verfilmt wird dann schlussendlich aber ein anderer.

Gefühle werden im Buch vielleicht anders wahr geworden, im Film falsch gezeigt oder womöglich heraus geschnitten und gar nicht rüber gebracht. Am Schlimmsten finde ich es immer, wenn im Film für mich wesentliche Teile vom Buch fehlen.

Einmal sah ich mir einen Film an, dessen Buch ich zuvor gelesen hatte. Die beiden anderen, mit denen ich den Film angesehen hatte, die kamen überhaupt nicht mit, weil einfach wesentliche Teile aus dem Buch bei der Verfilmung weg gelassen wurden.

Ich meine, der Film ging auch viel zu lange, aber trotzdem finde ich, man kann nicht einfach Teile heraus schneiden, die dazu dienen, den Plot zu verstehen, also den Sinn des Filmes. Wenn wesentliche Teile des Aufbaus fehlen kann jemand, der das Buch nicht gelesen hat, keinesfalls beim Film mitkommen.

Hier wäre es dann meiner Meinung nach sinnvoller, diese Szenen im Film schon zu zeigen, den Film aber vielleicht in mehrere Teile zu splitten, sodass keine interessanten und wesentlichen Informationen dabei verloren gehen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe bislang nur einen Film gesehen, den ich besser fand als die Buchvorlage und das war ein humoristischer relativ kurzer Roman. Bei komplexen Romanstrukturen, gerade über mehrere Bücher, sind die Filme immer schlechter. Ich vergleiche auch immer beim ersten Schauen, wie viel vom Buch im Film gestrichen oder geändert wurde. Richtig ärgerlich finde ich es, wenn im Film Sachen dazugedichtet werden, die weder im Buch waren noch irgendwie zum Charakter passen.

So fand ich es im sechsten Harry Potter Film ganz furchtbar, dass Harry versucht, mit einer Bedienung im Muggelcafé zu flirten. Wie kamen die Macher überhaupt auf die Idee? Der Anfang des Buches hätte so viel Potential geboten, gerade als Dumbledore Harry bei den Dursleys abholt und dann sowas. Das ist einfach nur ärgerlich.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich verstehe nicht ganz, was damit gemeint ist, dass Dobby bei Harry Potter Filmen gestrichen wurde. Er kam doch in den Filmen vor. Ich muss sagen, dass ich immer wieder Filme schaue, von denen ich auch die Bücher gelesen habe. Meist habe ich dann jedoch keine hohen oder großen Erwartungen und bin dann doch manchmal positiv überrascht, wenn der Film recht nahe ans Buch heran kommt.

Bei Harry Potter fand ich auch die Filme sehr nah an den Büchern und teils hatte ich es mir in den Büchern auch genauso vorgestellt, wie es dann im Film gezeigt wurde. Game of Thrones die Serie, hat mit den Büchern ja nun nicht mehr viel gemeinsam. Dort fehlen ganze Charaktere und die Geschichte handelt teilweise auch völlig anders. Wobei ich der Serie eher folgen konnte als den Büchern. Bei den Büchern bin ich bei Band 3 oder 4 hängen geblieben und auch noch nicht weiter gekommen.

Allerdings muss ich auch sagen, dass es durch eben Serien gibt, die ich viel besser finde, als die zuerst geschriebenen Bücher. So erging es mit bei Vampire Diaries. Die Bücher fand ich irgendwann so blöd, dass ich sie nicht weiter gekauft und gelesen habe. Die Serie dagegen fand ich recht gut.

Ich glaube, dass man meist automatisch einen Film mit dem Buch vergleicht. Zumindest wenn man eben Beides kennt. Mir geht das immer so und ich weiß dann auch meist, was alles weggelassen oder anders gemacht wurde. Daher fand ich die Verfilmungen zu der Edelstein Trilogie "Rubinrot,Saphirblau und Smaragdgrün" auch etwas schwierig. In den Büchern wird viel geschrieben, was Gwendolyn gerade denkt, dass konnte in den Filmen nicht so umgesetzt werden und fehlte daher leider.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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